Quer durch die Mongolei

Auf nach Ulan Batar

18. Mai 2012

 

Wir haben heute schon deutlich besser geschlafen als gestern. Zwar standen wir auch an der Straße vor dem kleinen Hotel, aber die war bei weitem nicht so befahren wie die große Landstraße in der Nacht zuvor.

 

Irgendwie sind wir uns immer noch nicht so recht einig, was wir nun wollen. Wie geplant in die Mongolei oder einfach wieder zurückfahren? Wenn wir es jetzt nicht versuchen, dann bekommen wir nicht so schnell wieder eine Chance. Also ist die Entscheidung doch relativ leicht gefällt. Und umdrehen können wir immer noch. Also packen wir zusammen und machen uns recht früh auf dem Weg zur Grenze in die Mongolei. Am Ortsausgang von Kjachta gibt es noch einen großen Supermarkt, der wirklich alles im Angebot hat. Zur Grenze kommt man dann, wenn man nicht zur Kirche abbiegt (vielleicht war hier mal in früheren Zeiten eine), sondern dem Straßenverlauf folgt und vor der Tankstelle rechts Richtung Zoll abbiegt. Und schon stehen wir am ersten Stoppschild. Der LKW-Fahrer neben uns erklärt uns, dass wir ruhig schon weiter fahren können, bei den PKWs ist ja noch Platz in der Schlange. Und so stellen wir uns an und beobachten mal was nun so auf uns zukommt. Richtig schnell geht es nicht voran, aber das macht ja nichts.

 

Sobald zwei Bedienstete in Uniform sich den vor uns stehenden Wagen nähern, steigen alle ratzfatz aus, holen Taschen, Koffer, Tüten und sonstiges in einem Affentempo raus und öffnen jegliche Klappen des Fahrzeugs. Interessant. Außerdem haben alle so große DINA4 Zettel in der Hand. Wo auch immer sie die her hatten.

 

Irgendwann nähern sich die Beiden dann auch uns und wir warten einfach mal ab, so schnell wie die anderen können wir unser Auto gar nicht leer räumen. Netterweise spricht die Dame im grünen Mantel super Englisch und erklärt uns genau was wir machen müssen. Hier läuft’s die Abfertigung halt genau andersherum ab als bei der Einreise. Erst Fahrzeugkontrolle von innen, dann gleiche weiße Zollpapiere wie bei der Einreise ausfüllen. Während ich also wieder fleißig das alte Papier abschreibe (nur Ausreise anstatt Einreise und nicht temporären Import des Fahrzeugs sondern Reexport ankreuzen), holt sie schon mal die Veterinärbeamtin die sich Ceddy kurz anguckt und uns dann einen Zettel mit Stempel gibt. Also dürfen schon mal unsere Auto und Hund ausreisen. Wir sind diesmal als letztes dran und da wir ja etwas länger als alle anderen gebraucht haben, macht der Passkontrolleur erst mal Pause. Na ja, wir haben ja Zeit und noch nichts vor.

 

Der Wind pustet uns draußen um die Nase und so sitzen wir trotz des tollen Sonnen-scheins lieber drinnen (hatte ich schon erwähnt, dass es heut Nacht geschneit hat und wir heute früh leichtes Eis auf unserem Dachfenster hatten!?). Dann geht es aber doch schnell weiter, unsere Pässe werden kontrolliert und schon sind wir im Niemandsland. Jetzt wird es wieder richtig spannend, denn mal gucken wie die Einreise hier so abläuft. Vor uns ist jetzt natürlich keiner von dem wir uns das abgucken könnten. Schade. Erst mal dürfen wir mit Indy durch ein Wasserbecken fahren, vermutlich zur Desinfektion. Danach darf der Fahrer (hier gerade Jens) zum ersten Häuschen am Becken und bekommt die Einreiseformulare zum Ausfüllen. Also zwei grüne Immigrationskarten (glücklicherweise auf einer Seite mongolisch und auf der anderen englisch) und einen weißen Zettel für unser Auto. Während ich draußen warte, darf ich einer Uniformierten 50 Rubel bezahlen, ich glaube für die Fahrt durchs Becken. Vielleicht kann aber auch einer mir die Quittung übersetzen?

Mit allen Formularen ausgestattet rollen wir zu den anderen Fahrzeugen vor, die vor einem großen Abdach parken. Mit den ausgefüllten Papieren machen wir uns dann auf den Weg in das große Haus linkerhand. Hier ist es rappelvoll und wir stellen uns erst mal in die Schlange an. So richtig voran geht es nicht, aber der Fahrer des russischen LKWs mit den ganzen Armeefahrzeugen steht auch hier, muss wohl richtig sein. Ein Teil der Wartenden steht noch in einer anderen Schlange an. An dem Schalter steht groß Registrazia drüber, kostet übrigens 80 Rubel. Soweit ich weiß, brauchen wir diese nicht, da wir weniger als 30 Tage im Land bleiben werden / wollen / glauben zu sein. Sicherheitshalber frage ich nach und bekomme sogar einen kleinen Flyer auf Englisch. Eine Registrierung ist für uns tatsächlich nicht erforderlich. Das scheint hier auf jeden Fall einfacher gehandhabt zu werden als in Russland, dort hieß es ja Hotel suchen (oder erfolglos sich bei der Post anstellen). Egal, wenn wir keine Registrierung brauchen, hilft es ja auch nicht dass es hier einfach an der Grenze klappt. Irgendwie geht es immer noch nicht so recht voran bei der Passkontrolle und so kommt ein Beamter und kontrolliert die Pässe und Immigrationskarten vor, denn scheinbar hapert es am richtigen Ausfüllen. Zum Beispiel kann der LKW Fahrer weder Mongolisch noch Englisch und hat den kleinen Zettel leider falsch ausgefüllt. Unser Vorkontrolleur spricht ein paar Brocken Englisch und erklärt uns freundlicherweise den Ablauf. Also hier erst mal Passkontrolle, dann der Fahrer weiter zur Zollkontrolle. Mit dem dortigen Papier geht es dann zur Autokontrolle und danach wieder zurück zur Zollkontrolle. Theoretisch zumindest. Irgendwie entfällt aber die Autokontrolle bei uns, denn irgendwer macht fleißig Stempel auf unserem Laufzettel. Zwischendurch fällt noch auf dass wir ja einen Hund haben, wo wir den allerdings anmelden müssen weiß keiner. Aber seine Papiere werden einmal angeguckt und abgenickt. Auch gut. Zwischenzeitlich ist die Kontrollhalle wieder menschenleer, scheinbar sind wir die langsamsten gewesen. Macht aber nichts, so ist es hier auch viel angenehmer.

 

Nachdem wir nun scheinbar alles haben, was wir benötigen, wechseln wir erst mal ein paar Euros in mongolische Tungrik. Praktischerweise ist in der Abfertigungshalle direkt eine Wechselstube integriert. Ganz schön viele Nullen auf den Scheinen. 100 Euro entsprechen 168.000 Tungrik. Mal gucken, ob ich mir den Wechselkurs merken kann. Danach fahren wir dann zur Schranke und geben unseren Laufzettel ab. Geschafft! Denken wir.

 

Links um die Kurve warten schon die Grenzfahrer in die andere Richtung und wir werden bestürmt von Leuten, die uns zu einem super Kurs Geld wechseln wollen. Wollen wir aber nicht. Doch da gibt es doch noch einen Schlagbaum und wir werden angehalten hier rechts ran zu fahren. Vielleicht das Häuschen für die Kfz-Versicherung!? Also sammele ich wieder unsere Papiere zusammen und gehe dorthin. Eine weitere Frau mit Zetteln in der Hand wimmelt Jens ab und schickt sie mir hinterher. Das war im Nachhinein keine Gelegenheit zum Geldwechseln, sondern die Bezahlung der KFZ Steuer, also zwingend notwendig. Im Häuschen sitzt ein Typ mit irgendwelchen wilden Formularen, die wir dann versuchen gemeinsam auszufüllen. Klappt so mittelprächtig. Meine gewählte Kategorie „Mikrobus“ für unsere Fahrzeuggröße lässt sich leider nicht mit zwei Sitzplätzen kombinieren. Was er letztendlich ankreuzt keine Ahnung. Immerhin bekomme ich ein DINA4 Papier, ausgestellt auf „Jens“ mit richtiger Passnummer und richtigem Kfz-Kennzeichen, welches einen Monat gültig ist. Aus irgendeinem Grund fällt mir ein, dass ich bei den Russen die Diskussion über den zweiten Fahrer hatte und frage danach. Und so wird dann in dem zweiten Heftchen unter „Full name of the driver“ Jens / Jessica eingetragen.

 

Letztendlich brauchen wir für alles zusammen rund 3 Stunden und bezahlen 2250 Rubel Kfz-Versicherung (bei einem Fahrer wären es 1500 Rubel gewesen), 250 Rubel Kfz-Steuer und die oben schon angesprochenen 50 Rubel zur möglichen Desinfektion.

 

Und dann sind wir in der Mongolei!

 

Puuh, war gar nicht so schwer. Und Aussehen tut es hier auch nicht viel anders als auf der anderen Seite. An der ersten Tankstelle versuche ich mich darin zu fragen, ob es eine Landkarte zu kaufen gibt. Wir haben zwar eine Übersichtskarte von der Mongolei aber noch nicht diesen, laut Kostya, orange/blauen Straßenatlas. Also das mit der Kommunikation klappt irgendwie nicht so recht, gibt hier wohl keine Karten zu kaufen. Na gut, dann halt nicht. Wir wollen ja eh nach Ulan Baatar, da soll es mehrere Läden geben in denen man Landkarten kaufen kann. Und bis dorthin finden wir auch ohne Detailkarte. So viele Straßen gibt es hier ja nicht.

