Am Anfang war es eher nur eine fixe Idee, wie bei vielen unserer Reisen, aber diesmal wissen wir immerhin wann die Gedankenspielereien für unser nächste große Tour begonnen haben: auf dem CaravanSalon 2018. Dort erzählte Kostya von Abenteuer Osten im Traumtourenkino von seiner nächsten Idee mit einer Wohnmobilgruppe die koreanische Halbinsel von Nord nach Süd zu durchfahren. Im ersten Moment klingt dies vermutlich ein wenig abgedreht, vielleicht auch nicht nur ein wenig, aber für uns war da direkt das Reisekribbeln da!
Wir verbringen das folgende Jahr mehr oder weniger intensiv damit uns Gedanken über diese Möglichkeit zu machen. Kann man da wirklich hinfahren? Ist es gut dorthin zu fahren? Bekommen wir überhaupt so lange frei? Und welchen Zeitraum bräuchten wir? Wie könnte dies mit Vanja klappen? Und können wir mit Hund überhaupt mitfahren? Fragen über Fragen, die sich erst nach und nach klären werden.
Im Mai 2019 lockert China die Einreisebedingungen für Haustiere. Keine mehrwöchige Quarantäne mehr, sondern eher die üblichen Auflagen wie Tollwutimpfung, Gesundheitszeugnis usw. Das war mehr oder weniger der entscheidende Punkt für uns, denn ohne Vanja wäre für uns die Tour nicht in Frage gekommen.
In den folgenden Monaten verbringen wir unsere Zeit damit eine chinesische Reiseagentur zu finden, die auch Vanja mitnimmt, beantragen neue Pässe, dazu schon mal ein neues Visum für Russland, lassen uns impfen, Vanja impfen, checken unser Wohnmobil einmal durch, usw. Unsere Vorbereitungsliste wird länger und länger. Wir wechseln von handschriftlicher Papierliste auf eine digitale Liste, stellen allerdings fest, dass dann das befreiende Zerknüllen von Papier fehlt.
Jetzt acht Monate später steht die ganze Tour mehr oder weniger. Puuh, fast geschafft!
Und dann kam der Coronavirus …
Vorab hatten wir uns Plan B, C und D zwar überlegt, aber halt eher grob und eher dafür gedacht, wenn wir unterwegs spontan eine Entscheidung treffen müssen. Und so stöbern wir uns wieder durch die weltweite Informationsflut über diverse Länder.
Lasst euch somit einfach überraschen, wo es für uns hingeht. Wir werden es ebenfalls sein!
Zu jeder unserer Touren gehört irgendwie ein Motto oder ein Name für die Reise. Nachdem wir auch hierzu uns schon diverse Varianten überlegt, wieder verworfen und neu kreiert haben, und nun gerade rätseln was wir eigentlich machen werden, fallen schon mal alle länderspezifischen Überlegungen weg. Also haben wir mal etwas globaler gedacht und uns dazu vor allem mit dem Thema Essen beschäftigt. Denn das ist ja bekannterweise eine unserer Lieblingsbeschäftigungen, wenn wir unterwegs sind.
Und was gibt es quasi in allen Ländern? Teigtaschen! Also stellen wir diese doch einfach in den Mittelpunkt unserer Reise! 🥟
In den letzten Jahren haben wir an allerlei Orten Gerichte gegessen, die einfach gesagt aus Teig gefüllt mit irgendetwas bestanden. Dazu gehören in Russland natürlich die Pelmeni. In Jaroslawl gab es z. B. ein rund um die Uhr geöffnetes Pelmeni-Lokal. Wareniki gibt es in diversen Ländern und gehören zum Nationalgericht der Ukraine. Polnische Piroggen haben vermutlich die meisten auch schon mal gegessen. Vielleicht aber auch in Russland, dort gibt es Pirogi ebenfalls und Wareniki natürlich auch.
Leckere georgische Chinkali haben wir sowohl in ihrem Herkunftsland als auch in Sankt Petersburg gegessen. Inwiefern diese sich von den mongolischen Buuzis unterscheiden, keine Ahnung. Und auf unserer Baikalstan-Tour 2017 gehörten Samsas mehr oder weniger täglich dazu, ein super Snack für unterwegs. In Aralsk durften wir auch einen Blick in den großen Tonofen werfen und sahen die zahlreichen Samsas innen am Rand kleben. In Peking haben wir glatt eine halbe Stunde Schlange gestanden um eine lokale Teigtaschenspezialität zu essen und zu guter Letzt haben wir in Japan ja die Hauptstadt der Gyozas Utsunomiya besucht, die ein Teigtaschen-Denkmal aufgestellt haben.
Merkwürdig, dass uns dies vorher nie so bewusst war, wie oft wir eigentlich Teigtaschen essen.
Hier mal eine kleine Fotostrecke zu unseren Teigtaschen-Erlebnissen
Und so haben wir uns einfach entschieden unsere Tour ganz schlicht zu nennen:
„TeigTaschenTour 2020“
Die daraus mögliche Abkürzung TTT ist zwar nicht ganz so kreativ und sicherlich auch nicht wirklich einmalig. Es gibt schon die ARD Sendung ttt Titel Thesen Temperamente oder das Tischtennisturnier der Tausende und natürlich den thüringischen Tanzsportverband. Schon spannend was wir so Neues bei unseren Recherchen entdecken.
Wir haben uns vorgenommen, ganz egal was wir nun machen, wir werden möglichst viele Teigtaschen essen. Und am liebsten wollen wir auch noch lernen, wie man die unterschiedlichen Teigtaschen so zubereitet.
Und jetzt lassen wir uns einfach mal überraschen, was die nächsten Wochen so passiert.
Viele liebe Grüße
Jessi, Jens und Vanja
Mit ♥ für euch geschrieben