Vom Kaukasus zum Kaspischen Meer

Mittwoch, 7.06.2017    

 

Bis zur Ausreise aus Georgien war unsere Route ja ganz gut vorbereitet und auch ab Uzbekistan wissen wir wieder ganz gut Bescheid. Bei Letzterem mag es  daran liegen, dass es keine allzu große Auswahl gibt und bei Ersterem dass die möglichen Routen einfach ohne Vorbereitung unüberschaubar waren. Nun gibt es aber auch noch ein dazwischen. Wenig erstaunlich, aber doch irgendwie spontan da. 

 

Die (= meine) innere Unruhe bezüglich der weiteren Strecke hat irgendwie dazu geführt, dass wir auch noch viel schneller als erwartet an der georgisch-russischen Grenze stehen. 

 

Die Ausreise aus Georgien ist schnell und dann heißt es erst einmal warten. Gerade genug Zeit die Einreiseformulare auszufüllen, wobei die Grenzbeamten doch ein  wenig überrascht sind dass wir schon fleißig schreiben. Die Kontrolle selbst dauert, ist allerdings nicht anders als an unseren bisherigen anderen russischen Grenzen. Um uns tummeln sich bestimmt fünf Beamte die sich mehr oder weniger intensiv mit unserem Fahrzeug beschäftigen. Zusätzlich zur Migrationskarte und Zollerklärung  gibt es nur  noch ein anderes Formular, welches aus diversen Fragen zum wohin und woher und warum besteht. Allerdings reicht es auch den oberen Absatz mit Namen, Wohnort usw. auszufüllen.

 

Nach rund einer Stunde ist es geschafft und wir sind in Russland. Cool. Wir sind im Nordkaukasus, genauer genommen in Inguschetien. Hmm. Reisewarnungen des Auswärtigen Amts gehen uns durch den Kopf. Hier wird allerdings nur vor nicht zwingend erforderlichen Reisen gewarnt. Genau genommen ist bei unserer Strecke aber genau diese Region notwendig und hier die einzig  für den internationalen Grenzverkehr geöffnete georgisch-russische Grenze. Schön reden kann man sich ja alles.

 

In Vladikavkaz kaufen wir erst einmal bei MTS eine SIM-Karte und siehe da, die Angestellten im Shop sehr freundlich und alles genauso unkompliziert wie unsere bisherigen SIM-Karten Käufe in Russlands Norden. Die kleine Pioniereisenbahn, mit der man in einer Viertelstunde im Kreis fahren kann und hier das touristische Highlight ist, bekommt leider gerade ein neues Gleisbett. Also belassen wir es dabei und fahren stadtauswärts.

 

Erster Eindruck in Vladikavkaz

Nachdem wir uns auf unseren ersten 30 Kilometern gerade gut daran gewöhnt hatten, dass hier alles ganz normal ist, werden wir bei der ersten Polizeikontrolle direkt rausgewunken. Gut, dass kennen wir ja schon aus Russland, aber das Bauchgefühl sagt gleich irgendetwas ist hier merkwürdig. Wir hätten nicht die Transitroute durch die Stadt nehmen dürfen, sondern hätten außen um die Stadt drum herum fahren müssen. Unser SIM Karten Kauf zählt irgendwie nicht. Da wir gedanklich irgendwie noch nicht auf für Kontrollen eingestellt waren, sind wir etwas überrumpelt und rufen kurzerhand Philip, unseren russischen Freund aus Moskau an. Das Handy wird hin und her gereicht und wir brauchen freundlicherweise keine Strafe zahlen und dürfen zur Registrierung. Dieser Teil des Procederes kommt uns schon wieder ganz in Ordnung vor. So etwas soll es ja schon mal geben.

 

Über eine gut  ausgebaute Landstraße geht es in das rund 120 km entfernte Grozny. Auf der Strecke wechseln wir dann von Inguschetien nach Tschetschenien und werden noch diverse Male kontrolliert. Hier haben wir allerdings den Eindruck dass die Polizisten eher neugierig auf unser Auto sind. Insofern reicht Pass und Führerschein vorzeigen, manchmal noch den Fahrzeugschein und eine Führung ums Auto herum zu machen. Und bis auf den oben beschriebenen ersten Fall waren alle freundlich.