 

 

 

In einem der ersten Orte halten wir um schon mal ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und in der Hoffnung direkt eine mongolische SIM Karte zu erstehen. In dem ersten Laden stehen zwei Jungs hinter der Theke und davor noch ein paar mehr. Alle gucken mich mit großen Augen an und so schleiche ich langsam an der Theke entlang und gucke was ich denn so kaufen könnte. Entscheide mich für Cola, Bier und Eis um mal ein Gefühl für die Preise zu bekommen. Meine Versuche etwas auf mongolisch zu sagen, scheitern erfolgreich. Also mit einer Hand drauf zeigen und mit der anderen eine entsprechende Zahl dazu machen. Klappt ja auch. Und auch hier gibt es dankenswerterweise Taschenrechner auf denen ich die Summe ablesen kann. Dummerweise haben wir beim Geldwechsel nur „große“ Scheine bekommen und so flitzt einer der Jungs mit meinem 20.000er erst Mal raus, um diesen irgendwo kleiner zu wechseln. Sehr nett! Als nächstes versuche ich mich dann in dem Laden, auf dem draußen ein großes Schild „Mobicom“ hängt. Dies ist einer der Telekommunikationsanbieter des Landes. Sieht mir aber nicht nach einem Handyladen aus, sondern ist ebenfalls ein kleiner Supermarkt. Hier scheitere ich direkt an meinen fehlenden Sprachkenntnissen. Gleiches gilt für den Nachbarladen. Na gut, dann halt nicht. So eilig haben wir es ja auch nicht.

 

Den Weg bis Ulan Baatar finden wir wie erwartet auch ohne Straßenatlas. Die Landschaft ist recht karg, ab und zu mal ein Dorf, erste Jurten tauchen auf und wir lernen direkt Schafherden per Hupen von der Straße zu bewegen. Zwischendurch dürfen wir an einer Mautstelle 1000 Tungrik Straßenbenutzungsgebühr bezahlen. Gut dass Jens davon vorher gelesen hat. Ich wäre ansonsten recht irritiert gewesen. Am Ortseingang von Ulan Baatar sind es dann gleich 5000 Tungrik, also umgerechnet 3 Euro. Die sich danach zeigende Straße ist dann aber in einem Zustand, mit dem wir nicht so ganz bei der Hauptverkehrsachse des Landes gerechnet haben. Und es wird voll auf der Straße, überall wird gehupt, links überholt, rechts überholt, auf den Standstreifen ausgewichen. Busse halten abrupt am Straßenrand. Was ein Gewusel hier. Bis dann irgendwann nichts mehr geht bzw. nur noch Schritttempo angesagt ist. Trotzdessen wird sich in die engsten Lücken gequetscht oder mal eben über den Gegenverkehr überholt. Und vor allem alles eng beieinander. Gut, dass wir höher als ein normales Auto sind und niedriger als ein Bus. So kommen sich unsere Außenspiegel nicht in die Quere. Wie auch immer wir hier einen passenden Stellplatz finden sollen. Während Jens sich auf das Fahren konzentriert, versuche ich herauszufinden wo wir uns denn in etwa befinden. Keine Ahnung. Wir folgen einfach der Fahrzeugschlange immer geradeaus. Anhand der Beschreibung unseres Reiseführers versuche ich markante Gebäude zu sehen, klappt auch nicht. Aber irgendwo müssen die anderen ja alle hin wollen. Und das ist bestimmt das Zentrum. Hoffentlich!

 

Der Verkehr in Ulan Ude, den ich ein paar Tage zuvor so verflucht habe, dass ich keine Lust mehr hatte mir die Stadt anzugucken, kommt mir im Vergleich zu hier, geradezu malerisch ruhig vor. Und es scheint nicht alltäglich zu sein, dass sich ein Auto mit fremdländischen Kennzeichen hierhin wagt, besonders die Busfahrer winken uns immer wieder und zeigen den Daumen nach oben. Nach einer gefühlten Ewigkeit entdecke ich den State Department Store, der in unserem Reiseführer beschrieben ist. Wir sind genau richtig. Die Einfallstraße nach Ulan Baatar mündet also direkt in der auf Englisch Peace Avenue genannten Ost-West-Achse quer durch die Stadt. Irgendwo hier müssen sich ja auch die Hotels verstecken. Parkplätze sind übrigens die absolute Mangelware und so hoffen wir einfach, dass das Kempinski Hotel für seine gut betuchten Kunden einen Hotelparkplatz zur Verfügung stelt. Dummerweise liegt das Hotel im Osten an der Peace Avenue und wir kommen aus Westen. Also ist Durchhaltevermögen angesagt! Was ein Chaos. Fußgänger gibt es übrigens auch noch, die todesmutig die offiziell sechsspurige Straße queren. Und Motorradfahrer, aber diese sind grundsätzlich auf der Gegenfahrbahn unterwegs.

 

Nach rund anderthalb Stunden Nervenkitzel sind wir beide klatschnass geschwitzt, stehen dafür aber auf dem Hotelparkplatz des Kempinski Hotels. Ich bin nur froh, dass der Türsteher perfekt englisch spricht, zu jeglicher anderen Kommunikation wäre ich nicht mehr in der Lage gewesen. Klar können wir dort übernachten. Ich sollte aber doch lieber erst mal beim Management in der zweiten Etage nachfragen. Mein dezenter Hinweis, dass vielleicht auch die Rezeption weiterhelfen könnte, erspart mir die Suche nach dem Management und dort bekomme ich sogar auf Deutsch erklärt, dass das alles gar kein Problem ist solange unser Hund nicht auf das Gelände kackt. Tut er natürlich nicht und für nicht zu erwartende Notfälle haben wir ja Beutelchen dabei. Nun verlasse ich schon fast wieder entspannt die Hotellobby. Danke an dieser Stelle noch einmal den freundlichen und vor allem verständnisvollen Mitarbeitern des Hotels. Sollten wir mal wieder ein richtiges Hotelzimmer in Ulan Baatar benötigen, kommen wir auf jeden Fall wieder.

 

So da stehen wir nun. Ich drehe erst mal eine Runde mit Ceddy. Nicht ideal hier mitten in der Stadt, aber durchaus machbar. Mich gucken zwar alle Passanten total entgeistert an, aber was soll’s. Da Jens lieber erst mal in Ruhe die Stadt auf sich wirken lassen will, gehe ich danach los um uns nun eine mongolische SIM Karte zu besorgen. Kann ja nicht so schwierig sein, denke ich. Auch auf den Fußwegen ist die Hölle los und so lasse ich mich die Peace Avenue wieder stadteinwärts treiben.

 

Der erste Supermarkt den ich betrete, verkauft nur Alkohol und Schokolade. Interessant. Von möglichen Handyanbietern hingegen sehe ich nichts mehr. In einem Elektronik-fachmarkt könnte ich zwar ein Handy kaufen aber leider keine SIM Karte, dafür bekomme ich eine Wegbeschreibung. Finde ich aber nicht, also frage ich wieder nach. Auch dort werde ich weiter geschickt. Auf meinem Weg kreuze ich bestimmt 27 Wohnblocks, gehe in diversen Häusern etliche Etagen nach oben und wieder nach unten, werde wieder weitergeschickt, verlasse die Häuser durch andere Türen, als die ich hineingekommen bin, komme durch Zufall beim Intelligenzmuseum (leider geschlossen) vorbei, vielleicht hätte mir dies den Weg zu einer SIM Karten Verkaufsstelle weisen können. Irgendwann komme ich voll bepackt, hab ja immer irgendwas in den Läden gekauft, zurück zum Womo. Aber natürlich ohne SIM Karte. Egal. Brauchen wir ja heute auch nicht mehr. Jens ist zwischenzeitlich wieder ganz entspannt, ich hingegen total K.O.! Was für eine Stadt!

 

 

Später machen wir uns dann noch mal auf den Weg ins Zentrum,  so langsam haben wir doch Hunger. Ist ja inzwischen auch erst halb 10 und unser Hund schon fast im Tiefschlaf. Unser Reiseführer hat als Restaurant-Tipp ein deutsches Brauhaus aufgeführt. Klingt jetzt vielleicht ein wenig merkwürdig, am ersten Abend auf mongolischem Boden direkt in eine deutsche Kneipe zu spazieren, aber da haben wir jetzt Lust zu. Wir könnten auf unserem Weg dorthin aber auch aus allen anderen Landesteilen der Erde essen, denn ein Lokal reiht sich ans nächste. Vom Koreaner bis zum Irish Pub ist alles dabei.

 

Inzwischen dämmert es schon. Irritierenderweise fahren die Autos immer noch ohne Licht. Also schön aufpassen, nicht dass wir doch eins übersehen. Die Stadt ist echt groß und wir haben uns ordentlich mit der Entfernung verschätzt. Um kurz vor 23 Uhr stehen wir dann endlich, wie durch ein Wunder, vor dem „Brauhaus“. Laut Reiseführer hat dieses nur bis 23 Uhr auf. Egal, versuchen!

 

Der Laden ist rappelvoll. Wir haben Glück und es ist genau noch ein Tisch von gefühlten 125 frei. Glück gehabt. Und so sitzen wir nun mit nem Glas Bier und nem Weizen vor uns und lassen das Getrubel auf uns wirken. Kurz drauf fängt eine Live-Band an das Publikum zu unterhalten, wir kennen zwar die Lieder nicht, aber ringsherum wird lautstark mitgesungen. Die Bratwürstchen schmecken hervorragend und auch kaltes Sauerkraut ist mal eine interessante Abwechslung.

