Samstag, 28.10.2023
Morgens bringen wir zunächst unser Wohnmobil in die Werkstatt. Da steht es während unserer Reise besser als bei uns Zuhause am Straßenrand und wird hoffentlich gut mit einer Wartung und einmal Software-Update versorgt. Nicht weit von der Werkstatt entfernt, liefern wir dann Vanja im Hundehotel ab. Hier hoffen wir, dass das gut klappt. Es ist das erste Mal seit längerer Zeit, dass sie nicht mit Familienanschluss unsere Urlaubszeit verbringt. Wir haben uns die Anlage vorab angeschaut, hatten einen positiven Eindruck und wird schon gut gehen.
Aufgrund dieser morgendlichen Logistik haben wir dann vorab auch entschieden mit dem Auto und nicht mit dem Zug nach Frankfurt zu fahren. Letzteres wäre fahrtechnisch vermutlich entspannter gewesen, aber da wir ja erst heut Abend um 20:40 fliegen, haben wir wirklich viel Zeit für die dreistündige Anfahrt nach Frankfurt. Dazu kommt noch, dass der Flieger zumindest in den letzten zwei Wochen gefühlt immer mit einer Verspätung von 30 – 90 Minuten gestartet ist. Wir sind somit recht entspannt. Passend dazu verläuft unserer Anreise nach Frankfurt auch recht unspektakulär, keine Vollsperrung, kein Stauchaos, sogar die Umfahrung der Brü-Lü-Lü (für die nicht WDR2-Hörer: Brücken Lücke Lüdenscheid) ist am heutigen Samstag völlig problemlos. Dass meine EC-Karte irgendwie beim Tanken abhanden gekommen ist, bemerken wir erst ein paar Stunden später.
In Frankfurt angekommen stellen wir unser Auto ins reservierte Parkhaus „Gateway Gardens“. Dieses liegt nicht direkt am Terminal, sondern eine S-Bahn Station vom Flughafen entfernt. Da wir nach dem Heimflug hier um die Ecke noch einmal übernachten, passte das für uns aber gut. Dazu ist in der Parkgebühr auch schon ein S-Bahn-Ticket für die Fahrt zum Flughafen enthalten.
Parkhaus Gateway Gardens 🅿️
Bei Ankunft am Flughafen hat unser Flug übrigens erst einmal nur 25 Minuten Verspätung. Mal gucken, ob sich das noch verlängert. Die nächsten Stunden vertreiben wir uns mit ausgiebigem Warten. Leider ist die coole Dachterrasse im Terminal heute geschlossen. Die fanden wir bei unserem letzten Abflug vom Frankfurter Flughafen ziemlich klasse.
Einige Mitreisende überlegen schon, ob die angezeigte Uhrzeit vielleicht eher die Boarding-Zeit ist und nicht die geplante Abflugszeit. Irgendwann geht’s dann tatsächlich ab ins Flugzeug, wir machen es uns gemütlich und starten dann mit „nur“ 80 Minuten Verspätung.
Los geht’s quer über Südosteuropa, ein kurzer Abstecher über das Schwarze Meer und weiter über die Türkei und grob da gehen wir auch „ins Bett“. Das Essen schmeckte uns übrigens nur so lala. Auf unseren früheren Fernflügen waren wir eher positiv von den Mahlzeiten überrascht.
Sonntag, 29.10.2023
Wir verschlafen den Iran, Pakistan und Indien und gucken erst wieder aus dem Fenster als wir über dem Golf von Bengalen sind und Frühstück bekommen. Fast elf Stunden Flug ziehen sich schon ganz schön, dennoch ist uns der Direktflug immer noch lieber als ein Zwischenstopp irgendwo auf halber Strecke.
Beim Landeanflug in Bangkok sehen wir neben Feldern vor allem breite Landstraßen von oben, dazu fliegen wir einmal an der Metropole vorbei bis auf’s Meer raus, machen eine Schleife und setzen dann sanft am Airport Bangkok-Suvarnabhumi auf.
Da wir nur mit Handgepäck reisen, sind wir ratzfatz aus dem Flughafen raus. Bei der Immigration sind übrigens keine Zettel auszufüllen, am Schalter einmal Pass vorzeigen, Fingerabdrücke abgeben und schon sind wir eingereist.
