Roadtrip nach Japan - unser Reisebericht 2019

#3 On the road

Abreise FICC Rally – Fahrt nach Nikko

Donnerstag, 03.10.2019

 

Heute verlassen wir die FICC Rally und machen noch einen kleinen „Roadtrip“. Vorab haben wir viel hin und her überlegt, wie und wo wir die nächsten Tage verbringen. Entweder noch gen Norden z. B. nach Sendai fahren oder quer rüber nach Niigita ans Japanische Meer oder oder oder. Gar nicht so einfach bei der Auswahl der Möglichkeiten hier oben und so lassen wir das Wetter für uns entscheiden. Denn hier oben regnet es überall und das laut Vorhersage nicht nur heute, sondern auch die restliche Woche. Da fahren wir lieber schon mal gen Süden. 

 

Wir verabschieden uns herzlich von allen umstehenden Mitcampern, genießen ein letztes Mal die morgendliche Idylle im Onsen des Angel Forest Camps und machen uns ganz gemütlich auf den Weg. 

 

Als Tagesziel haben wir uns das etwas mehr als 100 Kilometer entfernte Nikko vorge-nommen. Hier gibt es eine große Schreinanlage, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. 

 

Anstatt über die Autobahn zu fahren, wählen wir die Strecke durch die Berge und queren den Nikko National Park. Die Strecke ist angenehm zu fahren, es ist hübsch grün und hügelig. Lediglich ein wenig trübes Wetter heute.

Zweimal müssen wir übrigens zwischendurch eine Mautgebühr zahlen (100 Yen + 260 Yen = 3 Euro).

 

Eindrücke von unterwegs

In Nikko angekommen gucken wir uns als erstes den Campingplatz Nikkodaiyagawa Park Auto Camping Ground an. Dieser hat allerdings gerade Mittags-pause (bis 13h). Ein anderes Wohnmobil hat es sich somit schon auf dem Parkplatz gemütlich gemacht, wir hingegen fahren erst mal hoch zum Lake Chuzenji.

 

Die Auffahrt auf den auf 1270 m gelegenen See ist echt cool! Insgesamt 48 Serpentinen führen hinauf und wieder hinab. Die Strecke ist jeweils als zweispurige Einbahnstraße ausgebaut. Das ist mal toll, bei Serpentinen nicht darauf achten zu müssen, ob in den Spitzkehren einem jemand entgegenkommt.

 

Irohazaka Winding Road bzw. Irohazaka Slope bei Googlemaps

 

Oben angekommen ist es leider sehr bedeckt und es nieselt leicht. Somit sparen wir es uns noch weiter hoch zu fahren um von oben auf den See zu gucken. Wer bei besserem Wetter hier sein sollte, der kann ja mal zum Hangetsuyama Parking Lot hochfahren und uns nachher erzählen, ob es sich gelohnt hat (GPS 36.707149, 139.475231). 

 

Wir schlendern ein wenig am Ufer entlang, die Tretboote liegen aufgereiht auf dem Trocknen und noch nicht einmal die Halloween Deko motiviert die Touristen eine Runde auf dem See zu drehen. Seitdem wir mal bei starkem Wind auf dem Münsteraner Aasee versucht haben, Tretboot zu fahren, lassen wir es hier lieber gleich sein. Dafür gucken wir uns den Kegon Wasserfall an. Mit einem Aufzug geht es 100 m nach unten zu der Aussichtsplattform auf der gerade eine Fotosession von diversen Schulklassen stattfindet. 

 

Kegon Waterfall

Lage: 36.73799, 139.50206

Webseite: http://www.pref.tochigi.lg.jp/c05/intro/tochigiken/hakken/shizen4_02.html 

Eintritt: 570 Yen (4,70 Euro) 

Parkgebühr: 320 Yen (2,70 Euro)

 

Zum Lake Chuzenji und dem Kegon Waterfal

 

Von hier machen wir uns wieder fix bergab. Zig Kurven tiefer ist es eindeutig wärmer, das ist für uns und die Übernachtung in unserem Minimobil definitiv besser geeignet. Aber bevor wir es uns auf dem Campingplatz gemütlich machen, besuchen wir noch die imposante Anlage von Schreinen und Tempel von Nikko, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Und genau dafür ist Nikko bekannt und dank der Nähe zu Tokyo soll es hier durch aus voll werden. Na gut, bei Nieselregen und eine Stunde bevor hier geschlossen wird, lässt es sich hier ganz gemütlich durchspazieren. 

 

Die verschiedenen Schreine sind wirklich toll verziert und die Lage mitten im Wald zwischen den hohen Bäumen ist schon sehr besonders. Eines der bekanntesten Symbole beim Toshogu Schrein sind die drei Affen am Pferdestall, die „nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“ ausdrücken.