 

 

Gut gefüllt machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Parkplatz. Auch weit nach Mitternacht ist auf der Straße immer noch die Hölle los. Alles ist mit mehr oder weniger kitschig bunten Lämpchen geschmückt, besonders schick die mit grünen LED-Ketten behängten Tannenbäumchen. Von den immer noch zahlreich vorhandenen Fahrzeugen auf den Straßen lassen wir uns in den wohlverdienten Schlaf hupen.


Ein Tag in Ulan Baatar

19. Mai 2012

 

Nachdem wir ja nun gestern noch nicht allzu viel von der Stadt gesehen haben, weder SIM noch Landkarte bisher haben, beschließen wir heute noch einen Tag hier zu bleiben. Unser Hotel hat glücklicherweise nichts gegen eine Verlängerung für eine Nacht.

 

Heute Vormittag besuchen wir erst mal den nicht weit entfernt gelegenen Schwarzmarkt. Auf dem Weg dorthin versuchen wir noch mal unser Glück mit der Handy Karte und siehe da, wir kommen tatsächlich an einem Mobicom Shop vorbei und bekommen dort eine mongolische SIM Karte. Beim Vorzeigen meines Iphones gibt es auch direkt eine passende Micro SIM. Auf einem großen Flatscreen Monitor dürfen wir uns eine Handynummer aussuchen. Wir bezahlen 2.000 Tungrik für die Karte und laden direkt schon mal 10.000 Tungrik auf. Eine Tarifübersicht finden wir nicht, aber wir bekommen auf einen Zettel *211# geschrieben, damit können wir unsere Bilanz immerhin erfragen. Schnell hat der Verkäufer die Karte in mein Iphone eingelegt, tippt irgendwie wild in den Einstellungen herum. Die Menüführung muss er auswendig können. Scheinbar ist es wichtig das Datenroaming zu aktivieren. Der Kauf war also letztendlich gar nicht so schwierig, lediglich das Finden des passenden Ladens. 

 

Schon weit vor dem Markt stehen am Straßenrand Händler und verkaufen von Sonnenbrillen bis Kartoffeln alles Mögliche. Entweder an einem aufgebauten Stand oder aber direkt aus dem Kofferraum. Das Betreten des Marktgeländes kostet übrigens 50 Tungrik Eintritt, also umgerechnet 3 Eurocent. Und schon sind wir mitten im Gewusel eines wirklich großen Markts. Und so schlendern wir durch die langen Gänge angefangen von Herrenkleidung, Damenkleidung, festlicher Kleidung, Sportbekleidung über Bade-zimmerzubehör und Küchenartikel über den Fahrradmarkt bis zur Teppichabteilung. Hier gibt es vermutlich alles zu kaufen, was man irgendwann mal brauchen kann. In den drei großen Hallen in der Mitte befinden sich die Lebensmittelabteilungen, ebenso thema-tisch wir das Freigelände sortiert, und viele kleine Imbisse an denen man sich stärken kann. Insgesamt ist der Marktbesuch sehr angenehm, die Verkäufer sind echt zurück-haltend. Keiner preist seine Ware lautstark an oder versucht uns irgendwie zum Kauf von irgendwas zu überreden. Nach dem Verkehrschaos und Gehupe hatten wir irgendwie mit einem ähnlichen Verhalten auf dem Markt gerechnet.

Jetzt wo ich hier im Nachhinein über unseren Besuch schreibe, ärgere ich mich ja doch ein wenig dass ich keinen Stoff gekauft habe. Nicht dass ich nähen könnte, aber der lange Gang mit den vielen farbenprächtigen Stoffballen sah toll aus. Sollte also irgendwer von euch in nächster Zeit mal einen Trip nach UB planen, bitte bringt mir ein paar Meter mit!

 

Inzwischen ist es ganz schön warm geworden, so dass wir uns lieber wieder auf den Weg zurück zum Auto machen um unseren Vierbeiner zu bespaßen. Da sich keine dicke Wolkenfront zur Abkühlung ankündigt, wechseln wir uns anschließend ab mit dem Stadt-besuch. Das ist halt das Schicksal als Hundebesitzer ohne Klimaanlage im Wohnraum.

 

Ich werde in einer Buchhandlung fündig und erstehe dort für uns den orange/blauen mongolischen Straßenatlas. Ich kaufe sowohl die mongolische als auch die englische Variante, die mongolische um nach dem Weg fragen und die englische um die Zeichenerklärung der mongolischen lesen zu können. Ansonsten ist die Buchhandlung echt groß und hat auch viele englischsprachige Bücher im Sortiment. Wörterbücher gibt es übrigens auch in allen möglichen Varianten. Hier beschließe ich aber mit meinem kleinen Englisch-Mongolischen weiterzuleben, welches ich letzten Sommer schon in London gekauft habe. Und so richtig erfolgreich waren meine Sprechversuche eh nicht, da würde ja auch ein Deutsch-Mongolisches Wörterbuch nicht weiterhelfen. Von dort aus gucke ich mir noch den großen zentralen Platz der Stadt an, hier gibt es sogar andere Touristen die fleißig Fotos machen. An einer Ecke des Platzes liegt das Hauptpostamt. Dort erstehe ich einige Postkarten, welche ich auch direkt dort abschicke. Mal gucken, wie lange diese bis in die Heimat brauchen. Die Wände der Post sind innen über und über voll mit kleinen Postfächern. Da es in der Mongolei nach wie vor nicht üblich ist einen Briefkasten und damit eine persönliche Postzustellung zu haben, wird die ganze Post hier in die Postfächer verteilt. Gegenüber der Post gibt es noch den kleinen Laden Seven Summits, der neben Wanderschuhe und Campingausrüstung auch Landkarten verkauft (täglich geöffnet 10 – 18h). Zwar sind wir nun schon damit ausgerüstet, trotzdem schlendere ich durch den Laden und gucke, was es sonst so zu kaufen gibt. Interessanterweise finde ich bei den Landkarten ein Exemplar unseres deutschen Mongolei-Reiseführers. Wir sind zig tausend Kilometer entfernt und hier steht das gleiche Buch, was ich in Münster gekauft habe im Regal. Beeindruckend!

 

Zurück am Auto machen wir zu dritt einen Abendspaziergang. Mit Hund sind wir die absoluten Exoten hier, die einen weichen ängstlich aus und machen einen riesen Bogen um uns, die anderen hingegen gucken interessiert. Straßenhunde treffen wir heute ausnahmsweise mal keine, die scheinen auch einen Bogen um uns zu machen. Finde ich aber auch nicht so schlimm.

 

Zum Abendessen gehen wir diesmal zu einem Asiaten. Draußen hängt eine große Karte mit Fotos der möglichen Speisen so dass die Essensauswahl einfach ist. Einmal gibt es Suppe mit Nudeln und irgendeinem Fleisch und als Zweites ein Reisgericht ebenfalls nicht vegetarisch. Beides ist wirklich lecker und so schlendern wir auch heute Abend gut gefüllt wieder Richtung Bett. Diesmal aber glücklicherweise nicht ganz so weit wie gestern. Später mache ich es mir in der Hotellobby nebenan mit Laptop gemütlich und lade, wie ihr ja zwischenzeitlich gesehen habt, die Fotos vom Baikalsee hoch. Das war eindeutig die schnellste und stabilste Internetverbindung, seitdem wir unterwegs sind.

 


Von Ulan Baatar nach Erdene Suu

20. Mai 2012

 

In der Hoffnung dass morgens die Straßen noch nicht so überfüllt sind, brechen wir heute früh auf und verlassen Ulan Baatar. Zunächst aber tanken wir noch einmal voll. Scheinbar bin ich noch nicht so recht wach und verhaue mich total bei der Vorabbezahlung der Dieselmenge. In Russland habe ich immer schön gesagt wie viel Liter Diesel ich tanken möchte, hier soll ich aber den Geldbetrag sagen. Und unspontan wie ich bin, verstehe ich dies natürlich prompt nicht. Und wie viel Zehntausende von Tungrik sind denn überhaupt 70 Liter!? Im Nachhinein ja gar nicht so schwierig, aber in dem Moment stehe ich echt auf dem Schlauch. Hat dann natürlich zur Folge, dass nur zwei Drittel der bezahlten, natürlich per Kreditkarte, Dieselmenge in unseren Tank passen. Nach nicht wirklich Ziel führender Diskussion mit den beiden Tankwarten bekomme ich das überschüssige Geld wieder. Da ich einfach nur froh bin, irgendwelche Scheine in der Hand zu halten, merke ich natürlich nicht, dass ich glatt 10.000 Tungrik zu wenig zurückbekommen habe. Rund 6 Euro. Das war dann eine ganz schön hohe Gebühr für meine nicht geplante Barabhebung. Aber bestimmt keine böse Absicht der Tank-stellenbetreiber.

 

Die Idee früh morgens raus aus der Stadt zu fahren, war gut. Denn es ist relativ ruhig, Betonung liegt natürlich auf relativ. Raus aus der Stadt finden wir verhältnismäßig einfach, nur einmal vertut sich Navi Jessi. Auch den Abzweig Richtung Karakorum, unserem heutigen Tagesziel, finden wir. Kurz hinter dem Mauthäuschen zur Einfahrt nach UB gabelt sich die Straße, einmal rechts zurück nach Russland und einmal links die noch asphaltierte Straße in den Westen der Mongolei. Hier geht es nun die A0301 für rund 250 km immer geradeaus. Die Straße führt mitten durch eine breite Ebene, wo sich links und rechts hohe Hügelketten anschließen. Auf der Straße ist bis auf Schafe, Ziegen, Pferde und Kühe relativ wenig los. Immer wieder überholen wir hoch beladene LKWs die sich im Schritttempo die Hügel hinauf quälen. Beeindruckend wie hoch man hier stapeln kann. Der beste LKW, von dem ich natürlich so schnell kein Foto gemacht hab, hatte ganz zum Schluss obendrauf noch ein Auto geschnallt. Beeindruckend.