Den Schalter von Europcar befindet sich quasi um die Ecke und so haben wir viel schneller als gedacht auch schon die Papiere für unseren Leihwagen in der Hand. Die freundliche Dame am Schalter macht ein Foto von uns, dann weiß der Mitarbeiter an der Übergabestation wie wir aussehen. Der Weg ist allerdings nicht wirklich kompliziert, eine Etage tiefer und dann rechts runter laufen. Vielleicht verläuft sich aber ja der ein oder andere Tourist auf dem Weg dorthin und kann dann vom Europcar Mitarbeiter gefunden werden. Wir heben noch fix Bargeld an einem Geldautomaten unterwegs ab. Die Gebühr von sechs Euro ignorieren wir mal lieber spontan bzw. hoffen, dass es unterwegs günstiger wird.
Temperaturtechnisch bekommen wir wie erwartet erst mal einen Schlag, es ist unglaublich heiß und schwül draußen. Da werden wir uns hoffentlich dran gewöhnen.
An der Übergabestation angekommen, steht unser dunkelgrauer Toyota Yaris Stufenheck (wir haben ein Upgrade bekommen 😉) bereits da und kurz drauf sind wir auch schon abreisebereit.
Ankunft in Thailand
Ein wenig nervös sind wir ja schon was das Autofahren in Thailand angeht. Weniger was den Linksverkehr angeht, dank Leihwagen sitzen wir ja auf der „richtigen“ Seite, eher in Bezug auf die wohl eher chaotische Fahrweise. Dementsprechend hatten wir uns für den ersten Tag auch lediglich eine Strecke von rund 80 Kilometern bis nach Ayutthaya vorgenommen.
Bei Youtube haben wir übrigens vorab ein Video über die Fahrt vom Flughafen nach Ayutthaya entdeckt (How to get from Suvarnabhumi Airport Bangkok to Ayutthaya Historic City. Drive by yourself.21/04/23). Die Strecke scheint nicht ganz so kompliziert zu sein, erst einmal die Autobahn 7 Richtung Bangkok, dann die Autobahn 9 Richtung Bang Pa-In und weiter auf die Schnellstraße Richtung Ayutthaya. Die Schilder sind, wie vorab gelesen, alle auch auf Englisch, das ist ja schon mal ziemlich cool. Und bei den Mautstationen wissen wir, dass wir uns immer schön weit links einordnen müssen, da dort die Spuren für Barzahlung sind.
🛣 Los geht’s 🚐
Langsam rollen wir am Flughafen los, erst mal einfach Richtung „Exit“. Es ist auch nicht wirklich viel los, auch danach auf der Autobahn nicht. Zumindest ist bei uns kein Stauchaos oder so, mag sein, dass es am Sonntag liegt. Es sind so grob fünf Spuren in jede Richtung und das mit dem links fahren und nur rechts zu überholen, wohl eher nicht so üblich. Daran kann man sich ja gewöhnen. Raststätten scheint es auch nicht zu geben um mal einen kurzen Zwischenstopp zu machen.
Die ersten 50 Kilometer laufen dennoch echt gut, auch die Mautstationen sind einfach. Die Spuren sind oben alle beschriftet, so dass wir nicht aus Versehen auf die Spuren für die automatisierte Bezahlung (M-Flow bzw. Easy-Pass/M-Pass) kommen. Wir haben zweimal 30 Baht, d.h. umgerechnet 0,80 Euro bezahlt.
Dann hören wir plötzlich so ein Flapflapflap-Geräusch, wir halten auf dem Standstreifen, und siehe da unser neues Mobil hat sich einen Platten eingefangen 😳.
Hmm, es gibt schönere Orte als auf der Autobahn in einem fremden Land liegen zu bleiben. Aber immerhin hatten wir noch einen Standstreifen, zwar recht schmal und ich wäre beim Aussteigen beinahe die Böschung runtergefallen, aber na gut.
Dann rufen wir mal die Emergency Hotline und Europcar an. Alle sprechen irgendwie Englisch und nach ein bisschen hin und her, ruft uns dann die Motorway Assistance zurück. Sein Kfz-Kennzeichen telefonisch durchgeben ohne die Buchstaben lesen zu können, geht übrigens nicht wirklich gut. Dafür finden wir aber die Fahrgestellnummer mit lateinischen Buchstaben auf einem Versicherungsschein im Handschuhfach. Jetzt weiß die Motorway Assistance schon mal, welches Auto wir haben.