 

In Grozny versuchen wir bei 35 Grad zur Mittagszeit einen schattigen Parkplatz zu finden. Vor der großen Moschee gibt es zwar einen riesigen Parkplatz, aber der einzige Baum ist schon zugeparkt. Mit ein wenig  Geduld gelingt uns  dies  aber dann doch. Die neu gebaute Moschee ist übrigens die Größte in Russland und auch hier freundliche Menschen.

 

Besuch von Grozny

Als Tagesziel haben wir uns die Hafenstadt Machatschkala vorgenommen, 170 km von Grozny entfernt und in der Republik Dagestan liegend. Vorher haben wir noch nie etwas von dieser Stadt gehört, aber sie liegt am Kaspischen Meer. Die Strecke selbst fährt sich wieder gut. Zwischendurch wird immer wieder Obst  und Gemüse am Straßenrand verkauft und wir kommen durch einige Orte, in denen sich der Verkehr staut. In einer duftet es  hervorragend nach Grillhähnchen, entweder rotieren diese schon für das Fastenbrechen nach Sonnenuntergang oder aber der Ramadan wird hier nicht ganz so strikt verfolgt. Die Moscheen haben hier übrigens kleine Zwiebeltürmchen Minarette, mal gucken ob dies typisch für russische Moscheen ist.

 

In Machatschkala wuseln wir uns durch den Großstadtverkehr, immerhin 500.000 Einwohner hier. Bis zum Strand kommen wir  nicht ganz, die Strandstraße liegt hinter einer Bahntrasse und wir passen nicht drunter durch. Nehmen wir halt den nächsten Park, Vanja möchte eh endlich mal eine Runde spazieren gehen und stellen uns einfach an den Straßenrand. Am Strand selbst herrscht ganz normales Strandleben, diverse Kiosks verkaufen Getränke, Kinder spielen im Sand und viele flanieren auf und ab. Wir hingegen sind alles in allem doch etwas kaputt und suchen uns noch einen Abendsnack und freuen uns darüber, dass es  anfängt zu regnen. Eine angenehme Abkühlung. Immer wieder werden wir auf Vanja angesprochen und die Passanten fragen neugierig wo wir herkommen. Dazu bekommen wir dann noch Ausflugstipps für die Umgebung. Sehr nett.

 

Eine Übernachtung in Machatschkala


Donnerstag, 8.06.2017 

 

Wir fahren greifen einen der Ausflugstipps des gestrigen Abends auf und fahren nach Derbent. Die dortige Festung und Altstadt gehört zum Unesco Welterbe.  Dort angekommen sind wir doch ein wenig erstaunt über die Größe der gesamten Anlage. Zwei erhaltene Stadtmauern führen von der oben am Hang gelegenen Festung Richtung Meer und umschließen die Altstadt. Die Stadt hat gerade seine 2000 Jahr Feier und somit ist alles recht schick herausgeputzt. Vielleicht nicht alles, aber doch erstaunlich viel. Im unteren Bereich liegt die Neustadt, entsprechend trubelig geht’s hier zu. Am Ufer des kaspischen Meers wurde dieses Jahr eine neue Promenade gebaut und gerade eröffnet. Wir folgen der Uferstraße, die sich allerdings kurz drauf in eine übelste Schotterpiste verwandelt. Auch ist hier alles irgendwie zugebaut bzw. es wird gerade gebaut so dass wir beschließen wieder in den Norden zu fahren.

 

Besuch von Derbent

Unser Navi meint, dass wir hier schon irgendwie wieder zur Hauptlandstraße kommen und so hoppeln wir  weiter. Entgegen kommen uns noch ein paar LKWs bis oben beladen mit Steinen. Ziel ist  bestimmt die neue Strandpromenade, da stand bereits eine große Anzahl davon. Ich bin mir sicher, dass die Stein-LKWs bestimmt von der Landstraße kommen und die Piste nur nehmen um nicht durch die Stadt fahren zu müssen. Jens hingegen meint ein wenig scherzhaft, dass sie auch aus einem Steinbruch kommen könnten. Und siehe da, wir stehen kurz drauf tatsächlich vor dem Abbaugebiet der Steine!

Wieder auf Asphalt unterwegs kaufen wir noch Erdbeeren, bekommen eine Handvoll Aprikosen gleich mit dazu. Beim zweiten Stopp besorgen wir Tomaten und Gurken. Unsere gewünschte Menge, je 2 Stück, führte zu einem freundlichen Grinsen und prompt bekommen wir sie als Geschenk. Extra schöne werden sogar rausgesucht.

