In den Monaten vor unserer Abreise haben wir uns ausgiebig auf unsere Baikalstan Tour vorbereitet. Reiseführer über unsere Reiseziele wurden gelesen, aber vor allem haben wir nach praktischen Informationen und Erfahrungsberichten anderer gesucht.
Nachfolgend haben wir für euch eine Übersicht zu den "wichtigen Dingen des Reise-lebens" zusammengestellt:
Vermutlich wird es noch ein wenig dauern bis das Kapitel zur Nachbereitung fertig ge-schrieben ist. Falls euch zwischenzeitlich Punkte einfallen, die wir noch nicht berück-sichtigt haben, freuen wir uns natürlich über Post von euch.
Üblicherweise veraltet diese Information je länger die Tour zurückliegt. Wer also Aktuelles zu Individualreisen nach Zentralasien sucht, dem sei das Caravanistan-Forum von Steven und Saule empfohlen. Aus unserer Sicht die absolut beste Website zur Vorbereitung und für unterwegs:
Viel Freude beim Lesen, JuJuV
In Uzbekistan trugen wir unser Bargeld stapel-weise im Rucksack mit uns durch die Gegend, in Rumänien fühlten sich die Geldscheine irgendwie anders an, in Kirgistan haben wir unser erste 3er Münze in der Hand gehalten und in Georgien gibt es parallel alte und neu Geldscheine, welche trotz gleichen Werts völlig unterschiedlich aussehen. So abwechslungsreich wie die besuchten Länder waren, so ging es uns auch mit dem Bargeld.
Bei so vielen besuchten Ländern war es zwischendurch gar nicht so einfach den Über-blick über die verschiedenen Wechselkurse zu behalten. Die App "Currency Converter" von Oanda hat uns somit gute Dienste erwiesen und für unsere Kostenübersicht haben wir uns einfach eine Excel-Tabelle mit den aktuellen Wechselkursen erstellt.
In allen Ländern, bis auf in Uzbekistan, haben wir ohne Schwierigkeiten uns mit Bargeld aus den Geldautomaten versorgt. Mastercard und VISA wurden überall akzeptiert, sofern eine Bezahlung mit Kreditkarte möglich war. Da man an Tankstellen typischerweise vor dem Tanken bezahlt, war die Akzeptanz von Kreditkarten immer relativ einfach heraus-zufinden.
Während unserer Reisen versuchen wir meist uns mit SIM-Karten im Besuchsland auszustatten. So sind wir einfach flexibler und unabhängig von irgendwelchen WLANs.
Auf unserer Baikalstan 2017 Tour haben wir uns in fast allen Ländern außerhalb der EU SIM-Karten eines lokalen Anbieters gekauft. Dazu zählten Armenien, Georgien, Kasachstan, Kirgistan, Russ-land, Türkei, Ukraine und Uzbekistan. Typischerweise sind die SIM-Karten bzw. die Datenpakete deutlich günstiger als bei uns, so dass wir auf Preisvergleiche weitest-gehend verzichtet haben. Lediglich in den beiden teuren Ländern Türkei und Uzbekistan haben wir ein paar Läden abgeklappert und uns für das günstigste Angebot entschieden.
Der Kauf einer SIM-Karte direkt beim Mobilfunkanbieter mussten wir immer unseren Ausweis vorlegen. Und theoretisch war noch ein Wohnort notwendig, den wir ja nicht hatten. Was dort anstattdessen eingetragen wurde, keine Ahnung. Manchmal mussten wir etwas unterschreiben, manchmal auch nicht. Manchmal bekamen wir die Zettel dann mit, manchmal auch nicht. Geklappt hat der Kauf aber auf jeden Fall immer und alle Anbieter hatten aktuelle 3-in-1 SIM-Karten, bei denen man die Nano-SIM-Karte aus zwei größeren Rahmen herausdrückt.
Preisübersichten für Russland, Uzbekistan und Kirgistan
Neben Wasser für uns und Vanja gehört die Dieselversorgung für unser Wohnmobil zu einer der elementaren Dinge unterwegs.