 

Nikko Schrein Toshogu

Lage: 36.7578, 139.59935

Webseite: https://www.toshogu.jp

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Nikkō_Tōshō-gū und https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Affen

Eintritt: 1300 Yen (11 Euro) 

Parkgebühr: 500 Yen (4,20 Euro)

 

Unterwegs durch Nikkos Schreine

 

Wir kommen gerade noch rechtzeitig am Campingplatz an bevor die Rezeption schließt. An die teilweise echt kurzen Öffnungszeiten müssen wir uns wirklich gewöhnen, und das gilt nicht nur für die Museen, sondern z. B. auch für eine Campingplatz Rezeption die bereits um 17 Uhr schließt.

 

Wir checken ein und stellen uns auf unserem Platz. Für die Schranke bekommen wir eine Chipkarte, für den Stromkasten einen Metallschieber. Klappt alles gut. Wir haben uns lediglich irgendwie falsch auf unserer Stellfläche positioniert, denn kurz drauf kommt jemand und wir versuchen uns auf händisch-füssisch zu verständigen. Anscheinend sind wir irgendwie auf dem Zeltplatz gelandet und nicht da wo die Wohnmobile hingehören. Das scheint aber nicht unser Fehler gewesen zu sein und so dürfen wir hier stehen bleiben. 

 

Wir laufen rund 3 km bis ins Zentrum und schlendern durch die Gassen. Bei einem „Lunchpaketanbieter“ holen wir uns noch einen Abendsnack, den wir glücklicherweise so gerade noch im Trocknen draußen essen können, bevor es dann ordentlich anfängt zu schütten. Schade, aber das war so angekündigt. Nur gut, dass wir erst auf dem Rückweg nass werden und dann auf dem Camping eine heiße Dusche nehmen können. 

 

Wer noch weitere Ausflugstipps zu Nikko sucht, kann mal hier im Nikko Travel Guide der Nikko City Tourism Association suchen:

Webseite: http://nikko-travel.jp/english/

 

Nikkodaiyagawa Park Auto Camping Ground

Lage: 36.73365, 139.66848

Webseite: https://nikko-daiyagawapark.jp/parkguide/camp/

Preis für ein K-Car: 4620 Yen (38 Euro) + 200 Yen (1,67 Euro) Müllgebühr

 

Übernachtung in Nikko


Fahrt nach Oarai

Freitag, 04.10.2019 

 

Es hat durchgeregnet heute Nacht und so verlassen wir schweren Herzens die Bergregion hier. Schade, aber so haben wir ja einen Grund noch mal wieder zu kommen.

 

Und so geht es heute für uns ans Meer!

 

Unseren ersten Zwischenstopp legen wir im 35 km entferntem Utsunomiya ein. Bekannt ist die Großstadt für ihre Gyozas. In über 300 Restaurant lassen sich hier die japanischen Teigtaschen bestellen und laut Japanwelt.de werden hier rund doppelt so viele Gyozas jährlich gegessen wie im restlichen Land. 

 

Wir kaufen uns eine Portion Gyozas bei Gyozakan am Bahnhof von Utsunomiya und essen diese natürlich beim Gyoza Denkmal auf der anderen Seite des Bahnhofs. Auf einer Fußgängerüberführung am Busbahnhof befindet sich eine steinerne Skulptur zu Ehren des leckeren Nationalgerichts. 

 

Gyozas von Gyozakan

Webseite: https://www.gyozakan.jp

Lage: 36.558975, 139.899665

Parken: 250 Yen (2 Euro) für 30 Min (ausreichend Parkplätze vorhanden)

 

Und wer einmal selbst Gyozas kochen möchte, hier ein passendes Rezept:

https://www.japanwelt.de/blog/utsunomiya-gyoza-rezept/

 

Im Zentrum befindet sich noch die Überreste der Burg von Utsunomiya. Richtig viel davon ist nicht übriggeblieben und auch bei den beiden zu besichtigenden Türmen handelt es sich um eine Rekonstruktion. Dazu gibt es ein kleines Museum in dem ein Modell der früheren Burganlage aufgebaut ist. Der nette Herr vor Ort erklärt mir gerne ausführlich auf Englisch, was sich mal wo befand. Und dazu gibt es auch noch zwei Flyer über die Burgruine und zu den Sehenswürdigkeiten von Utsunomiya, ebenfalls auf Englisch. Klasse. 

 

Gyoza-Frühstück und Burgrundgang in Utsunomiya

 

Unterwegs zum Pazifik kommen wir kurz vor Kasama an einem Inari Schrein vorbei. Hier gibt es nicht nur zahlreiche Inari-Statuen, welche ähnlich zu einem Fuchs aussehen, sondern auch ein altes hölzernes Eingangstor zu besichtigen. Dazu interessiert man sich hier für die Herkunft der Besucher und so gibt es einen Aushang, auf dem man ankreuzen kann aus welchem Land man kommt. Heute war schon ein Besucher aus Taiwan da, zwei aus anderen Ländern Asiens und nun auch noch einer aus Deutschland. 

