Ein Urlaub ohne Camping geht bei uns nicht. Zumindest nicht, wenn der Urlaub länger als ein paar Tage dauert. Nach den positiven Erfahrungen mit einem Leihwohnmobil auf unseren beiden Reisen nach Japan, wollen wir natürlich in Korea ebenfalls ein Wohnmobil mieten.
Wir googlen ein wenig und stellen fest, das scheint gar nicht so einfach zu sein. Auch andere Suchmaschinen geben nicht so viel her. Immerhin finden wir einen netten Reisebericht von Swiss Nomads zu einer Reise mit dem eigenen Wohnmobil nach Südkorea. Die beiden Schweizer waren 2018 für drei Monate mit ihrem Toyota Land Cruiser im Land unterwegs. Auch Reiseblogs zu Wohnmobilreisen durch Südkorea scheinen rar zu sein.
Nach einigen nicht ganz zufriedenstellenden Recherchen fällt mir ein, dass ich zur Vorbereitung unserer Teigtaschentour 2020 über Facebook mal Kontakt mit einem Südkoreaner hatte, der immer mal wieder nette Fotos von seinen Wohnmobiltouren gepostet hat. Also versuchen wir mal so weiterzukommen.
Jangsoo spricht glücklicherweise ein wenig Englisch und so kommen wir über ihn auf „Lody“, was auf Polnisch übrigens Eis bedeutet. Das ist doch mal ein sympathischer Name für ein Wohnmobil. Lody basiert auf dem Kleinwagen Kia Ray (기아 레이), welcher keine 3,6 m lang ist. Ähnlich wie in Japan gibt es auch in Korea sehr kleine Fahrzeug, welche steuerbegünstigst sind. In Korea heißt diese Fahrzeugkategorie Gyeongcha (경차), bekannter ist vermutlich der in Japan genutzte Begriff Kei-cars.
Lody gibt es in zwei Ausstattungsvarianten, Maru und Premium. In der Basisversion Lody Maru lassen sich Fahrer- und Beifahrersitz zu einer Liegefläche umklappen. Beim Lody Premium ist der hintere Bereich zusätzlich ausgebaut und so hat er eine Spüle, ein Tischchen usw. Laut der Beschreibung auf der Webseite von Lody lässt es sich auch mit 1,86 m Größe hier schlafen. Wir sind sehr gespannt.
Screenshots über Lody
Wir schreiben zahlreiche Nachrichten hin und her und buchen dann bei Jangsoo unseren Lody. Eigentlich erfolgt die Buchung per Lody-App, allerdings ist dies bisher nicht für Touristen aus dem Ausland möglich. Dementsprechend reservieren wir einfach per Email. Für die Überweisung besorgen wir uns noch ein Wise-Konto, ein Online Geldtransfer Anbieter, der geringere Gebühren für eine Überweisung nach Korea nimmt, als unsere Hausbank. Eigentlich nicht unbedingt notwendig, aber wir probieren ja gerne neue Dinge aus: Webseite Wise
Das hier wird übrigens unser Lody. Die Farbkombination ist jawohl cool, oder? 😊🚐
Unser Lody
Unsere Every in Japan war auch ein spannendes Fahrzeug. Ebenfalls sehr kompakt, allerdings doch anders ausgebaut. Zum Schlafen wurden nicht die beiden Vordersitze umgelegt. Das hatte den Charme, dass das Bett immer fertig vorbereitet war. Dafür war es beim Fahren durchaus anstrengend gefühlt direkt hinter der Windschutzscheibe zu sitzen. Wer einmal unsere Reiseerlebnisse in Japan nachlesen möchte, klickt einfach rechts.
Um in Korea ein Fahrzeug mieten zu können, benötigt man lediglich einen Internationalen Führerschein und keine zusätzliche Übersetzung wie z. B. in Japan.