Bei der Ortsangabe ist’s auch nicht so einfach. Wir bekommen eine SMS, mit dem Link zu einer Webseite der Motorway Assistance. Theoretisch sollen wir dort unseren Standort eingeben können, klappt irgendwie nicht. Auch mit unseren GPS Koordinaten kommen wir irgendwie nicht weiter. Irgendwann bittet mich dann eine Dame, die Zahlen von einer Straßenlaterne auf dem Mittelstreifen vorzulesen. Dann die erlösende Reaktion „I see you on CCTV“ - puuh!
Nach einiger Zeit kommt dann die orange leuchtende Motorway Assistance. Schnell werden erst mal Pylonen aufgestellt, so dass der Verkehr nicht mehr ganz so dicht an uns vorbeifährt. Auch vorher haben die meisten schon die Spur gewechselt und Abstand gehalten, was wir ganz angenehm fanden. So ist’s natürlich besser.
Die erste Frage der Motorway Assistance ist, ob wir jemanden kennen der Thai spricht. Spontan fällt uns da Europcar ein, und so telefonieren die eine Runde miteinander, danach kommunizieren wir per Google translate, klappt auch gut. Sie montieren den Reifen ab, wir haben ein sauberes Loch in der Lauffläche. Sie meinen das lässt sich reparieren, packen den Reifen ein und sind nach einer Dreiviertelstunde wieder da. Jippieh, es wird gerade dunkel und da ist’s noch blöder hier auf dem Standstreifen zu stehen. Vorab hatten wir die Info bekommen, dass wir die Reparatur direkt bar zahlen müssen. Gut, dass wir vorab Geld abgehoben haben. Wir zahlen umgerechnet rund 20 Euro für die Reifenreparatur, die Motorway Assistance müssen wir nicht zahlen. Das ist ja mal klasse.
Alles in allem waren das gute dreieinhalb Stunden Nervenkitzel, aber schon toll, wie gut das alles geklappt hat.
Reifenpanne in Thailand
Eigentlich hatten wir ja den Vorsatz nicht im Dunkeln zu fahren, na ja, das hat heute schon mal nicht so richtig geklappt. Aber so haben wir das Vergnügen die bunt beleuchteten LKWs zu bewundern. Die knatschbunten Reisebusse, die uns am Pannenstreifen überholt haben, waren ja schon cool, aber die pink, grün, blau usw. beleuchteten LKWs toppen das noch. Blinker müssen hier anscheinend auch nicht zwangsläufig orange sein, man kann auch in blau oder grün blinken.
Nicht weit vom historischen Zentrum haben wir in Ayutthaya einen Bungalow reserviert und es ist auf den ersten Blick im Dunkeln genauso idyllisch und hübsch wie erhofft. Die zehn Bungalows sind rings um einen großen Teich angeordnet, auf dem sich mittig das offene Rezeptions-/Frühstücksgebäude befindet. Im hinteren Bereich gibt es dann noch ein zweistöckiges Gebäude, in dem sich die Doppelzimmer befinden und der kleine Pool, auf den freue ich mich morgen schon.
Vor unserem Bungalow befindet sich eine kleine Seeterrasse mit Sitzgelegenheit und zwei Sonnenschirmen. Das ist sofort unser Lieblingsplatz hier.
🛏 Guesthouse Baan Luang Harn in Ayutthaya
Preis: 31 Euro inkl. Frühstück
Nach einer Erholungspause auf der Seeterrasse, einem ersten Bier aus dem Kühlschrank an der Rezeption, drehen wir eine Runde in unserem Viertel. Irgendwie haben die Restaurants alle schon geschlossen, na gut, es ist ja schon 21 Uhr. Vielleicht liegt’s aber auch am Sonntag oder aber daran, dass heute anscheinend ein Feiertag ist. Zumindest darf man wegen letzterem im Supermarkt keinen Alkohol kaufen. Hunger haben wir trotzdem und sind somit erleichtert, dass vor dem 7-Eleven ein Stand ist, an dem man gegrillte Spieße kaufen kann. Da suchen wir uns doch fix mal welche aus.
Nach dem Grillen werden diese überraschenderweise in eine Plastiktüte gesteckt – wir dachten, wir bekommen diese so auf die Hand – bekommen eine ordentliche Kelle rote Sauce und eine Handvoll Kräuter drüber. Mit unserem Tütchen suchen wir uns eine Sitzbank am Straßenrand und freuen uns nach dem wirklich anstrengenden Tag über unser erstes thailändisches Essen. Herrlich 🌶
Unser erster Abend in Thailand
Mit ♥ für euch geschrieben