 

Auch wenn Straßenschilder hier echt rar gesät sind, so stehen zumindest an den großen Abzweigen welche. Insofern ist auch die A0601 Richtung Karakorum einfach gefunden, hinter der grüngelben Tankstelle rechts abbiegen. Die asphaltierte Straße ist insgesamt recht gut, aber auch Löcher sollte man trotzdem achten, diese sind teilweise doch recht tief. Meistens werden diese schon durch deutliche Bremsspuren auf dem Asphalt angekündigt, aber halt nur meistens.

 

Das Wetter ist übrigens wie auf den letzten zig tausend Kilometern bedeckt. Dank des Windes sind die 25°C Außentemperatur aber ganz angenehm. Die Hügel sehen alle noch nicht richtig grün aus, sondern eher Mondlandschaft braun. Trotzdem scheinen die Tiere hier was zu Fressen zu finden, denn alle stehen futternd auf der Wiese. Und wir scheinen genau die richtige Jahreszeit getroffen zu haben, was Kälbchen und Co angeht. In allen Herden wimmelt es gerade vor Jungtieren. Besonders die kleinen Ziegen sehen so puschelig echt niedlich aus.

 

Und dann sehen wir auf der rechten Seite auch schon das Kloster Erdene Suu. Die 400 m langen Außenmauern mit den 108 eingelassenen Stupas sind nicht zu übersehen. Auf dem Parkplatz stehen auch etliche Autos, spricht also dafür dass es geöffnet hat. Außerdem gibt es am Parkplatz entlang etliche Souvenirstände, die ich mir aber erst nach dem Besuch angucken möchte. Draußen pustet mir nun erst mal der Wind um die Ohren, dafür ist es aber nicht so drückend warm wie befürchtet. Allerdings ziehen ordentlich dicke Wolken auf. Das Kloster ist übrigens im Sommer (1.05. – 30.09.) täglich von 9 – 18 Uhr geöffnet, im Winter nur bis 17h.  Der Ticketschalter befindet sich nach dem großen Eingangstor in dem Haus auf der linken Seite (Eintritt 3500 Tugrik, Fotoerlaubnis 7000 Tugrik). Einen Informationsflyer gibt es auch, leider nur auf mongolisch.

 

Dann gucke ich mir erst mal ausgiebig das Gelände an. Zunächst sind am Weg entlang verschiedene Steine, Überreste der alten Stadt Karakorum ausgestellt. Danach gehe ich zu den Tempeln. Wie es sich gehört im Uhrzeigersinn. Am Tempel des Dalai Lamas folgen zwei Touristen gerade einer englischsprachigen Führung, so dass ich ein wenig mitlausche. Danach gehe ich zu den drei Zuu, drei nebeneinander liegende Tempel, die von innen über und über bemalt sind. Außerdem ist jeder Tempel mit verschiedenen, mehrere Meter hohe Buddha-Figuren ausgestattet. Sehr schick! Prompt fängt es jetzt aber erst mal an zu schütten, so dass mein weiterer Besuch etwas kürzer als geplant ausfällt. Eigentlich wollte ich ja noch die Überreste des alten Karakorums in Form einer Schildkröte mir angucken, aber bei dem Wetter macht das keinen Spaß. Also ab zurück zum Auto.

 

Kloster Erdene Suu

Hier im Ort soll es mehrere Ger Camps geben, bei denen man in Jurten übernachten kann. Wir bringen zwar unser Bett schon mit, würden aber gerne deren sonstigen Einrichtungen nutzen. Die Camps finden wir, liegen alle direkt am Fluss. Leider scheint auch hier noch keine Saison zu sein und so alle sind verrammelt. Schade.

 

Laut unserem Reiseführer soll es in Khujirt, dem bedeutendsten Kurort in er Monoglei, rund 40 km südlich von Karakorum heiße Quellen geben. Und so fahren wir erst mal dorthin. Unser Versuch die richtige Piste zum schrägfahren zu finden misslingt, ein Fluss ist im Weg. Und so gönnen wir uns doch noch mal den Luxus die asphaltierte Straße bis zum Abzweig nach Karakorum zurück zu fahren. Das mit dem Asphalt ist allerdings recht fix vorbei und so bewegen wir uns nun auf Piste. Es gibt diverse Parallelspuren zur Auswahl, manche führen weiter links, manche weiter rechts. Hauptsache alle kommen immer wieder irgendwann zusammen. Das ebenfalls im Reiseführer beschriebene, weit sichtbare goldene Reh auf dem Berg sehen wir schon von weitem und so glauben wir schon mal im richtigen Ort gelandet zu sein, denn Ortsschilder gibt es hier wohl nicht. Neben etwas heruntergekommenen, sozialistisch angehauchten Steinbauten steht hier eine Jurte neben der anderen, wobei hier im Gegensatz zu auf freier Strecke, alle Jurten einen großen Zaun ringsherum haben. Ein kleiner Fluss trennt den Ort in zwei Hälften, welche über eine etwas baufällig aussehende Brücke verbunden sind. Meine Versuche an der Tankstelle nach den heißen Quellen zu fragen, scheitert. Egal, dann gehen wir erst mal einkaufen und suchen uns einen Schlafplatz. Beim Überqueren der Brücke zurück sehen wir maximal 7 Tonnen dürfen rüber und die haben wir lange nicht. Das pinkfarbene Gebäude mit Fußballplatz und Jurten könnte das Hotel im Ort sein, zumindest ein paar Wagen parken vor der Tür. Und so gucke ich mal nach, was sich so in dem Pink Palace befindet. Zumindest der Eingangsbereich sieht nach Hotel aus. Zahlreiche Menschen kommen die Treppe runter und verschwinden links und rechts in den dunklen Gängen. Erste Kommunikationsversuche scheitern, aber irgendwer sucht dann irgendwen und somit erfahre ich dass es hier schon mal kein heißes Wasser und auch nichts zu essen gibt. Glaube ich zumindest. Und wir können über Nacht hier stehen bleiben. Glaube ich. Wir bleiben auf jeden Fall. Für unsere erste Nacht außerhalb der Hauptstadt ist uns ein wenig Zivilisation doch ganz lieb. Der Security (glaub ich zumindest, dass das einer ist) bekommt von mir noch Kugelschreiber und Feuerzeug von unserer Tour, lediglich meine typische Erklärung dass wir auf der angegebenen Internetseite über unsere Reise schreiben, spare ich mir. Und so kochen wir heute mal wieder selbst und vertreiben uns den Abend damit auf einem mongolischen Fernsehsender die Spielshow 1 Minute = 1.000.000 Tungrik zu gucken. Hier treten rund 10 Kandidaten gegeneinander an und müssen eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Angefangen von einen großen Stapel Plastikbecher umstapeln bis der andersfarbige zum Vorschein kommt, über einen Flummi nach dem Aufditschen in einen Becher zu bugsieren bis hin zu mit Flitschegummis einen Becherstapel umwerfen. Ach so, Seilchenspringen gab es auch noch und Tischtennisball-von-Becher-zu-Becher-pusten. Sehr lustig und vor allem ohne viel Aufwand die Spiele.

 

Zwischendurch bekommen wir noch Besuch. Einer der von mir Befragten hatte wohl verstanden, dass ich gerne so ein (Hotel?)Prospekt aus dem Glaskasten im Eingangs-bereich hätte und siehe da, es ist doch ein Hotel und laut den Bildern gibt es hier auch die Kurorttypischen Anwendungen. Die Badewanne und die Regendusche haben es mir beide angetan und morgen früh werde ich mal fragen, ob es nicht für mich ganz durch Zufall zeitlich gerade passt. 

 

Unsere Fotos des Tages:


Quer durch Mongolija

21. Mai 2012

 

Gesagt, getan. Heute früh betrete ich wieder das pinkfarbende Gebäude und siehe da in dem Glaskasten sitzt eine ältere Dame mit weißem Kittel. Mein Zeigen auf die Badewanne oder alternativ natürlich auch die Dusche hilft leider nicht wirklich weiter. Egal, ein Versuch war es wert. Nach den heißen Quellen frage ich lieber gar nicht mehr.

 

Und so machen wir uns dann auf den Weg in Richtung des nächsten Aimagzentrums. Aimags sind hier die Verwaltungsregionen, quasi wie unsere Bundesländer. Wir haben uns die angeblich besser ausgebaute Südroute zur Durchquerung der Mongolei vorgenommen, immer schön durch die Aimagzentren gen Westen. Diese führt zunächst nach Arvaikheer, dann über Bayankhongor nach Altai und letztendlich über Khovd nach Ölgii. Von dort soll es dann zum Grenzübergang Tsagaanuur/Taschkent gehen. Mal gucken, wie weit wir kommen.