Auf den 25.000 Kilometern haben wir ca. 3000 Liter Diesel an sehr unterschiedlichen Tankstellen getankt. Von unseren Russlandreisen kannten wir bereits, dass Diesel typischerweise nur gegen Vor-kasse erhältlich ist. Und gleiches haben wir auf unserer diesjährigen Tour in vielen der besuchten Ländern erlebt. Also einfach Augen auf wie die Anderen tanken. Bezahlt haben wir meist per Kreditkarte.
In Bezug auf die Dieselqualität hatten wir keine Schwierigkeiten, wobei wir möglichst bei Markentankstellen getankt haben. Sicherheitshalber hatten wir noch einen Ersatzdiesel-filter dabei, welcher aber nicht zum Einsatz kam.
Mit dem Grenzübertritt von der Türkei nach Georgien sind die Dieselpreise quasi auf die Hälfte gefallen. Und danach wurde es noch angenehmer für unsere Reisekasse. Am günstigsten haben wir dann in Kasachstan getankt, der niedrigste Preis war dort 0,36 Euro pro Liter. Trotz der vielen Kilometer, die wir zurückgelegt haben, haben wir letzt-endlich einen Durchschnittspreis von 0,70 Euro pro Liter Diesel bezahlt.
Die Infrastruktur war in fast allen besuchten Ländern ganz gut ausgebaut. Allerdings konnten durchaus auch schon mal 200 km bis zur nächsten Tankstelle sein. Also auch einen halb vollen Tank ruhig schon mal volltanken. Lediglich in Uzbekistan ist die Dieselversorgung nicht so einfach, da nur wenige Tankstellen Diesel verkaufen. Bei unserem einzigen Tankstopp im Land hatten wir vermutlich Glück, dass ausgerechnet diese Tankstelle gerade Diesel verkaufte. Noch ein Tipp: Am kasachisch-usbekischen Grenzübergang Yallama befindet sich ca. 15 km der Grenze auf kasachischer Seite eine Gasprom-Tankstelle (N 41.087441, E 68.682808).
Dieselpreise unterwegs
Wir haben achtzig Nächte irgendwo unterwegs übernachtet, wovon nur zwei Nächte in einem Hotel waren.
Eine Campingplatzinfrastruktur wie in Europa gab es wie erwartet nicht, so dass ein wenig Impro-visationstalent jeden Tag dazugehörte.
Wir gehören eher zu den Reisenden, die es bevor-zugen in Orten anstatt in der freien Natur zu übernachten. Sei es um irgendwo lecker essen gehen zu können oder aber um mit der Bevölkerung vor Ort in Kontakt zu kommen. Auch diesmal hat dies in den meisten Fällen immer gut geklappt, lediglich einmal hat uns früh morgens in Bischkek die Polizei geweckt. Dieses Jahr haben wir uns erstmals auch auf LKW-Parkplätze "getraut" und waren positiv überrascht. Sicherlich nicht der ruhigste Übernachtungsplatz, aber dafür konnten wir immer dank der Gast-stätte ins Leben vor Ort eintauchen.
Unsere Highlights:
In Armenien begrüßt uns der kleine 3Gs Camping in Goght mit einem Pool, das war eine Überraschung. In Kasachstans Süden erholen wir uns von der Hitze in der Steppe auf der Tourbaza Ruslan in den Bergen. Erholung pur. Am Hochgebirgssee Song-Kul in Kirgistan wären wir gerne länger geblieben, nur nicht im Regen. Dafür folgte dann ein Strandtag am Issyk-Kul. Klares Wasser und Blick auf die umliegenden Berge. Und im Trubel der usbekischen Hauptstadt Taschkent übernachten wir beim B&B Caravan Stay unter einem schattenspendenden Dach. Klasse!
Allen Plätze gemeinsam war, dass nicht nur die Lage oder Ausstattung besonders war, sondern dass sie sich vor allem durch ihre herzlichen Betreiber ausgezeichnet haben. Es war wirklich toll so freundlich begrüßt zu werden und die Gastfreundschaft in den verschiedenen Ländern kennenzulernen.
Mit ♥ für euch geschrieben