 

Kasama Inari Schrein

Lage: 36.38599, 140.25375

Webseite: http://www.kasama.or.jp

 

Besuch des Inari Schreins von Kasama

 

Für unsere Übernachtung am Pazifik haben wir uns die Kleinstadt Oarai ausgesucht, hier gibt es laut Googlemaps einen langen Strand und vor allem einen Campingplatz. Letzterer liegt wohl am südlichen Ortsrand unweit vom Strand. 

 

Am Campingplatz Sun Beach angekommen stellen wir fest, dass dieser zumindest grundsätzlich geöffnet ist, lediglich die Rezeption geschlossen ist. Ja, dann wollen wir doch mal bei der angegebenen Telefonnummer anrufen. Händisch-füssisch klappt da leider nicht so wirklich, aber ich glaube mein Gegenüber hat eine Übersetzungs-App oder einen Telefonjoker. Und so kommen wir irgendwie so weit, dass wir warten sollen. Und siehe da, es kommt tatsächlich jemand. Ob das allerdings mit unserem kreativen Anruf etwas zu tun hat, keine Ahnung. Egal. 

 

Wir dürfen uns einen Platz aussuchen, entweder direkt oberhalb der Rezeption oder ein Stückchen tiefer bei dem anderen Bulli. Von hier oben könnten wir den Pazifik sehen, dafür ist die Straße aber relativ laut. Da stellen wir uns doch lieber nach unten. Wir nehmen unsere Mappe mit einem ganzen Stapel an Anleitungen, Hinweisen usw. und stellen uns hübsch auf den Rasen. Das Sanitärgebäude ist direkt hinter der Rezeption, daneben befindet sich der Abfallsammelstelle mit einer recht unübersichtlichen Anzahl an Körben zum Sortieren. Die meisten Boxen sind netterweise auch auf Englisch beschriftet, da können wir auch etwas mit anfangen, wenn noch kein Müll als Vorbild vorhanden ist.

 

Der Strand ist direkt um die Ecke und so schlendern wir schön durch den Sand. Cool! Es ist windig und so ist die Brandung recht ordentlich. 

 

Dann geht’s noch ab in den nächsten Supermarkt, dieser ist riesig und wir können uns kaum entscheiden was wir uns nur aussuchen sollen. Hier gibt es so viel frischen Fisch, ganz viel spannendes Gemüse und auch die Fleischabteilung ist gefühlt endlos lang. Wir entscheiden uns für eine kleine Portion Yamagata Rind, welches ähnlich gut wie ein Kobe Rind sein soll, und dazu machen wir uns eine große Gemüsepfanne. Hier gibt es übrigens sowohl Whiskey in 4 Liter PET-Flaschen als auch Bier in 0,1 Liter Dosen. Dazu gibt es Marmelade von Bonne Maman aus Frankreich und eine sehr umfangreiche Abteilung mit Hundefutter. 

 

Beim Spaziergang durch die Straßen irritiert uns ein wenig die Werbung für irgendwelche Panzer. Später stellen wir fest, dass hier eine bekannte Anime-Serie herkommt, die „Girls und Panzer“ heißt. 

 

Den Abend verbringen wir gemütlich auf’m Platz. Unsere Nachbarn bringen uns ein Probierteller mit Rind aus Hokkaido vorbei, wir bedanken uns im Gegenzug mit Schokolade. 

 

Oarai Sun Beach

Lage: 36.29464, 140.55845

Webseite: http://sunbeach-camp.org

Preis: 2500 Yen Platz + 300 Yen pro Person (26 Euro), Dusche 100 Yen für 2 Min 

 

Camping Sun Beach in Oarai 

 

Unterwegs in Oarai


Zum Strand nach Minamibososhi

Samstag, 05.10.2019

 

Morgens um 6 Uhr zum Sonnenaufgang ist es übrigens am Strand überraschend voll, nichts mit einsamem Sonnenaufgang. Bestimmt fünfzig Surfer liegen bereits im Wasser und vom großen Parkplatz kommen immer noch weitere mit ihren Brettern unter dem Arm. Also wenn wir surfen könnten, dann wäre dies hier eine recht hübsche Umgebung dafür. 

 

Sonnenaufgang am Oarai Beachcamp

 

Nachdem wir ja früh auf den Beinen sind, packen wir auch früh zusammen und fahren ins benachbarte Nakaminato auf den dortigen Fischmarkt. Parkplätze gibt es übrigens ausreichend hier, zumindest morgens um halb 8.

 

Der Markt besteht aus mehreren Hallen, alle nicht riesig, aber mit ausreichend Fisch ausgestattet. Ein Gabelstapler nach dem anderen fährt große Boxen mit frischem Fisch oder alternativ mit Eiswürfeln durch die Gegend. Dazu gibt es draußen diverse Stände und so haben wir direkt Gelegenheit zu Frühstücken. Die pürierte Krabbe war vielleicht nicht ganz so ein idealer Einstieg in den Tag, dafür war der frisch gegrillte Octopus um so besser. Und wer keine Lust auf Fisch hat, es gab auch einen Stand mit Bratwürstchen. 