 

Jetzt stehen wir erst mal vor der Herausforderung, dass wir nicht die richtige Piste Richtung Arvaikheer finden und ich wieder bei unserer Tankstelle stehe und nach dem Weg frage. Hmm, ich hatte ja gelesen dass sich Mongolen sehr an den natürlich Gegebenheiten orientieren und somit schon mal den Weg so beschreiben „Hinter dem Berg, der wie ein Kamel aussieht, links halten. Tja, wenn ich aber weder das Wort Berg noch Kamel geschweige denn links!? Der Tankwart ist echt hilfsbereit und geduldig, Zettelchen malen ist super, leider steckt er das Ding dann einfach wieder ein. Irgendwie behalte ich aber so viel, dass wir im Ort über die Brücke müssen und dann links. Na gut, dass passt ja auch zum Sonnenstand. Und los geht’s! Wir haben voll getankt, genug zu Essen und vor allem genug Wasser an Bord. Ich habe gar keine Zeit mehr über meine möglicherweise nicht vorhandene Outdoor-Eignung nachzudenken, denn nun geht es einfach nur darum irgendwie die richtige Piste zu finden. Klappt aber ganz gut. Nach ungefähr 60 Kilometern landen wir eindeutig auf einer etwas größeren Piste, die dann auch in Asphalt wieder übergeht. Irgendwann kommt wieder eine Mautstation, ein gutes Zeichen dass der Ort nicht mehr weit weg ist. Hinter Arvaikheer gibt es sogar rund 50 Kilometer frisch asphaltierte Straße, so viel Luxus hat unser Straßenatlas gar nicht angekündigt. Wir genießen und schweigen.

 

Unser heutiges Tagesziel ist Bayankhongor, Hauptort des gleichnamigen Aimags. Trocken ist es hier, so dass sich breite Kies- und Sandebenen abwechseln. Ceddy vermisst Bäume. Die kleinen Sträuche sind wohl keine richtige Alternative.

 

Sowohl am Horizont links als auch rechts zeigen sich große Bergketten, im Norden das Khangai-Gebirge und im Süden der Gobi-Altai. Dazwischen herrscht einfach nur endlose Weite. Ab und zu gibt es natürlich Tierherden, Schafe (meist gemixt mit Ziegen) und Pferde. Und ab und zu (aber seltener als das vorherige ab und zu) gibt es auch mal andere Fahrzeuge, die uns entgegenkommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich aber auf der gleichen Piste entgegenfährt, ist relativ gering.

n Bayankhongor angekommen, gibt es erst mal wieder eine Mautstation und danach tanken wir. Hier vertut sich Jens mit der Tungriksumme, allerdings in die andere Richtung als ich in Ulan Baatar. Somit haben wir halt nur weniger als gedacht getankt. Macht aber nichts, genug Diesel haben wir immer noch an Bord. Wir haben uns halt nur vorgenommen, lieber immer direkt zu tanken, wenn wir die Möglichkeit dazu haben.

 

 Das mit dem während der Fahrt schreiben, habe ich relativ schnell aufgegeben bzw. anfangs habe ich versucht mir zwischendurch mal ein paar Notizen zu machen. Im Nachhinein aber nicht mehr wirklich nachvollziehbar. Hier mal ein Beispiel, in dem immerhin ein Ortsname auftaucht.

 

„Rund 30 km hinter dem Ort x (vermutlich) fängt plötzlich eine asphaltierte Straße an, welch ein Genuss. Und vor allem rollt Indy so leise daher. Auf dem ersten Kilometerstein steht 588 km, von wo auch immer. Und so sind die letzten Kilometer bis zum Aimagzentrum Bayankhongor schnell geschafft. Insgesamt war das hier die herausforderndste Strecke seitdem wir losgefahren sind. Über Sand, Stein, Erde, Schotter, trockene Flussbetten und Asphalt haben wir für die x km x Stunden gebraucht.“  

 

Im Ort selbst machen wir eine kleine Ortsrundfahrt, einen irgendwie passenden Stellplatz finden wir allerdings nicht. Also kaufen wir ein und beschließen dann halt unterwegs irgendwo zu übernachten. Rund 40 Kilometer hinter Bayankhongor kommen wir dann an die erste gesperrte Brücke. Mist. Vorsichtig fahren wir den Pistenabzweig Richtung Wasser. Richtig breit ist es nicht. Als ich gerade dabei bin, Schuhe auszuziehen um die Tiefe zu testen, kommt von hinten der kurz zuvor überholte Pferdetransporter. Er stoppt kurz vor der Brücke und kommt dann auch zum Bach gefahren, hält allerdings nicht an sondern fährt einfach durch. Kennt sich scheinbar aus und so fahren wir hinter her. Guter Pferdetransporter. Für die Tiere hingegen muss so ein Transport echt hart sein. Ich merke ja, wie wir hier durchgeschüttelt werden, wie sieht dass dann wohl auf der Ladefläche eines Kleintransporters erst aus!?

Und so holpern wir weiter gen Westen, zwischenzeitlich ist uns eingefallen dass ja so GPS Koordinaten ganz hilfreich sein könnten. Funktioniert gerade nur irgendwie nicht. Egal, irgendwann werden wir schon irgendwo ankommen. Wir folgen also erst mal unserem Pferdetransporter, sein Tempo ist genau passend. Die sonst hier fahrenden dicken Geländewagen sind einfach zu schnell zum hinterherfahren und die vollbeladenen LKWs zu langsam. Aufgrund der Trockenheit zieht jedes Fahrzeug eine riesige Staubwolke hinter sich her, insofern ist das Überholen manchmal gar nicht so einfach. Und Rückenwind ist auch nicht so angenehm, hatten wir aber glücklicherweise nur kurz.

 

Irgendwie ist hier in der breiten Ebene kein guter Übernachtungsplatz, überall ziehen sich Pisten entlang und nicht dass im Dunkeln uns dann doch einer übersieht. Also weiter dem Pferdetransporter hinterher. Irgendwann hält dieser dann aber an und macht Pause. Schade. So langsam wird es Zeit für einen Übernachtungsplatz, denn inzwischen hat die Dämmerung eingesetzt. Im Dunkeln fahren muss ja nicht sein.

 

Der Bodenbelag hier wird irgendwie nicht besser, sondern eher sandiger. Und kaum kommen wir über den nächsten Hügel stecken hier auch schon zwei dick beladene LKWs im Sand fest. Sieht gar nicht gut aus. Glück für die, denn gerade ist Bus angekommen und ganz viele Männer tummeln sich nun um die beiden Fahrzeuge. Nur nu müssen wir da auch noch irgendwie durch. Irgendwie, im Nachhinein keine Ahnung mehr wie, vielleicht mit ein wenig Glück und Schutzengel manövriert Jens uns zwischen LKWs und Bus hindurch. Puuh! Geschafft. Jetzt lieber erst mal weiterfahren bis sich die Bodenbeschaffenheit wieder bessert.

 

Irgendwann folgen wir einer LKW Kolonne, die wollen ja bestimmt auch irgendwohin. Dass es inzwischen fast dunkel ist, war fast zu erwarten. Auch wenn wir weit weg sind von zu Hause, wird es auch hier nach der Dämmerung üblicherweise dunkel. Plötzlich kommen unsere LKWs ins Stocken und halten an. Ein nun doch deutlich breiterer Bach, eher schon ein kleiner Fluss versperrt den Weg.

 

Am Ufer stehen rund zehn Jurten, schön eine neben der anderen, und ein Traktor ist noch zu erkennen. Die LKW Fahrer stehen nun alle beisammen und scheinen zu überlegen, wie sie nun weiterfahren und ich erfahre auf meiner Landkarte, dass wir rund 50 Kilometer südlich von unserer eigentlich gedachten „state earth road“ sind. Irgendwie hatten wir uns das ja schon gedacht, dass wir vom direkten Weg abgekommen sind. Und während die Männer so beratschlagen wie und wo sie weiterfahren, kommt unser kleiner Pferdetransporter angefahren. Da ist er ja wieder. Die LKW Fahrer erklären mir nun, dass der Kleine die Wasserdurchquerung nun vormacht und wir dann alle hinterher. Mit großen Augen beobachte ich also, wie die Transporter schön an den LKWs vorbeifährt, dahinter wendet und wieder zurück in die Dunkelheit entschwindet. Tja, war wohl nichts mit „vormachen“.

 

 

Egal, nu ist es erst mal dunkel, hier gibt es Jurten und einen unüberwindbaren Fluss. Wir bleiben.

 

 

Und so stellen wir uns etwas abseits und gucken uns das Treiben draußen in der Steppe an. Die LKWs entscheiden sich zum weiterfahren, allerdings parallel zum Fluss. Der Traktor schleppt zwischenzeitlich zwei neu angekommene Autos erst mal durch den Fluss, dafür ist der also da. So kommen auch die nicht geländegängigen Fahrzeuge auf die andere Seite. Scheinbar doch nicht so unüberwindbar. Ich verabschiede mich dann erst mal schleunigst ins Bett, der Beruhigungswodka wirkt und die Erlebnisse des Tages reichen.

 

So richtig ruhig ist die Nacht aber nicht. Wir sind hier wohl an der typischen Durchgangs-straße gelandet, an der auch nachts Hochbetrieb herrscht. Immer wieder nähern sich aus der Dunkelheit Scheinwerferlichter, sowohl von der einen als auch der anderen Uferseite. Die Fahrer steigen aus, begutachten das Wasser und versuchen am Ufer entlang eine passende Querungsstelle zu finden. Irgendwo muss es die geben, denn in weiter Ferne sehe ich die Fahrzeuge auf der anderen Seite wieder den Hügel hochfahren. Also schaffen wir das morgen auch, im Hellen sieht die Welt bestimmt schon anders aus. Nachdem ich mir also das nächtliche Treiben in der Steppe angeguckt habe, gehe ich als es dämmert erst mal wieder ins Bett.