 

Wir nehmen uns vor ab 17 Uhr nach einem Übernachtungsplatz zu suchen, die Landstraße bot auf dem Hinweg nicht wirklich viel und so wollen wir lieber früher als später mit der Suche beginnen. Fünf Minuten nach fünf fahren wir durch ein Waldstück – eine Seltenheit hier – und darin befindet sich ein Restaurant nach dem anderen. Wir wählen „Lakantina“ und stehen kurz drauf auch schon im Innenhof zwischen lauter kleinen Häuschen, die man hier für ein Abendessen mieten kann. Weiter hinten im Wald gibt  es dann noch größere Häuschen, in denen man auch übernachten kann. Wir dürfen in der Mitte einfach parken, denn momentan ist eh noch nichts los.

 

Heute noch etwas Neues gelernt: Wenn es sehr heiß ist und die Klimaanlage läuft, tropft's unterm Auto ordentlich. Vermutlich alle die öfters in sehr warmen Regionen unterwegs sind, kennen dies. Wir hingegen waren erst einmal ein wenig beunruhigt...

 

Übernachtung in Chassavjurt


Tag 21 - Freitag, 9.06.2017

 

Wir haben gut geschlafen und machen uns auf den Weg Richtung Astrakhan. Über 500 km erscheinen uns für eine Tagesetappe ganz schön happig und so wählen wir lieber das davor liegende Lagan. Die Kleinstadt liegt  bereits in der Republik Kalmückien und somit außerhalb des Nordkaukasus. In Kalmückien ist der Buddhismus weit  verbreitet und so gibt es in der mit ca. 15.000 Einwohnern zweitgrößten Stadt Kalmückiens einen buddhistischen Tempel zu besichtigen.

 

So war der Plan, leider hat die Landstraße nicht so ganz mitgespielt. Eine große Baustelle führt dazu, dass wir weit ins Landesinnere fahren müssen und somit kurzerhand nach Elista, der Hauptstadt Kalmückiens abbiegen. Die Landschaft hat sich ziemlich gewandelt, wir sind in der Steppe. Links und rechts gibt’s Graslandschaft und dazwischen ein paar Kühe. Dazu geht es quasi immer geradeaus. Wir sind ja eindeutig Berg- und Baumliebhaber und somit erscheint es uns hier doch ein wenig eintönig. Aber je länger wir so fahren, desto mehr unterschiedliche Grüntöne lassen sich in der Steppenlandschaft erkennen. Irgendwie ja auch ganz hübsch! Die Landstraße ist wirklich super, lediglich windig ist es ganz ordentlich und so werden wir gut durchschüttelt.

 

Fahrt durch die Kalmükken Steppe

In Elista angekommen finden wir nach ein bisschen Kreiseln schnell einen Parkplatz und stehen am Freundschaftspark, neben einem Biergarten und vor einer Schule. Sowohl die Betreiber des einen als auch die Aufpasserin des anderen Gebäudes waren mit unserer Parkplatzwahl für die Nacht einverstanden. Zuvor haben wir schon einmal einen ersten Eindruck vom Buddhismus hier bekommen, denn wir sind durch Zufall am Haupttempel der Stadt vorbeigekommen. Spannend! Dazu sehen hier alle Passanten auch ziemlich asiatisch aus. Beides zusammen ein ziemlicher  Kontrast zu unseren vorherigen Reisetagen. Als nächstes  werden wir noch beim Warten  an einer Ampel von deutschen Touristen angesprochen, die aus Rostock kommen und mit dem Bus hier sind. Um zu klären, welcher Bus denn wohl hierhin fährt ist keine Zeit, um uns herum scharren alle PKWs mit den Hufen und wir müssen weiter.

 

Wir drehen mit Vanja eine große Runde durch den Park und sind erstaunt, dass der Wechsel der Republiken tatsächlich dazu geführt hat dass es wieder die uns bekannten russischen Supermarktketten gibt. Also erst einmal schön bei Magnit einkaufen gehen. An unserem Ende des Parks befindet sich noch der Kinderunterhaltungsbereich und so gibt’s von Hüpfburg bis hin zu ferngesteuerten Autos  alles Mögliche. Für uns hingegen gibt es einfach eine Pizza nebenan und dann fallen wir auch schon ins Bett fallen. Das Leben unterwegs ist doch ein wenig anstrengend.