 

Nakaminato Fish Market

Lage: 36.33984, 140.59455

Webseite: http://www.nakaminato-osakanaichiba.jp

 

Frühstück auf dem Fischmarkt

 

Wir orientieren uns heute wieder zurück Richtung Tokyo, da wir dort morgen verabredet sind und dazu findet dieses Wochenende dort eine Wohnmobilmesse statt und das können wir uns ja nicht entgehen lassen. 

 

Bevor wir uns morgen schnuckelige Wohnmobile angucken, geht es jetzt aber erst einmal nach Chiba. Denn dort gibt es auch Mobile anzugucken, allerdings zweirädrige. E-Scooter sind in Japan bisher noch nicht so populär wie in den USA oder Europa und so war es gar nicht so einfach unser Vorhaben „E-Scooter fahren in Japan“ umzusetzen. Der Anbieter Wind Mobility bietet glücklicherweise ihre E-Scooter sowohl in Saitama, d.h. im Norden Tokyos, und in Chiba, d.h. im Osten Tokyos, an. Leider ist die Firma TIER nicht in Japan vertreten, sonst würden wir natürlich mit deren Tieren fahren, aber so testen wir halt mal den Wettbewerb. Uns los geht’s nach Chiba! 

 

Für die 120 km lange Strecke brauchen wir übrigens gute drei Stunden, vielleicht auch ein wenig länger. Insbesondere als wir in den Großraum Chiba kommen, geht es nur noch recht stockend voran. Schon beeindruckend, wie viele Ampeln hier in der Stadt in kürzestem Abstand sein können. Da wäre es bestimmt schneller mit der über der Fahrbahn hängenden Monorail Bahn zu fahren. 

 

Die E-Scooter sind in Chiba zum Beispiel im Inage Seaside Park an der Tokyo Bay zu finden. Schnell parken wir unsere Every auf dem riesigen Parkplatz und lassen uns in der Scooter-App anzeigen, wo wir denn hinmüssen. Das funktioniert schon mal genauso wie bei uns zu Hause. Überraschend für uns ist allerdings, dass hier an der Lenkstange der E-Scooter ein großer schwarzer Beutel hängt. Schnell mal gucken, was denn da drin ist. Uih, jeder E-Scooter wird hier direkt mit Helm ausgestattet. Der erste Sicherheitspunkt geht somit schon mal nach Japan. Der zweite übrigens auch, denn die E-Scooter haben hier einen am Lenker fest montierten Rückspiegel. Ansonsten funktioniert das Ausleihen natürlich wie bei uns auch, QR-Code am Lenker scannen und los geht’s. Zumindest mit Jens App, die er erst in Japan heruntergeladen hat und nicht mit meiner. Na gut, so können wir wenigstens Fotos von uns gegenseitig machen. 

 

Inage Seaside Park

Lage: 35.61768, 140.06322

Artikel über E-Scooter in Japan: http://www.asahi.com/ajw/articles/AJ201910130001.html

 

E-Scooter fahren in Chiba

 

Leider gibt es hier im näheren Umkreis keinen wirklichen Übernachtungsplatz für uns und so entscheiden wir uns einfach zu einem Platz vom letzten Sommer zu fahren. Ab nach Minamibososhi an den Strand! 

 

Für die 80 km bis dorthin nehmen wir lieber mal die Autobahn. Wir wollen ja doch ganz gern noch im Hellen ankommen. Je weiter wir in den Süden kommen, desto öfter sehen wir Gebäude deren Dächer mit großen blauen Folien abgedeckt sind. Vor gut drei Wochen ist Taifun Faxai über die Präfektur Chiba hinweg gezogen und hat hier ordentlich Schäden hinterlassen. Da hatten wir bis gerade gar nicht mehr daran gedacht, dabei hatten wir dies recht intensiv in den letzten Wochen verfolgt. Die Bäume links und rechts sind alle halbseitig entlaubt und an den Hängen liegen immer wieder zahlreiche Bäume noch entwurzelt. Puuh, das sind doch etwas andere Naturgewalten hier.

 

In Minamibososhi biegen wir von der Hauptstraße ab und sind nach einem kurzen Zigzag durch den Ort am Strand. An der Zufahrt steht ein verwaistes Schild mit einer Preisliste, beim genaueren Entziffern ist auch klar, dass diese nur bis 31.08. und wir somit außerhalb der Saison da sind. Nichtsdestotrotz parken hier mehrere Fahrzeuge am Strand und Familien haben es sich hier gemütlich gemacht. Da stellen wir uns doch einfach mal dazu und gucken uns das Ganze an. An den Sommerduschen und den Waschbecken sind die Wasserhähne abmontiert, aber das WC-Häuschen hat geöffnet und dort gibt es auch Wasser. Das reicht für uns. 

 

Am Strand liegt allerlei Strandgut herum, auch ganze Bäume sind dabei. Die werden wohl vom Taifun angeschwemmt worden sein. Wir gehen eine Runde schwimmen, die anderen hier angeln und die Kinder buddeln im Sand. Nett ist’s hier, und sogar der Fuji lässt seine Spitze einmal durch die Wolken blicken! Da haben wir ihn ja doch einmal erwischt auf unserer diesjährigen Japantour. 