Weiter durch die Steppe

22. Mai 2012

 

Welch eine Ruhe am frühen Morgen hier! Zwei weitere LKWs haben ebenfalls be-schlossen die Nacht bei den Jurten zu verbringen und stehen friedlich neben den Jurten.

 

Kurz drauf kommt eine Frau aus einer Jurte und leert irgendeinen Eimer aus. Schnell gehe ich mit meinem schickem Straßenatlas hinter her. Irgendwie bin ich aber zu langsam und schon ist sie wieder in ihrer Jurte. Hmm ... also klopfe ich einfach an der Tür. Die öffnet sich auch prompt wieder und schon stehe ich das erste Mal in einer richtigen, also bewohnten und nicht nur in einem Freilichtmuseum ausgestellten, Jurte. Sieht genauso aus, wie ich es gelesen habe. Und gar nicht so klein. In der Mitte steht ein Ofen mit einer Kochstelle nebendran, auf der eine sehr große tiefe Schüssel ruht. Meine Frage nach der richtigen Route wird schnell verstanden, mit einem Lächeln bekomme ich einen kleinen Hocker hingestellt und angedeutet, dass ich erst mal Warten soll. Es ist Zeit das Feuer wieder in Gang zu bringen und so habe ich noch ein paar Minuten mich umzugucken, hoffe nur dass ich nicht zu neugierig aussehe. Linkerhand der Tür befindet sich der Gästebereich und so steht hier ein großes Bett, auf dem mindestens drei Personen schlafen. Da sind also die LKW Fahrer nachts hingegangen. Ich hatte mich schon gewundert, dass der LKW so leer aussieht. Vor Kopf befinden sich mehrere Regale und Kommoden und ein kleines Schränkchen mit allerlei Buddhastatuen drauf. Fotos hängen an der Wand. Rechts von mir befindet sich dann wohl der Familienbereich. Ihr Mann zieht sich schnell an und widmet sich dann meiner Landkarte, das kleine Mädchen schläft tief und fest weiter. Scheinbar sind wir doch recht früh auf den Beinen. Neben dem Bett Richtung Tür befindet sich dann noch der Küchenbereich, hier stapeln sich allerlei Töpfe und sonstiges Geschirr. Der Boden ist übrigens mit bunt kariertem Linoleum oder so etwas in der Art ausgelegt. Spannend und so vergesse ich für einen Moment die Strapazen, die uns hierhin gebracht haben.

 

Und so hocken wir nun zusammen über meiner Landkarte und ich versuche zu ver-stehen, wie wir möglichst ohne den Fluss wieder Richtung grüner „state earth road“ kommen. Die beiden kürzesten eingezeichneten Wege gehen aus irgendeinem Grund nicht. Wir sollen über den Fluss und dann die Piste gen Westen nehmen, die nach rund 150 km wieder auf die ersehnte Strecke führt. Ist ja direkt um die Ecke. Als Landmarken unterwegs kommt nach rund 100 km ein Ovoo, eine dieser heiligen Stätten bestehend aus einem großen Steinhaufen und geschmückt mit vielen bunten Stoffstreifen. Ob wir den wohl genau finden? Rund 30 km weiter kommt dann das nächste Jurtendorf und schon müssten wir wieder da sein, wo wir hin wollen. Puuh, das sind ja Aussichten! Die größte Hürde scheint mir aber direkt vor der Tür zu liegen, aber da müssen wir wohl durch. Ich verabschiede mich so freundlich wie es ohne Sprache geht und schon stehen Jens und ich am Ufer und gucken uns an, wo gestern der Traktor die PKWs rüber gezogen hat. Es muss ja irgendwie gehen. Wir stehen also etwas unschlüssig rum und so kommt der Mann zu uns, zeigt uns genau wie wir schräg fahren sollen und begutachtet einmal unser Auto von unten. Sollte passen! Und los geht’s, langsam rein und dann schön konstant Richtung Ufer. Eine andere Frau am Ufer wirft noch Steinchen ins Wasser, wo wir wieder rausfahren sollen. Das waren vermutlich nur ein paar Sekunden, aber mir kommen es wie endlos lange Minuten vor. Geschafft! Wir winken zurück auf die andere Seite und weiter geht es.

Unsere GPS-Anzeige hat scheinbar ausgeschlafen und so sitze ich auf dem Beifahrersitz und kontrolliere ob wir uns auch in die richtige Himmelsrichtung bewegen. Machen wir! Die Bergketten links und rechts von uns, verändern sich ebenfalls passend von der Höhe, die in unserem Atlas eingetragen ist. Wir müssen einfach auf dem richtigen Weg sein. Den Ovoo finden wir allerdings nicht, gab aber auch zwei Parallelstrecken gen Westen. Vielleicht sind wir auf der anderen Piste gelandet. Dafür aber sehen wir ganz viele Kamele!

Nach langen Stunden kommen wir allerdings tatsächlich in das eingezeichnete Jurtendorf! Kaum zu glauben. Schon von weitem sehen wir den weißen Stoff der Jurten und die Solaranlagen glitzern in der Sonne. Solarzellen gehören hier scheinbar zur Standardausstattung einer Jurte, manche haben daneben dann noch eine Satelliten-schüssel stehen. Hier ist nun schon deutlich mehr los, es sind aber ja auch etliche Stunden seit unserem Aufbruch durchs Wasser vergangen. Kleine Shops gibt es und sogar eine Tankstelle.

Den ersten Ort, Delger, der auf unserer „state earth road“ liegen soll, finden wir dann aber prompt nicht. Erst im Nachhinein, war der als Halluzination abgetane See wohl doch nicht nur Flimmern der Luft sondern doch Wasser. Und dann sind wir auch schon in Altai Stadt. Puuh, was für eine Strecke!

 

Die bewohnte Welt hat uns wieder und so tanken wir erst mal direkt am Ortseingang. Meine Kreditkarte will irgendwie nicht so recht, obwohl es eigentlich funktionieren sollte. Auch diverse Telefonate mit unterschiedlichen Handys der freundlich lächelnden Tankstellenbetreiberin wollen das Kartenterminal nicht dazu bewegen meine Karte zu akzeptieren. Also doch Bargeld. Aber wir haben ja noch genug. Nur im Ort sollten wir dann mal unseren Bargeldvorrat wieder aufstocken.

 

Die in unserem Reiseführer hoch gelobte asphaltierte Straße fing übrigens aus unserer Richtung keine 5 km vor der Stadt an. Vielleicht ist es in der anderen Richtung mehr, schließlich sind die Autoren andersherum gefahren. Aber ein paar Kilometer Asphalt sind auch schon mal schön!

 

Was uns allerdings auffällt ist, dass es hier Ampeln gibt. Die erste hätten wir fast überfahren. Danach drehen wir eine Runde durch den Ort und steuern jeden Geldautomaten an, den wir am Straßenrand finden. Alle außer Betrieb, passt aber zum Nichtfunktionieren meiner Kreditkarte an der Tankstelle. Mist, da werden wir wohl ein wenig haushalten müssen mit unseren Scheinen.

Die Strecke raus aus Altai geht erst mal durch eine hohe Schlucht und unsere kleine Piste schlängelt sich durch die Berge. Farbig sind diese hier und so wechseln sich Rot- und Grüntöne ab. Schick! Zum Fahren ist es eigentlich ganz angenehm, denn auf gut 80 km ist eine ordentlich zu fahrenden Piste angelegt. Diese endet erst an dem Jurtendorf mit den vielen Kamelen. Und so verfolgen wir dann wieder den Sonnenstand und die GPS-Koordinaten immer weiter gen Nordwesten.

 

Die Himmelsrichtung hat den kleinen Nachteil, dass sich die Sonne genau vorne gen Horizont senkt. Im nächsten Ort, Darvi, versuchen wir unser Glück wieder mit einer Bank. Es ist leider schon nach 18h, also hat die Bank schon geschlossen. Schade, aber immerhin gibt es eine. Tankstellen gibt es hier auch gleich mehrere, und die stehen sogar auf einer asphaltierten Fläche.

 

Da die Sonne nun so tief am Horizont steht und ich kaum noch etwas vor mir sehe, beschliessen wir einfach hier über Nacht zu bleiben. Am Ortsanfang gab es einen buddhistischen Tempel, an dessen Mauern wir uns stellen. Auf dem Gelände ist keiner, aber um die Ecke treffe ich ein junges Mädchen, die irgendwie wohl dazu gehört. Zumindest steht die Jurte auf dem Gelände des Tempels. Meine Kommunikationsversuche scheitern wieder, aber da uns nicht wegschickt, beschließe ich einfach dass wir hier wohl stehen können. Der Ort liegt übrigens direkt am Fuß einer schneebedeckten Bergkette und so sieht es hier eigentlich ganz idyllisch aus.

 

 

Und so drehen wir mit Ceddy eine Runde, ich gehe noch einkaufen und gebe unsere letzten Tungrik aus. In dem ersten Minimarkt am Ortsanfang (linke Seite mit rotem Dach) gäbe es übrigens auch alles auf der Welt zu kaufen, auch schöne Stoffe. Heute muss ein LKW eine Großlieferung gebracht haben, denn der ganze Laden steht voller Kartons und überall werden fleißig Regale eingeräumt. Ich bekomme ein Einkaufskörbchen in die Hand gedrückt und darf mir die Dinge sogar selbst aus dem Regal nehmen. Schon fast ein ungewohntes Gefühl. Nur leider reicht unser Geld heute Abend für nicht mehr viel, ein paar Getränke und frisches Brot. Na gut, frisches Brot war es nicht wirklich. Eher eine Form von großen Keksen, die ich in Frankreich sofort in meinen Milchkaffee tunken würde.

