16. Juni 2011
Zur Wassertalbahn nach Viseu de Sus
Heute früh geht es nun erst einmal zum Kloster. Wir sind früh dran und so ist das Gelände menschenleer. Die Malereien auf der Kirche sind wirklich erstaunlich gut erhalten. Nur auf der Wetterseite ist kaum noch etwas davon zu sehen. Auch innen ist die Kirche hübsch anzugucken. Neben dran steht noch ein Glockenturm, den man auch besichtigen kann. Von oben bietet sich eine tolle Aussicht auf den Ort. Die Treppe hinauf ist allerdings nur bis zur Hälfte gut zu begehen. Danach wird es doch recht eng, die Stufen sind teilweise nen halben Meter hoch und wer unter Platzangst leidet sollte es lieber lassen. Der Blick auf die Kirche wird leider durch die hohen Tannen verdeckt.
Unser nächstes Ziel ist die Wassertalbahn in Viseu de Sus. Eigentlich ist es gar nicht so weit zu fahren, aber die Straßenverhältnisse zeigen sich mal wieder von ihrer Schlaglochseite. Und so hoppeln wir doch recht langsam über die Straßen, fahren über einen schönen Pass, wobei auch hier wohl nur die Beifahrerin den Ausblick genießen kann.
Viseu de Sus ist wesentlich größer als wir es uns vorgestellt haben. Ist im Vergleich zu den zahlreichen Dörfern halt eine richtige Stadt. Der Abzweig zur Wassertalbahn ist schnell gefunden, muss ja irgendwo Richtung Berge abgehen. Und so biegen wir am Schild „Mocanita“ folgen wir der Straße rund 1,5 km bis wir links auf das Gelände des Holzverarbeitungswerks abbiegen. Auf dem großen Parkplatz stehen neben zahlreichen Autos auch drei anderen Wohnmobile, hier sind wir richtig. Am Fahrkartenschalter zahlen wir unsere Übernachtungsgebühr von 40 Lei, ca. 10 Euro. Am Parkplatz gibt es Stromsäulen und auch WCs und Duschen sind vorhanden. Neben den ganzen Baumstämmen steht seit neuestem auch ein ausrangierter Hotelzug. Neben zwei Schlafwagen besteht dieser auch aus einem Speisewagen und einer restaurierten Dampflokomotive. Sehr schön! Allerdings haben wir ja unser Übernachtungsmobil dabei aber das Angebot aus dem Speisewagen nehmen wir gerne war und so reservieren wir heute Abend einen Tisch. Für 59 Lei gibt es hier abends ein Drei-Gang-Candlelight-Dinner.
Den restlichen Tag verbringen wir hier am Platz und gucken uns die Züge an. Um 15h kommt die heutige Touristenbahn von ihrem Ausflug in die Berge zurück. Schnuckeliges Ding! Und voll bis oben hin. Innerhalb weniger Minuten verwandelt sich der fast idyllische Parkplatz in ein Wespennest, was allerdings nicht wirklich lange anhält da alle in ihre Autos steigen und abfahren. Wir sind doch überrascht, wie viele heute hier unterwegs sind. Von den anderen Womobesitzern erfahren wir, dass heute wohl mehrere Busse mit Besuchern da waren und deshalb dem kleinen Zug immer mehr Wagons angehängt wurden.
Zwischendurch rollen nun immer mal wieder Holztransportzüge an uns vorbei, die ihre Baumstämme lautstark abladen. Schon ein beeindruckendes Schauspiel, wie die ganze Ladung mit einer Seilwinde hochgezogen wird und dann laut polternd in die Auffangmulde rumpelt. Aufgrund des leichten Gefälles rollen die Wagen ganz von alleine und werden lediglich von Hand abgebremst.
Abends treffen wir die anderen beiden deutschen Womos wieder beim Abendessen im Hotelzug. Und so verbringen wir einen netten Abend und erfahren auch gleich noch einiges über die Geschichte der Waldbahn.
Weitere Infos zum Nachlesen gibt es unter http://www.cffviseu.ro/de/waldbahn.html bzw. beim Schweizer Förderverein unter www.wassertalbahn.ch