 

Tadara Kitahama Kaigan Camping Ground in Minamibososhi

Lage: 35.03985, 139.82874

Webseite: http://maruchiba.jp/sys/data/index/page/id/8566/

 

Am Strand in Minamibososhi

Es wird dunkel, wir sitzen gemütlich draußen, es ist angenehm warm draußen und unsere Nachbarn mit den beiden schwarzen Vans packen zusammen. Hmm, sind wir wohl nachher doch hier allein? 

 

Irgendwann so gegen 19 Uhr ertönt aus den Lautsprechern an den Straßenlaternen eine für uns unverständliche Durchsage. Da hatten wir uns ja irgendwie schon dran gewöhnt, dass die Bevölkerung hier einmal morgens und einmal abends über irgendetwas informiert wird. Insbesondere bei unserem Campingtreffen in Tenei konnten wir da gut unsere Uhr danach stellen. 

 

Heute allerdings ist die Durchsage ungewöhnlich lang. Schon merkwürdig, was dies unbewusst für ein Kopfkino auslöst. Wir stehen ja direkt an einem Strand, Tsunamis sind nicht so ganz ungewöhnlich und vor drei Wochen hat ein Taifun hier alles einmal zerlegt. Es macht’s nicht wirklich besser, dass gleichzeitig eines der verbleibenden, benachbarten Wohnmobile seine Sachen zusammenpackt. 

 

Mit Taschenlampe und einem im Google Translator vorbereiteten Text gehe ich rüber zu unserer Nachbarfamilie, die gerade ihren Van packt. Überraschenderweise wird meine Frage „Do you speak English?“ sofort positiv beantwortet und ich benötige meine Übersetzung gar nicht. Und so erfahre ich, dass die beiden die Durchsage auch ungewöhnlich lang finden, es allerdings nur darum geht, dass die Bevölkerung aufgemuntert wird die Taifun-Schäden nach und nach zu beheben und dass sie besonnen dabei vorgehen sollen usw. Also es kommt weder ein Tsunami noch ein neuer Taifun gleich um die Ecke. Puuh! 

 

Die Beiden packen lediglich zusammen, da die Kinder quengelig geworden sind und sie anders als geplant doch heute noch nach Hause fahren. Überraschung Nr. 2 ist für mich die Gegenfrage, ob ich wohl aus Deutschland komme. Dabei erfahre ich, dass die junge Frau ursprünglich aus dem Elsass kommt, sich in einen Japaner verliebt hat und zu ihm gezogen ist. Und so quatsche ich bin den beiden kleinen Jungs schön auf Französisch, während ihre Eltern die Strandsachen einsammeln. Sehr sympathisch. Und irgendwie witzig mal wieder festzustellen wie klein die Welt doch ist. 

 


Zurück nach Tokyo

Sonntag, 06.10.2019

 

Wir haben gut hier an unserem Strand geschlafen. Mit uns ist ein Jeep geblieben, dessen Besitzer sein Zelt unter dem Dach mit den Waschbecken aufgeschlagen hatte und heute früh noch gemütlich dort schläft. Die Fischer sind längst mit ihren Booten unterwegs und die ersten Jogger und Hundebesitzer kommen hier am Strand entlang.

Wir wollen heute nach Tokyo-Odaiba, dies ist eine der künstlichen Inseln in der Tokyo Bay und überlegen hin und her, was nun der bessere, oder interessantere Weg dorthin ist. Gleich drei Möglichkeiten gibt es, entweder wieder auf der Autobahn über Chiba nach Tokyo, einmal durch den Tunnel der Tokyo-wan-Aqua-Line oder aber per Fähre einmal über die Tokyo Bay und dann über Yokohama und Kawasaki nach Odaiba. Wir entscheiden uns für letzteres. 

 

 

Der Tunnel der Tokyo-wan-Aqua-Line kostet übrigens sowohl laut Internetseite als auch laut unserer gestrigen Nachbarn 800 Yen. Wir entscheiden uns trotzdem für die Fähre, auch wenn diese teurer ist. Denn Fähre fahren gehört einfach zu einem gelungenen Urlaub für uns dazu. Und eine andere Fähre als diese haben wir bisher nicht auf unserer Strecke entdeckt.

 

Also fahren wir 20 km in den Norden zum Fähranleger vom Kanaya Port und kaufen uns am Schalter ohne Probleme auf Englisch ein Ticket für die Überfahrt. Die Fähre fährt übrigens einmal stündlich und so geht es kurz drauf auch schon los. 