Allgemeine Infos zum Mieten eines Autos gibt's bei Visitkorea sogar auf Deutsch. Webseite Visitkorea
Ansonsten machen wir uns ein wenig mit den Verkehrsregeln vor Ort vertraut. Das scheint aus der Ferne nicht allzu anders als bei uns zu sein, immerhin fährt man ebenfalls auf der rechten Straßenseite, Längenangaben sind in Metern und Gewichtsangaben in Kilogramm bzw. Tonnen.
Eine englische Übersicht koreanischer Straßenschilder gibt’s übrigens hier:
Screenshots Verkehrszeichen von KO Road
Wir planen aktuell zunächst zwei Tage in Seoul zu verbringen und dann unseren Lody zu übernehmen. Von Seoul aus wollen wir einmal quer rüber zur Ostküste und den dortigen Seoraksan Nationalpark besuchen. Weiter soll es an der Küste entlang bis Pohang gehen und von da aus schräg wieder zurück nach Incheon an die Westküste.
Bei der Vorbereitung der Tour stellen wir erst mal fest, dass Googlemaps in Südkorea nicht funktioniert. Zumindest nicht um Routen zu berechnen. Orte zu finden klappt, aber keine Entfernungen berechnen. Schnell lernen wir, dass die koreanische Alternativen Naver Map und Kakao Map sind. Beide Apps sind schnell heruntergeladen und damit wir nicht zwei neue Apps lernen müssen, entscheiden wir uns für Naver Map. Die App auf dem Smartphone ist netterweise auch auf Englisch verfügbar, die Webseite allerdings nicht. Im Laufe der Zeit stellen wir fest, dass es am einfachsten ist in Googlemaps einen Ort, eine Sehenswürdigkeit o. ä. zu suchen und die Adresse zu Naver Maps zu kopieren. Ein wenig umständlich, aber durchaus praktikabel.
Hier mal unsere Routenübersicht vor Abreise
Wir lesen ja weiterhin gerne Reiseführer nicht nur in digitaler Form. Den Südkorea Reiseführer aus dem Trescher-Verlag haben wir noch von unserer ersten Reise im Bücherregal stehen und so gucken wir mal in der Buchhandlung, was es für Alternativen gibt. Spontan gefällt mir das Reise-Handbuch aus dem DuMont Verlag, bei dem auch noch eine herausnehmbare Karte dabei ist.
Reiseführer Südkorea mit Extra-Reisekarte
Autor: Joachim Rau
Verlag: DuMont Reise-Handbuch
ISBN: 978-3-7701-8161-2
Erscheinungsdatum: 04.12.2019
Reiseführer Südkorea mit Seoul, Gyeongju, Busan und der Insel Jeju
Autor: Klaus Dietsch
Verlag: Trescher
ISBN: 978-3-89794-468-8
Erscheinungsdatum: 27.02.2019
Ansonsten bietet auch die Korea Tourism Organization auf ihrer Webseite eine große Anzahl an Informationen rings um eine Tour durch Südkorea. Passend zur Webseite gibt es auch eine App, diese ist allerdings dann auf Englisch.
Webseite Visit Korea (D), App Visit Korea (für IOs)
Passend zum Reiseführer gibt es aus der Serie der DuMont Reiseabenteuer auch eine Sammlung an kleinen Reiseerlebnissen, welche recht unterhaltsam von Sören Kittel geschrieben wurden. Er ist 2014 nach Südkorea gezogen und hat das Land bereist. Wir haben sein Buch erst im Nachhinein gelesen, um das Land ein wenig besser zu verstehen, würde ich empfehlen es vorab oder einfach unterwegs zu lesen.