 

Unsere Ausreise aus dem Nordkaukasus hat heute noch zu unserer ersten Strafe geführt und diesmal haben wir lieber mal bezahlt, wobei wir uns auf einen aus unserer Sicht immer noch nicht wirklich gerechtfertigten Beitrag von 15 Euro geeinigt haben. Wir  haben bei durchgezogener Linie überholt, wobei der vor uns fahrende und uns vorher schon mal aufgefallene Wagen mit eingeschalteter Warnblinkanlage echt langsam fuhr. Quasi genau zu Beginn der durchgezogenen Linie hat er abgebremst. Und dieser Wagen hat uns halt gefilmt und dieses Filmchen wurde uns dann vorgespielt. Wenn es nicht so ernst wäre und die Situation nicht wirklich angenehm war, eigentlich eine echt witzige Idee. Laut unserer Kamera hat unsere „Verhandlung“ eine halbe Stunde gedauert, gefühlt aber eine Ewigkeit. Der Faktor Zeit war dennoch wohl ausschlaggebend, dass wir wieder fahren durften.

 

Abend in Elista


Tag 22 – Samstag, 10.06.2017

 

Es regnet!!!

 

Was für eine angenehme Wettererscheinung. Von den gestrigen 36 Grad ist netterweise nichts mehr zu spüren. Jippieh denken wir uns und beobachten die ganzen Schulkinder mit Regenstiefeln und Schirm auf ihrem Schulweg. 

Am heutigen Vormittag machen wir erst einmal Besichtigungstour. Das Schachmuseum im Komplex der Chess  City und mehrere Tempel stehen auf dem Programm.

 

Im Schachmuseum gibt es nicht nur allerlei Schachbretter aus aller Welt, welche als Gastgeschenke mitgebracht wurden, sondern auch noch eine kleine Abteilung zur Heimatkunde. Beide Museumsführer sind sehr nett und wir unterhalten uns auf einem englisch-russisch Mischmasch.

 

Tempel direkt vor der Chess City

Besuch der Chess City

Wir fahren wieder in die Innenstadt und treffen vor dem Haupttempel die Deutschen von gestern wieder. Die Busse waren dann doch einfach ein VW-Bus und ein Ducato und kein größerer Linienbus. Wir lernen Christian, der im Rollstuhl sitzt, und seine Crew kennen. Passend dazu sind die Fahrzeuge mit ihrem Reisemotto „Find your road – im Rollstuhl durch Russland“ beklebt. Russland gehört sicherlich nicht zu den einfachen Reisezielen und somit war die Vorbereitung doch sehr aufwändig. Bisher klappt es aber alles ganz gut und wir sind gespannt auf ihren Reisebericht.

 

www.findyourroadblog.wordpress.com

 

Besuch des Tempels

Wir verlassen dieses hübsche Fleckchen des Buddhismus und fahren 300 km nach Astrakhan. Das erste Drittel kennen wir ja schon. Noch ein Großeinkauf zwischendurch und ansonsten passiert nicht viel auf der Strecke.

 

Unterwegs

In Astrakhan angekommen steuern wir  das Hotel Azimut an, bei dem bereits mal Wohnmobile übernachtet haben sollen. Es liegt direkt an der Uferpromenade an der Wolga und hat einen Parkplatz. Ideale Bedingungen für uns. Wieder einmal stelle ich meine üblichen Fragen und wir entscheiden uns spontan ein Zimmer zu buchen. Economy Class heißt nicht renoviert, kostet dafür aber auch nur 1400 Rubel. Leider sind Hunde verboten und so nutzen wir unser Zimmer nur zum Duschen, bekommen noch die Registrierung für Russland und schlafen im Wohnmobil vor der Tür. Nur die Registrierung hätte übrigens 1000 Rubel gekostet.

 

Die Uferpromenade ist ansonsten abendlicher Lada-Treff, je lauter desto besser. Entweder der Motor oder die Boxen. Auf Nachfrage parken wir auch noch kurz einmal um, da für ein Brautpaar ein kleines Feuerwerk gezündet wird. Wie romantisch – brennende Herzen!