 

Tokyo Wan Ferry (Kanaya à Kurihama)

Lage: Kanaya 35.169056, 139.817713, Kurihama 35.22008, 139.71525

Webseite: www.tokyowanferry.com (theoretisch gibt es auch eine Englisch sprachige Seite, funktioniert aber gerade nicht) 

Preis: 3200 Yen Auto inkl. Fahrer + 800 Yen Beifahrer (33 Euro)

Fahrplan: http://www.tokyowanferry.com/page2.html 

 

Es geht einmal quer über die Tokyo Bay, zwischen den großen Frachtern hindurch. Unterwegs versorgen wir uns mit Snacks vom kleinen Bordshops und setzen uns gemütlich an Deck. Heute ist es zwar echt trüb draußen, aber glücklicherweise regnet es nicht. Auf der Hälfte begegnen wir noch der Schwesterfähre, die mehr oder weniger zeitgleich auf der anderen Seite in Kurihama gestartet ist. 

 

Unterwegs auf der Tokyo Wan Ferry

 

 

Vom Hafen in Kurihama sind es noch rund 75 km bis nach Tokyo-Odaiba. Wir lassen Yokohama und Kawasaki links liegen und nehmen heute ausnahmsweise mal die mautpflichtige Autobahn. Ohne diese kommt man im Großraum Tokyo einfach nicht wirklich vorwärts. 

 

In Odaiba verlassen wir den mehrspurigen Highway und müssen eigentlich nur noch ein paar Kilometer bis zum Messeparkplatz. Eigentlich. Wäre da nicht gerade eine Straßensperrung aufgrund eines Radrennens, vielleicht auch eines Triathlons. Ja, auch so eine Sportveranstaltung nehmen wir eigentlich in jedem Urlaub mal mit. Gerne mal in Frankreich, aber auch in anderen Ländern schaffen wir es immer genau irgendwie genau dann irgendwo lang zu kommen, wenn sich andere gerade sportlich verausgaben. Immerhin stehen hier genug andere Wohnmobile in der Fahrzeug-schlange, sodass wir uns relativ sind, dass wir hier richtig sind. Bestimmt eine Stunde brauchen wir um einmal um den Block zu fahren um auf den Parkplatz zu kommen. Und dann sind wir da J

 

Es ist hier nicht so riesig wie der Caravan Salon in Düsseldorf, aber für uns natürlich genauso spannend auf den Parkplatz zu fahren und uns die anderen Wohnmobile anzugucken. Wobei die Anzahl an Wohnmobilen eigentlich überschaubar ist, es ist halt ein normaler Parkplatz auf dem auch die PKWs parken. Trotzdem ist’s für uns ja der Ort an dem wir die meisten Wohnmobile überhaupt in Japan zu Gesicht bekommen. 

 

Spaziergang über den Parkplatz

 

 

Eigentlich wollten wir ja unsere Parkplatzwächter an der Einfahrt fragen, ob wir hier übernachten dürfen. Also gefragt haben wir auch, aber irgendwie kommen wir sprachlich nicht so ganz überein. Da buchen wir uns mal lieber ein Hotelzimmer hier um die Ecke. 

 

Unterwegs waren wir übrigens noch in unserem Baumarkt vom ersten Tag. Irgendwie ist uns gestern Abend ein Teil unseres Betts zusammengebrochen und noch eine Nacht mit nur der Hälfte der Liegefläche wäre bestimmt ungemütlich geworden. Dass wir nun heute in einem Hotelbett schlafen werden, hatten wir nicht so ganz geplant. 

 

Odaiba Campingcar Fair 2019

Webseite: https://jrva-event.com/odaiba/ à hier gibt’s auch Ankündigungen für die nächsten Events

Eintritt: 800 Yen (6,70 Euro) pro Person

Parkgebühr: 1600 Yen (13,30 Euro) 

 

Das Gelände ist überschaubar groß, ebenso die Fahrzeuge ;-) Wir verbringen dennoch etliche Stunden hier. Denn anders als auf dem Caravan Salon in Düsseldorf oder anderen Campingmessen in Deutsch-land ist hier ja jedes Wohnmobil Neuland für uns. Und das ist soooo spannend! 

 

Es gibt die ganz kleinen Wohnmobile, so eins wie wir momentan geliehen haben. Zumindest was das Basisfahrzeug angeht. Die Modelle hier haben natürlich eine etwas umfangreichere Ausstattung, gerne mit einem Aufklappdach oben drauf, dazu dann noch ein paar kleinere Staufächer und Küchenequipment. Schon faszinierend was sich auf dieser minimalen Grundfläche so realisieren lässt. Dann gibt es die größeren Vans, die schon mal einen richtigen Sitzbereich haben und dann natürlich noch die richtig „Großen“, welche natürlich nicht ansatzweise so geräumig sind wie bei uns die großen Wohnmobile sind. Das hier ausgestellte 8,80 Meter lange Wohnmobil von Adria ist der absolute Exot und wird eher mit Kopfschütteln wahrgenommen als ein realistisches Fahrzeug für die Freizeitbeschäftigung. Dazu kommt sicherlich auch der, im Vergleich zu anderen Wohnmobilen hier, recht hohe Preis von umgerechnet über 140.000 Euro. 