An guten Tagen siehst Du den Norden - Südkorea zwischen Geistern und Glasfassaden
Autor: Sören Kittel
Verlag: DuMont Reiseverlag
Erscheinungsdatum: 03.08.2018, 2. Auflage
ISBN: 978-3-7701-8297-8
Und wie bereits oben geschrieben haben wir auch nach Reiseberichten im Internet geschaut, insbesondere nach solchen, die mit einem Wohnmobil unterwegs waren. So richtig viel gibt es dazu nicht, auch nicht wenn man von Deutsch auf Englisch wechselt. Um so erfreuter waren wir, als wir den Reiseblog von Swiss Nomads entdeckt haben. Reni und Marcel waren 2018 für drei Monate mit ihrem Toyota Land Cruiser in Südkorea unterwegs und haben darüber auf ihrer Webseite geschrieben.
Zur Einreise nach Südkorea benötigen wir für die Einreise kein Visum, zumindest wenn wir weniger als 90 Tage im Land bleiben. Wir haben für unsere Tour nur zwölf Tage geplant, also kommen wir da nicht ansatzweise dran.
Allerdings ist aktuell eine Einreisegenehmigung erforderlich, welche vorab beantragt wird. Die K-ETA (Korea Electronic Travel Authorization) muss mindestens 72 Stunden vor der Abreise online beantragt werden, es wird allerdings empfohlen dies durchaus eher zu machen. Die Einreisegenehmigung ist nach Erteilung zwei Jahre lang gültig. Bei einer weiteren Reise nach Südkorea in dem Zeitraum ist dann keine erneute Beantragung erforderlich. K-ETA kostet 10.300 Won, umgerechnet etwas weniger als acht Euro, pro Person.
Der Antrag lässt sich einfach auf der K-ETA Webseite ausfüllen oder in der zugehörigen App. Netterweise lässt sich beides auf Englisch umstellen. Man braucht für den Antrag seinen Reisepass und dazu ein digitales Passfoto (in der App macht man einfach ein Foto von sich). Bezahlt wird einfach per Kreditkarte.
Webseite K-ETA, App for IOs, Anleitung bei Youtube
Nach ein paar Tagen sollten wir eigentlich das Ergebnis per Email bekommen. Das hat aber weder bei Jens noch bei mir geklappt, auch unsere Spamordner waren leer. Man kann aber auch online seinen Status mit Hilfe der Passnummer und seinem Geburtsdatum checken. Und siehe da, wir haben beide unsere Genehmigung erhalten. Wir speichern diese als pdf und drucken sie für die Reise aus.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist vor Reiseantritt ein PCR- oder Antigen-Schnelltest notwendig. Der PCR-Test darf maximal 48 Stunden vorher erfolgt sein, beim Antigen-Schnelltest sind es maximal 24 Stunden. Wir haben schon mal einen Termin bei unserer Apotheke vorab reserviert und hoffen natürlich, dass dieser negativ ausfällt.
Zur schnelleren Einreise wird empfohlen das Testergebnis bei „Q-Code“ einzutragen. Nach Upload seines Testergebnisses erhält man dann einen QR-Code, der dann einfach bei der Einreise am Flughafen vorgezeigt wird. Wir haben vorab schon mal alle unsere Daten eingegeben, damit wir dann am Abreisetag lediglich noch das Testergebnis hochladen müssen. Als Adresse haben wir einfach unser erstes Hotel in Seoul angegeben, ebenso deren Telefonnummer. Dazu ist auch die Angabe der Flugnummer und Sitzplatzes im Flugzeug notwendig.
Nach Einreise in Südkorea ist momentan innerhalb von 24 Stunden ein PCR-Test vorgeschrieben. Am einfachsten ist es für uns diesen sofort am Flughafen durchzuführen. Und so haben wir auch dafür vorab einen Termin über die Safe2go Webseite reserviert. Der notwendige „PCR-Test on arrival“ kostet pro Person 60.000 Won, umgerechnet 45 Euro. Angenehmerweise braucht man vor Ort nicht auf sein Testergebnis warten, sondern darf sich zu seinem geplanten Aufenthaltsort, also in unserem Fall das reservierte Hotel, begeben. Und das auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Weitere Infos zu den Corona-Einreiseregeln am Flughafen Incheon lassen sich auch auf der Webseite vom Flughafen nachlesen. Hier findet sich auch eine Übersicht, wann üblicherweise Testergebnisse vorliegen. Dies hängt vom Zeitpunkt der Probenahme ab, es handelt sich aber so grob tagsüber um vier Stunden. Wir werden ja bis zu unserem Hotel eine gewisse Zeit brauchen und so hoffen wir, dass das Testergebnis eintrifft, wenn wir dort ankommen. Oder zumindest, dass wir dann nicht allzu lange warten müssen.