 

So nu haben wir noch rund 1.700 Tungrik, also umgerechnet 1 Euro. Dafür könnten wir noch 1 Liter Diesel, 2 Schachteln Zigaretten, 1,5 Dosen Bier oder 1 Liter Saft kaufen. Oder aber einmal Maut bezahlen, sofern wir nicht nach Ulan Baatar reinwollen. 

 

Nachdem das gestrige Abendessen ausgefallen ist, nach dem Tag hatten wir einfach keinen Hunger mehr, sitzen wir nun gemütlich im Womo mit Blick auf Tempel und Berge und genießen unsere asiatischen Nudeltöpfe. Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Abend auf einer Campingreise. Stellplatz finden, einkaufen und mit Ceddy spazieren gehen.


Von Darvi weiter gen Westen

24. Mai 2012

 

Unser Stellplatz am Tempel ist eigentlich ganz idyllisch. Und so drehen wir heute morgen erst mal eine kleine Runde. Fotos von Darvi am nächsten Morgen:

Gut ausgeschlafen begeben wir uns wieder auf Tour. Die Piste schlängelt sich immer ent-lang der schneebedeckten Bergkette Richtung Nordwesten.

 

Heute ist das Fahren schon etwas einfacher. Vielleicht haben wir uns an den Zustand des Reisens schon ein wenig gewöhnt. Richtig abwechslungsreich ist die Landschaft auf jeden Fall nicht. Und für das richtige Genießen der Landschaft fehlt auch nach wie vor die nötige Ruhe. Und die wird sich voraussichtlich hier auch nicht so wirklich einstellen. Und da der Blick somit eher nur nach vorne gerichtet ist, führt jeder LKW zu  einer willkommenen Ablenkung. Bis auf den Staub, der dadurch noch mehr in die Luft gewirbelt wird. 

Die Berge werden mit der Zeit immer niedriger und es öffnet sich eine breite Ebene. Rechterhand liegt ein großer See, der im gleichnamigen Nationalpark liegende Khar Us nuur. Möwen sitzen plötzlich auf der Straße, Vögel mit denen wir hier nicht so ganz gerechnet haben. Die Berge auf der anderen Seite der Piste sind genauso wie die Piste selbst jetzt dunkelrot bis lila gefärbt. Sieht schick aus!

Das Aimagzentrum Khovd liegt umgeben von hohen Bergen und dank des Flusses, der die Stadt einmal quert, ist es schon fast unwirklich grün. Überall stehen Bäume und am Ufer gibt es große Wiesen auf denen gepicknickt wird. Nach der ganzen kargen Land-schaft wirkt dies hier echt wie eine Oase. Im Zentrum parken wir und Jens macht sich auf die Suche nach einem Geldautomaten. Bei der Ortseinfahrt durften wir übrigens 1.500 Tungrik Maut bezahlen. Glück gehabt, hatten wir ja noch. Und dafür gibt es auch einen richtig schicken Mautzettel!

Die Passanten gucken alle neugierig, ich winke fleißig und warte auf Jens. Inzwischen ist es richtig warm geworden, nachdem wir zwischenzeitlich wieder Temperaturen von unter 10°C hatten, ist es sehr angenehm so.

 

Irgendwann kommt Jens mit Jensen wieder. Jensen lebt hier, arbeitet als Tourguide und spricht bestens Englisch. Auch hier scheint es mit den Geldautomaten so eine Sache zu sein und so hilft er uns unsere Euros in Tungrik zu tauschen. Bei der dritten Bank haben die beiden Erfolg (Golomt Bank). Das Wetter soll übrigens weiterhin so bleiben wie im Moment. Vor zwei Tagen gab es hier wohl einen üblen Sandsturm.

 

Nachdem wir nun schon mal das Glück haben jemanden mit Ortskenntnis an Bord zu haben, frage ich Jensen auch gleich nach dem sogenannten Grenzzonenschein, den man angeblich benötigt sobald man sich in grenznahem Bereich Richtung Russland aufhält. Laut Reiseführer gibt es diesen bei der Nationalparkverwaltung. Da Jensen noch nie davon gehört hat, lotst er uns von der Bank zum kleinen Verwaltungsgebäude. Dieses liegt, wenn man die Straße am großen Platz gen Norden fährt kurz vor der Moschee (hier leben bereits ein Großteil Kasachen, so dass es neben einem Tempel auch eine Moschee gibt) auf der rechten Seite. Wenn man es weiß, ist es dank des großen WWF Plakats mit dem typischen Pandabären nicht zu übersehen. Der Verwalter ist übrigens Franzose und weiß auch nichts von dem Schein. Also verzichten wir mal auf das Papier. Sollten wir trotzdem deswegen Schwierigkeiten bekommen, gibt uns Jensen netterweise seine Handynummer damit wir ihn im Notfall anrufen können.

 

Eigentlich ist es hier sehr nett und ein längerer Aufenthalt würde sich anbieten. Trotzdem ist der Wunsch weiterzufahren größer und so verlassen wir diese Oase wieder in die Berge. Kaum haben wir das Grün hinter uns gelassen geht es eine lange sandige Piste steil bergauf. Jetzt fangen die mongolischen Altaiberge richtig an und so müssen wir laut Atlas mehrere Pässe überwinden.

 

Unsere Fahrt durch Khovd:

Die Landschaft ringsherum ist wirklich malerisch, immer wieder geht es nach oben und wenn einem die Piste nicht die Sprache verschlängt, dann aber der Blick in die Berge. Zwischendurch kommen wir immer wieder in kleine grüne Täler, die ja ganz hübsch anzugucken sind. Aber grün heißt hier gleichzeitig Wasser und somit komme nun auch ich in den Genuss mal durch kleinere Bäche zu fahren. Diesmal gibt es keinen vorher fahrenden Pferdetransporter oder hilfsbereiten Mongolen, also heißt es für Jens Hose hochkrempeln und die beste Fahrrinne auswählen.

Ab und zu kommt uns mal einer der hochbeladenen LKWs entgegen oder wir werden von einem Jeep überholt. Dass wir keinen von denen zweimal sehen, deuten wir als gutes Zeichen dass es keine unüberwindbaren Hürden gibt, zumindest nicht für Mongolen.

 

Die Zeit für Foto- und Ceddystopps ist kurz, denn wir wollen heute noch bis zum nächsten Aimagzentrum, nach Ölgii, kommen. Von Ölgii aus sind es übrigens laut Atlas nur noch 185 km bis zur chinesischen Grenze, wo wir aber nicht hinwollen, aber auch nur noch 104 km bis  zur russischen. Nur bis Ölgii ist es noch eine ganze Ecke. Und so ruckeln wir wieder über gute Pisten, schlechte Piste, bergauf, bergab und es kommt, wie es kommen musste, die Sonne senkt sich am Horizont. Wir sind gerade auf der Höhe des Sees Tolbo nuur angekommen, der derzeit noch zugefroren ist. Ein malerischer Anblick, wäre da nicht der Sand auf der Strecke. Kurz vorher haben wir wie auch alle anderen die offizielle Piste mit den fiesen Querrillen verlassen, jedes Fahrzeug zieht einen bestimmt hundert Meter langen Staubschweif hinter sich her, der einem die Sicht und das Atmen nimmt. Gut, dass es hier nicht so viele Autos gibt. Die Spuren auf der linken Seite des Piste sind auch nicht besser als rechterhand und so darf jetzt Jens anstatt durch Wasser waten einmal durch Sand laufen und hier die besten Fahrrinne auswählen. Nach etlichen Metern mühsamsten Vorankommens entscheiden wir uns doch zu drehen und wieder zurück bis zur letzten Auffahrt zur Piste zu fahren. Lieber Schleichtempo und Durchgerüttel als hier irgendwo doch im Sand stecken zu bleiben. Die Sonne verschwindet malerisch rosa hinter dem Horizont, während wir uns bergauf vom See entfernen.

Im Dunkeln hier zu fahren erscheint uns immer noch nicht wirklich attraktiv aber einfach hier stehen bleiben erscheint uns noch weniger attraktiv. Hinter dem Berg ist die schlecht geschotterte Piste leider vorbei, die wäre ich wirklich lieber gefahren und so geht es wieder über ausgefahrene Fahrrinnen, von denen es wieder mal viel zu viele zur Auswahl gibt, immer der Nase bzw. Strommasten nach. Strommasten sind immer ein gutes Zeichen dafür dass es hier irgendwo hingeht. Allerdings nicht immer, manchmal haben sich diese auch einfach über eine Hügelkette verabschiedet. Aber heute Abend nehmen wir diese wieder als Zeichen, dass hier bestimmt früher oder später Ölgii auftaucht. Es können nur noch 10 oder 15 Kilometer sein, was aber bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von vielleicht 20km/h mir wie eine Ewigkeit vorkommt. Links und rechts von uns taucht immer wieder Scheinwerferlicht auf. Ein gutes Zeichen, auch diese Menschen wollen noch irgendwo hin. Nach nicht zählbaren Spurwechseln kommen wir irgendwie wieder auf eine breite Piste mit Querrillen und haben nun sogar zwei langsam fahrende Autos vor uns. Hier wird gerade einer abgeschleppt und so nutzen wir die Gelegenheit und folgen unseren Vorfahrern.

 

Irgendwann sehen wir dann weit unten im Tal ganz viele kleine Lichter. In den Relationen hier muss das mindestens eine Großstadt sein! Beeindruckend! Und so ruckeln wir langsam und gemächlich einen endlos wirkenden Berg hinab bis wir dann unten tatsächlich auf eine asphaltierte Straße kommen. Puuh! Erleichterung macht sich breit. Auch der Abschnitt ist geschafft.