 

Insgesamt haben wir den Eindruck, dass hier Klimaanlagen deutlich wichtiger sind als bei uns und so haben zumindest die größeren Modelle alle irgendwo eine Klimaanlage versteckt. Nicht so offensichtlich wie bei uns einfach auf dem Dach, sondern hinter irgendwelchen Klappen. Dazu gibt es hier überraschenderweise auch andere Stromanschlüsse als bei uns, da hatten wir uns vorher gar keine Gedanken drüber gemacht. Unsere Every bekommt ja keinen Landstrom.

 

Bei der Innenraumbesichtigung der Wohnmobile ist hier übrigens Schuhe ausziehen angesagt. Wären wir mal lieber auch einfach in Schlappen gekommen. Die nächste Überraschung erleben wir bei der Besichtigung des Alkoven-Modells „Wohn Ne9un“, ein hübscher Name. Im Heck befindet sich die Küche, mittig ein komfortabler Wohnbereich und oberhalb des Fahrerhauses befindet sich ein geräumiges Bett. So weit so gut. Neben dem Küchenblock ist eine Tür. Neugierig öffne ich diese und siehe da, kein Badezimmer hier. Lediglich ein großer Stauraum und dabei trifft die Bezeichnung „Raum“ hier nun wirklich zu. 

 

In Japan ist es üblich, dass sich die Toilette und die Dusche getrennt voneinander befinden. Das wussten wir ja schon und so hatten wir zumindest eines von Beiden hinter der Tür vermutet. Aber nein, hier ist weder das Eine noch das Andere an Bord.

 

Nachfolgend findet ihr schon mal eine kleine Auswahl von Fotos zu unserem Messebesuch.

Und wenn euch die kleinen japanischen Winz-Mobile noch weiter interessieren, dann klickt rechts auf den Link. Dort findet ihr eine Vorstellung der einzelnen besuchten Anbieter.

 

Unterwegs auf der Odaiba Campingcar Fair 2019


 

Nach diesem für uns recht spektakulären Besuch fahren wir in unser Hotel. Dieses liegt nur 5 km entfernt im Stadtteil Harumi, welcher ebenfalls auf einer künstlichen Insel gebaut wurde. Für uns war das Wichtigste, dass wir einen passenden Parkplatz für unser Wohnmobil haben und das Hotel Fukuracia hat einen Parkplatz im Zimmerpreis inklusive. Dazu war es natürlich preislich, gerade für Tokyo-Verhältnisse, auch ganz attraktiv. Innerhalb einer Viertelstunde sind wir vor Ort, übersehen natürlich prompt die Tiefgarageneinfahrt, Jens checkt uns ein, während ich am Straßenrand mit Warnblinkanlage stehen bleibe. Nur gut, dass es sich hier nur um eine kleine Anwohnerstraße handelt. 

 

Unser Zimmer ist überraschend groß, wir haben direkt zwei Doppelbetten und auch unsere Every haben wir gut in der recht übersichtlichen Tiefgarage untergebracht. Klasse!

 

Hotel Fukuracia in Harumi

Lage: 35.65492, 139.77976

Webseite: https://www.maxpart.co.jp/harumi/

Preis: 5162 Yen (43 Euro) für DZ mit Frühstück 

 

 

Nach kurzer Erholung auf unserem Zimmer geht’s wieder runter auf die Straße. Bei dem Stadtviertel Harumi handelt es sich nach unserem ersten Eindruck um ein Wohnviertel. Ein Wohnblock reiht sich hier an den nächsten, dazu alle mit ziemlich vielen Stockwerken. In den unteren Etagen gibt es entweder Supermärkte oder Restaurants. Was man halt so im Alltag benötigt. 

 

Unser bisheriger Tag war ereignisreich und voller neuer Eindrücke und so geht’s fix in den nächsten Schnellimbiss, denn danach sind wir ja auch noch verabredet. 

 

Im Eingangsbereich gibt es wieder einen Automaten und dank der Fotos ist es wirklich einfach sich etwas zu Essen zu bestellen. Gleiches gilt natürlich auch für Getränke. Allerdings ist es ja dann doch eine gewisse Überraschung, was es dann wirklich ist. 

 

Zumindest meine Getränkeauswahl war dann doch für uns etwas ungewöhnlich. Highball hatten wir schon mehrfach auf der Getränkekarte gesehen und so musste ich dies unbedingt mal ausprobieren. Zunächst ein etwas enttäuschendes Getränk, schmeckte wie Sprudelwasser an dem irgendwas anderes vorbeigelaufen ist. So nach der Hälfte wurde der Geschmack doch intensiver und wir haben festgestellt, dass Highball eine Mischung aus Whiskey und Sodawasser. Ein in Japan wohl sehr beliebtes Getränk (Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Highball) und somit ist es vermutlich auch nicht verwunderlich, dass es hier im Supermarkt Whiskey in 4 Liter PET Flaschen gibt. 