 

Wohnmobil Übernachtung vor Hotel Azimut


Tag 23 – Sonntag, 11.06.2017

 

Unsere Nacht war kurz bzw. die Feier der umstehenden Fahrzeuge ging bis spät in die Nacht. Hotel Azimut liegt dabei schon in der gemäßigten Zone, denn eine  Ecke weiter kommen zu den Ladas noch diverse Kneipen dazu, die versuchen sich mit ihrer Musik zu übertönen. Wirklich beeindruckend.

 

Nichtdestotrotz gefällt es uns und wir bleiben noch eine Nacht. Diese dann ohne Zimmer, sondern nur der kostenlose Parkplatz vor der Tür. Der Gärtner zeigt uns noch den Hauptwasserhahn, so dass  wir unseren Wassertank auffüllen können und wir dürfen unsere Toilette entsorgen. Was will man mehr als Wohnmobil Tourist!

 

Unseren Ruhetag verbringen wir dann mit  einem Rundgang durch die Stadt, welche wie viele russischen Städte eine große Kreml-Anlage mit dicken Mauern aufweist. Ab mittags werden dann allerlei  Attraktionen für Kinder an der  Uferpromenade angeboten. Von Hüpfburg über die großen ferngesteuerten Autos und bis zu hübsch geschmückte Einhörnern ist hier alles Mögliche dabei. Ansonsten  gibt es  hier an jeder Ecke eine Skulptur und diverse Springbrunnen zu sehen. Hübsch gemacht.

 

Später machen Jens und Vanja Siesta und ich gucke mir noch zwei kleine Museen an, die einen größeren Kontrast in der Bandbreite der russischen Kleinstmuseen kaum bieten könnten. Beide haben lediglich gemeinsam, dass ich die einzige Besucherin bin. Zunächst einmal das Frosch und Kröten Museum direkt an der Uferpromenade. Hell und freundlich gestaltet beherbergt dieses über  1500 Frosch und Kröten Figuren. Eine Moskauer Familie hat diese über 30 Jahre gesammelt und aus Liebe zur Stadt Astrakhan nun hier ausgestellt. Adele, die freundliche Dame vom Empfang, begrüßt mich herzlich und macht sogleich eine Führung auf Englisch mit mir. Die Ausstellungsstücke stehen in gut beleuchten Vitrinen und dazu erklingt unaufdringliche Hintergrundmusik. Sehr angenehm. Fotos sind ohne Aufpreis erlaubt und sogar erwünscht. Empfehlenswert!

 

Zwei Straßenzüge weiter befindet sich dann das Heimatmuseum in dem ehemaligen Eltern von Lenin. Am Empfang guckt mich eine ältere Dame etwas irritiert an, nimmt aber meine 100 Rubel Eintritt entgegen. Sogleich wird die nächste ältere Dame gerufen und beginnt mit mir den Rundgang. Beide nicht unfreundlich, die üblichen Fragen woher und wieso gibt’s schon. Im ersten  Raum wird das Licht angeknipst und die Dame holt sich aus dem Nachbarraum einen Stuhl und nimmt Platz. Ich gucke mir dann mal Porzellanfiguren an. Fotos sind übrigens nur gegen weitere 100 Rubel erlaubt. Dann verzichte ich. Als ich mich in den nächsten Raum orientiere, wird der Stuhl mit umgezogen und ich gucke mir Urkunden an. Und so geht es weiter. Im fünften Raum in etwa fangen wir langsam an miteinander warm zu werden. Ich erkenne Gebäude auf alten Postkarten wieder und fange einfach an Fragen zu stellen. Im Schulzimmer fragt meine Begleiterin mich dann tatsächlich ob sie ein Foto von mir machen soll. Ebenso dann im Zimmer  mit der Straßenbahn und Trolleybusaustellung. Wer also den Charme eines für mich typisch russischen Museum erleben möchte, hier kann er den erleben!

 

Museumsbesuch in Astrakhan

PS: Hier gibt es nicht nur Mücken sondern die winzigen dafür nicht stechenden Minifliegen, deren deutsche Bezeichnung mir gerade fehlt. Ich bin mir nicht sicher, welche Insekten uns nach dem Aufenthalt lieber sind!


GPS Track - Vom Nordkaukasus zum Kaspischen Meer



Mit ♥ für euch geschrieben