Dokumente für Mensch, Tier und Wohnmobil

Auf der Website des Auswärtigen Amts sind für jedes Land die Einreisebedingungen aufgeführt, sodass für uns dies als Basis dient. So lässt sich für uns beide kurz zusammenfassen:

wir benötigen neben den Visa für die zu bereisenden Länder die üblichen Papiere wie  Reisepass und internationalen Führerschein. Beides muss natürlich noch gültig sein, wobei es zur Dauer der Gültigkeit des Reisepass  nach Einreise abhängig vom Land unterschiedliche Voraussetzungen gibt. Wir nehmen einfach mal die oft üblichen sechs Monate als Massstab und somit haben wir keine Schwierigkeiten. Wir benötigen Visa für Russland, Uzbekistan und Tajikistan. Das erste haben wir bereits und die anderen beiden lassen sich ohne größeren Aufwand selbstständig beantragen. Details hierzu siehe unter Länderinfos.

Etwas komplexer ist es eine passende Auslandskrankenversicherung zu finden. Bisher waren wir über die HUK versichert und das ist für unsere üblichen Reisen auch ausreichend. Die besondere Herausforderung für unsere Baikalstan Tour ist die Dauer unseres Auslandsaufenthalt. Der Standardtarif der HUK gilt für Reisen bis 56 Tage und so schließen wir eine Auslandskrankenversicherung bei der Axeria mit einer Gültigkeit von bis zu 90 Tagen ab. Sollte jemand auch auf der Suche nach einer neuen Versicherung sein ist dabei zu berücksichtigen, dass Axeria derzeit nicht für den Nachweis zur Beantragung eines russischen Visums geeignet ist. Gültig ist sie im Land selbst aber trotzdem.

Anfang des Jahres statten wir unserem Hausarzt noch einen Besuch zur Impfberatung ab und dürfen danach einige Male wiederkommen. Bei mir scheinen neben den Zusatzimpfungen für unsere Reiseziele auch noch alle Auffrischungsimpfungen fällig zu sein und so bekomme ich gefühlte acht Spritzen. Neben den Standardimpfungen wie z. B. Tetanus wird vom Robert Koch Institut noch Hepatitis A+B, FSME, Tollwut und Meningokokken empfohlen. Und im Kühlschrank lagert noch unsere Cholera-Schluckimpfung. Der Hauptteil der Kosten wird angenehmerweise von unserer Krankenkasse übernommen, so dass wir nur unseren Eigenanteil (ca. 5 Euro pro Impfung) bezahlen müssen. Wir fühlen uns nun gut vorbereitet, jetzt fehlt nur noch eine Durchsicht unserer Reiseapotheke. In dieser haben wir allerdings auch nur die üblichen Medikamente, die vermutlich die meisten eh dabei haben. 

Für Vanja ist die Vorbereitung entspannter als für uns, denn wir kümmern uns ja drum. Allerdings gestaltet sich dies wie erwartet nicht ganz so trivial und so durchstöbern wir das Internet. Angefangen von Informationsseiten über Reisen mit Haustieren (z. B. www.petsontour.de, www.pettravel.com) bis hin zu den diversen Websites vom Zoll der unterschiedlichen Länder. Dabei erfahren wir immerhin, dass in die Türkei maximal zehn Goldfische einreisen dürfen, neben zwei Hunden. Letztendlich haben wir für Vanja folgende Dokumente vorbereitet:

- EU-Heimtierausweis und Chip 

- Impfungen: Tollwut und die üblichen vom Tierarzt empfohlenen

- Nachweis der Tollwut-Impfung durch Titerbestimmung* (notwendig für die Rückeinfuhr in die EU, da wir in ein nicht gelistetes Drittland reisen)

- amtstierärztliches Gesundheitszeugnis 

Neu für uns bzw. Vanja ist nur die Titerbestimmung und so geht es erst einmal zum Blutabnehmen. Ein paar Tage später erhalten wir dann das Ergebnis und siehe da, die Tollwutimpfung wirkt. So ein einfacher Nachweis im Blut wäre mir bei unserer Impfvor-bereitung auch lieber gewesen. 

Dazu nehmen wir noch eine kleine Reiseapotheke mit: Tabletten bzw. Tropfen gegen Bindehautentzündung, Blasenentzündung, Bauchschmerzen und allgemeine Schmerz-mittel. Des Weiteren kleine Tuben mit Mittelchen gegen Flöhe und Zecken, eine Wurmkur und Pfotenbalsam (letzteres ist eher für den Winter, aber wer weiß was uns so unterwegs erwartet). Zum Abschluss noch Vanjas ganz persönliches Fieberthermometer. Netter-weise möchte sie ihres nicht mit uns teilen.

Alles in allem hoffen wir, dass wir damit gut vorbereitet sind. Wie es letztendlich wirklich läuft, werdet ihr dann ja von unterwegs lesen. 

* siehe auf der Website des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft die Hinweise zur Reiseplanung mit Tieren (www.bmel.de/.../ReiseplanungTiere.html)

 Unsere Womo-Versicherung läuft über den Anbieter Jahn und Partner bei der Nürnberger Versicherung. Dort können wir unsere Versicherung für die Reise in die asiatischen Länder erweitern und zahlen für den Reisezeitraum einen 50%igen Prämienzuschlag. Dafür sind wir sowohl Haftpflicht- als auch Vollkaskoversichert und lassen uns überraschen, an welcher Grenze wir noch eine lokale Versicherung abschließen dürfen.

Ansonsten versuchen wir noch die kleineren Wehwehchen unseres Womos zu beheben und haben dazu in den letzten Wochen ja schon mal gelernt an welcher Stelle welche Sicherungen so sitzen. Und wir wissen nun, dass nicht nur Sicherungen kaputt gehen können, sondern auch Sicherungshalter. Zudem haben wir auch gelernt, welcher Sicherungstyp wie heißt und führen nun einen Stapel Flachstecksicherungen in regular and maxi size und Streifensicherungen in unterschiedlichen Farben mit uns.

Unser lieb gewonnenes, tropfendes T-Stück in unserer Kaltwasserleitung zur Spüle haben wir schweren Herzens doch getauscht. Aber erst nachdem ein Wechsel der Schlauchschellen und Schläuche auch nichts gebracht hat. Für unsere Wasserzuführung haben wir uns ebenfalls etwas Neues überlegt und unseren grünen Dreikammer-Flachschlauch gegen einen schwarz-orangenen Flachschlauch getauscht. Mal gucken, ob wir nun in drei Minuten nicht nur 30 Liter sondern auch die bezahlten 100 Liter in unseren Tank bekommen.

In unserer Mercedes-Werkstatt bekommen wir einen Crashkurs zum Wechsel des Dieselfilters, nehmen noch einen Ersatzkeilriemen mit und füllen unsere Vorräte an diversen Ölen auf. Richtige Schrauber werden wir wohl eh nie und so hoffen wir nun einfach mal das Beste für unseren Reiseverlauf.

Als Nächstes steht noch die Verschönerung des Hecks von Indy auf dem Programm. Die Folienfirma, bei der wir die Weltkarte für unsere Baikalreise haben drucken lassen, hat leider keine Daten mehr von uns und somit sind wir ein wenig kreativ. Ich pause die Karte einfach ab, zeichne mehr oder weniger maßstabsgetreu unsere Route ein und lassen uns eine grüne Linie als Aufkleber drucken. Und hier das Ergebnis.

Indys neues „Arschgeweih“