 

Beim Fahren durch Ölgii fällt als erstes auf, dass es hier ganz viele Steinhäuser und gar nicht mehr so viele Jurten gibt. Aber auch wie in den anderen Orten sind alle Grundstücke fein ordentlich von hohen Zäunen umgeben. Bei der ersten Hotel-Restaurant-Kneipen Ansammlung halten wir an und fragen, ob wir über Nacht hier stehen können. Erst heißt es ja, dann nein, irgendwie wird diskutiert. Ein junges am Straßenrand im Autositzendes Pärchen wird dann aufgefordert uns irgendwohin zu bringen. Wir folgen einfach und nach ein paar Straßenecken stehen wir vor dem nächsten Hotel mit einem deutlich größeren Parkplatz. Prima!

 

Gerade als wir es uns gemütlich gemacht haben, kommt ein nach Security aussehender Typ vorbei und erklärt uns irgendwas. Wir sollen doch woandershin und er bringt uns dahin. Diesmal allerdings nicht mit angenehm distanziertem Vorfahren, sondern er schwingt sich für unseren Geschmack etwas vorschnell auf den Beifahrersitz. Das er beim Öffnen der Beifahrertür unsere im Fußraum gelagerte Mülltüte erst mal auf die Straße bugsiert, interessiert ihn weniger. Vor unserem vierfüßigen Mitfahrer hätte ich ihn auch vorgewarnt, wenn er ein wenig langsamer gewesen wäre. Nu sitzt er ein wenig verschüchtert auf dem Beifahrersitz, beobachtet Ceddy aus den Augenwinkeln, während er lautstark in sein Funkgerät „Tanka-Tanka-Tanka“ spricht. Scheint sich aber aus irgendeinem Grund keiner zu melden. Sein Kollege der vorhin auch noch auf dem Parkplatz war, meldet sich irgendwie nicht.

 

 

Letztendlich fahren wir über 27 Ecken nur einmal auf die Rückseite des Hotels und stehen dort im Hinterhof, gemeinsam mit vier von diesen kleinen, niedlichen, hochbeinigen, russischen Bullis. Sein Service kostet uns, auf Nachfrage seinerseits bei wem auch immer, 10.000 Tungrik. Sobald er die Scheine in der Hand hält, verschwindet er netterweise ebenso schnell wieder wie er aufgetaucht ist. Und so stehen wir nun im Hinterhof eines Hotels und hoffen, dass morgen die restlichen Kilometer bis zur russischen Grenze ebenfalls irgendwie klappen.

 

Das mit dem Schreiben habe ich übrigens während unserer Reise durch die Mongolei aufgegeben. Ein paar Notizen versuche ich mir trotzdem zu machen. Gut lesbar ist das im Nachhinein aber nicht wirklich.


Noch 100 km Mongolei

24. Mai 2012

 

Heute früh sieht es hier gar nicht mehr so wüst aus wie gestern Abend im Dunkeln. Die ganzen Steine und Schutthaufen entpuppen sich als Baumaterial für die nebenan gelegene Baustelle.

Wir tanken noch einmal, damit wir auch ja den Weg bis nach Russland schaffen. Die Zapfsäulen sind in chinesisch beschriftet. Da verlassen wir uns mal  und fahren dann eine schön asphaltierte Straße an einer Bergkette entlang gen Norden. Ein Pass und eine Brücke sind auf dem Weg nach Tsagaanuur noch eingezeichnet, die werden ja wohl beide passierbar sein.

Kurz bevor es bergauf geht, endet natürlich die schöne Straße in diversen Pisten. Die größte geht links am Berg entlang und ist mit den üblichen Erdhaufen belegt. Nicht immer ein Zeichen dafür, dass die Strecke nicht befahrbar ist aber meistens schon. Hier sind zwar schon erste Spuren der Durchfahrt sichtbar, aber wer weiß wann die nächsten unüberwindbaren Erdhaufen kommen. Meistens dann wenn das unter der Piste zu verlegende Wasserrohr noch nicht da ist. Dann gibt es nicht nur Erdhaufen als Hürde sondern meist noch einen tiefen Graben über die komplette Straßenbreite.

 

Und so entscheiden wir uns für rechts am Berg entlang bergauf, natürlich in der Hoffnung dass beide Wege sich irgendwann wieder kreuzen. Es geht schnurstracks nach oben dem Gipfel entgegen, so seichte Serpentinen gibt es hier nicht. Tapfer bringt uns unser Indy oben auf die Passhöhe. Das war sie hoffentlich, denn danach geht es ähnlich steil schnurstracks wieder bergab.

 

Unten angekommen kommen wir an einen See, kein Sand oder Schlamm in Sicht, also bleiben wir erst mal stehen und Ceddy darf zu seiner Freude ins Wasser und sich auf den noch verbliebenen Eisschollen wälzen. Der arme Kerl hatte es die letzten Tage echt nicht einfach mit uns. Lange, lange Autofahrten und viel Staub. Und keine Bäume. Auf der anderen Seite wird es wieder besser, versprechen wir ihm.

Den Ort am See lassen wir rechterhand liegen und folgen einem hohen Zaun mit Wachtürmen. Soll hier schon die Grenze sein? Das passt irgendwie nicht mit unserem Atlas und vor allem nicht mit den GPS Koordinaten zusammen. Yaks stehen am Pistenrand und futtern fleißig. Echt zottelig die Tiere.

 

Nun gibt es keine große Auswahl mehr bei der Piste und so folgen wir dieser mit heftigen Querrillen immer weiter gen Nordwesten. Eine Brücke queren wir übrigens auch noch. Was also die Brücken angeht, waren quasi alle vorhanden. An den Stellen, wo wir durch’s Wasser gefahren sind, gab es erst gar keine Brücken.

 

Unsere Piste schraubt sich immer weiter nach oben, bis wir dann tatsächlich zu einer Hausansammlung kommen. Die Grenze! Sollte jetzt hier irgendwer etwas zu bean-standen haben, trete ich in Sitzstreik, so viel ist schon mal sicher.

Hier ist wenig los, eigentlich gar nichts. Nach uns kommt aber noch ein zweites Auto, ein russisches. Und so stehen wir nun mit unseren ganzen Papieren wieder in einem Grenzgebäude und versuchen uns von Kontrolle zu Kontrolle durchzufragen. Das Ausreisekärtchen ist jetzt orange und nicht wie auf dem Hinweg grün. Netterweise dürfen wir wieder auf englisch ausfüllen. Zwei Beamte begleiten uns dann zur Fahrzeugkontrolle. Der Kleinere von beiden ist ähnlich vorschnell wie schon der Security in Ölgii, nur öffnet er nicht die Beifahrertür sondern direkt die Schiebetür. Meine Vorwarnung, dass wir einen Hund dabei haben, kommt auch hier ein wenig zu spät und so macht der Beamte einen riesen Satz rückwärts als er Ceddy erblickt. Aber alles nicht so schlimm, kurz drauf kann er auch schon wieder Grinsen. Auch dass er beim Öffnen unserer oberen Schränke aufpassen sollte, dass im nichts entgegenfällt, kann ich ihm gar nicht so schnell sagen wie er auf die Knöpfe drückt. Und so öffnet er fleißig alle möglichen Schränke, dass einer nicht aufgeht, merkt er glücklicherweise nicht. Einer unserer Küchenschubladen ist wohl das Geholper der mongolischen Piste nicht bekommen und lässt sich nicht mehr öffnen. Auch werden sämtliche Staufächer im Führerhaus auf und wieder zu gemacht. Nach einiger Zeit verstehe ich, dass sie nach Medikamenten suchen. Irgendwie hatten uns die Russen bei der Ausreise in die Mongolei schon danach gefragt, allerdings nur nach chinesischen. Da wir ja die Badezimmer-begehung schon hinter uns haben und das Staufach darin nicht geöffnet wurde, habe ich gerade wenig Lust ihm unseren Medizinvorrat für unsere Tour zu zeigen. Also nehme ich lieber den Verbandskasten. Als er damit aber auch nicht zufrieden ist, fällt mir ein dass ich in meiner Tasche einen angebrochenen Streifen Schmerztabletten habe. Also drücke ich ihm diesen in die Hand, erzähle was von Kopf- und Rückenschmerzen. Schon sind beide gut zufrieden und kassieren meine 4 Tabletten Ibuprofen ein. Alternativ hätten sie als Nächstes Ceddys fast leere Packung Herztabletten bekommen. Die beiden verab-schieden uns und weisen uns Richtung Ausfahrt. Puuh. Wieder eine Hürde geschafft.

 

Na ja, nicht ganz. Am großen Tor fällt bei der Kontrolle unserer Pässe auf, dass wir ja noch unsere orangefarbenen Ausreisekärtchen haben. Also wieder zurück ins Grenz-gebäude und schnell noch unsere Pässe kontrollieren lassen. Das hatten wir zwar schon, aber halt nicht von der Dame mit Computer sondern nur von dem nebenan sitzenden Herrn ohne Computer. Nu ist aber auch dies geschafft und wir dürfen passieren. Niemandsland. Wie herrlich!

 

Unsere Piste schraubt sich auch danach den Hügel weiter nach oben bis wir dann plötzlich vor der nächsten Schranke stehen. Nebenan ein großes Landesschild „Rossija“ und vor allem fängt genau an dieser Stelle wieder eine asphaltierte Straße an!



Mit ♥ für euch geschrieben