Infos zum Testen am Incheon Airport
Wer sich über die aktuellen Einreisebedingungen nach Südkorea informieren möchte, guckt am besten zunächst einmal bei den Reiseinfos vom Auswärtigen Amt.
Unseren großen Traum mit dem eigenen Wohnmobil nach Südkorea oder Japan zu fahren, haben wir erst noch einmal verschoben. Dementsprechend werden wir mit dem Flugzeug anreisen.
Und so haben wir einen Flug mit Asiana Airlines gebucht, welche leider nicht mehr von Düsseldorf, sondern von Frankfurt fliegt. Da ist die Anreise ein wenig weiter. Vor acht Jahren sind wir auch mit Asiana nach Südkorea geflogen und haben den Flug und vor allem den Service sehr gut in Erinnerung. Und so hoffen wir, dass sich da nichts Grundlegendes geändert hat und freuen uns auf unseren Flug.
Im Vergleich zu früher hat sich die Flugroute geändert und dürfen wir ein wenig mehr Zeit im Flugzeug verbringen. Bei Flightradar24 lässt sich anhand der Flugnummer die aktuelle Route nachgucken. Und so geht es von Frankfurt aus nicht zuerst nach Finnland und dann weiter im großen Bogen über Russland, sondern erst einmal gen Südosten, einmal über das Schwarze Meer, dann über das Kaspische Meer und weiter über Kasachstan.
Screenshots vom Flug OZ 542 am 8.08.2022
Des Weiteren gibt es seit einigen Wochen an den deutschen Flughäfen aufgrund von Personalmangel deutliche Verzögerungen. Gerade zu Beginn der Sommerferien in NRW wurden zig Flüge storniert oder verschoben. Unsere ursprünglich geplante Route von Düsseldorf nach Incheon wurde allerdings schon deutlich früher gestrichen, sodass wir nach Frankfurt ausweichen mussten. In Hessen haben die Sommerferien ein paar Wochen später begonnen und anscheinend läuft es da irgendwie besser, zumindest soweit wir dies aus der Ferne mitbekommen. Wir beobachten deshalb die Wartezeiten am Frankfurter Flughafen. Und über Flightradar24 gucken wir wie hoch die Verzögerungen des täglichen Fugs nach Incheon sind. Das scheint gar nicht so schlimm zu sein. Wir lassen uns mal überraschen.
Flight History bei Flightradar24 (Flugnummer OZ 542)
Screenshot vom 8.08.2022
Bei unseren beiden Reisen nach Japan haben wir gute Erfahrungen mit dem thailändischen Anbieter myAIS gemacht und so kaufen wir einfach erneut wieder eine SIM-Karte von dem Anbieter. Wobei SIM-Karte ist nicht ganz zutreffen, inzwischen benötigen unsere Smartphones nur noch eine eSIM, also nur noch einen Code und keine SIM-Karte zum Anfassen.
Beim Kauf über Mobimatter erhalten wir eine ausführliche Anleitung inklusive eines Links zu einem Video auf Youtube. Die Installation ist wirklich einfach. Nun sind wir gespannt, ob die Karte auch wirklich sofort funktioniert, wenn wir in Südkorea aus dem Flugzeug steigen.
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Preis: 6 GB für 8 Tage für 17 US $ über Mobimatter (Daten-SIM)
Und jetzt geht's los nach Südkorea 🚐 😃
Mit ♥ für euch geschrieben