 

Nach unserem Treffen geht es fix zur nächsten Metrostation, wo wir uns mit Riko verabredet haben. Riko haben wir letztes Jahr auf dem Campingplatz Arinomi En kennengelernt. Dank ihrer super Englisch Kenntnisse hatten wir einen unterhaltsamen Abend auf dem Camping ihrer Eltern. Wirklich cool, dass wir den Kontakt gehalten haben.

 

Wir gehen in ein Gyoza Lokal und quatschen den restlichen Abend über alles und jedes. Schon spannend zu erfahren, wie es hier ist zu studieren und was es für Unterschiede zwischen Japan und Deutschland gibt und so weiter. Es ist ein lustiger Abend und wir freuen uns erneut über diese Zufallsbegegnung vom letzten Jahr.

 

Unser Abend in Harumi


Zum Campingplatz Arinomi En

Montag, 07.10.2019

 

Zu einem Urlaub gehört ja leider irgendwie immer dazu, dass irgendwann der letzte Tag anbricht. Und dieser ist bei unserem Japan-Trip nun mal heute.

 

Zur Stärkung geht es zunächst einmal zum Frühstücksbuffet. Wir hatten vorab in den Bewertungen gelesen, dass dieses echt gut sein soll und das können wir definitiv bestätigen. Hauptsächlich gibt es natürlich japanisches Frühstück und so probieren wir uns einmal durch die verschiedenen Speisen. Uns schmeckt’s! Lediglich das kleine Päckchen mit Natto, fermentierte Sojabohnen die beim Umrühren lange Fäden ziehen, ist nicht ganz so unseres. Zumindest nicht zum Frühstück. Und wer es morgens nicht ganz so ungewohnt mag, für den gibt es auch Toast, Schinken und Pancakes. 

 

Frühstück im Hotel Fukuracia

 

Wir packen unsere Siebensachen und machen uns auf den Weg. Für heute Abend haben wir einen Stellplatz auf dem Campingplatz Arinomi En reserviert. Nachdem wir ja schon zwei Drittel der Besitzerfamilie unterwegs getroffen haben, freuen wir uns nun auch bei ihnen zu Hause einmal zu übernachten. 

 

Auf dem Weg dorthin machen wir zunächst einmal Pause in Chiba. Heute nicht um e-Scooter zu fahren, sondern wir besuchen den Schrein von Chiba. Mitten in dieser Großstadt befindet sich diese Anlage. Hübsch orange sind die Gebäude gestrichen und dazu ein Teich mit Koi-Karpfen in der Mitte. Sehr idyllisch. Ich kann mir gut vorstellen, wie man hier zur Ruhe kommen kann. Dazu lässt sich der Schrein auch mit seinem Hund besuchen. Das ist doch mal was Anderes.

 

Chiba Myokenhongu Shrine

Lage: 35.61167, 140.12388

Webseite: http://www.chibajinja.com

 

 

Zwischendurch machen wir auch mal wieder Zwischenstation an einer Tankstelle. Dank der zahlreichen Tankwarte ist es wirklich einfach hier zu Tanken. Einfach an die Zapfsäule fahren, Knöpfchen unterhalb des Fahrersitzes drücken damit die Tankklappe aufgeht und Putzlappen in Empfang nehmen. Während unsere Every frisches Benzin bekommt, reinigen wir sie von innen und unser Tankwart putzt von außen die Scheiben. Da könnten wir uns dran gewöhnen. 

 

Tanken in Japan

 

In Narita angekommen gucken wir uns hier den Narita-san Tempel an. Die Anlage ist beeindruckend groß und so könnte man hier sicherlich einige Stunden verbringen. Nahe der dreistöckige Pagode gibt es einen Infoschalter an dem man einen Flyer mit Lageplan erhält. Wie wir später lesen gibt es auch regelmäßig kostenlose Führungen. 

 

Narita-san Tempel

Lage: 35.78609, 140.31828

Webseite: https://www.naritasan.or.jp/english/

 

Besuch des Narita-san Tempel

 

Das Parken ist hier im städtischen Umfeld auch gar nicht so schwierig. In Chiba gibt es an jeder Ecke einen kleinen Parkplatz mit einem Automaten. Meist sind es nur wenige Stellplätze, aber mit unserer kleinen Every passen wir ja auch so in die kleinste Ecke. Man fährt einfach über die Metallschiene auf dem Boden, welche nach kurzer Zeit hochklappt sodass man nicht mehr wegfahren kann. 

Nach der Rückkehr gibt man am Automaten die Parkplatznummer ein, bezahlt den angezeigten Betrag und schon klappt das Metallschwert wieder weg. Los geht’s!

 

Parken in japanischen Großstädten

Wir wollen noch einmal ans Meer und fahren nach Kujukuri und schlendern noch eine Runde am Katakai Strand entlang. Ein kleiner Buddha liegt gemütlich in einer Parkplatzecke. Ansonsten herrscht hier ziemliche Leere am Strand, lediglich einige Windsurfer sind auf dem Wasser unterwegs. 

 

Ein wenig weiter nördlich entdecken wir ein geöffnetes Restaurant. Wir nehmen draußen auf der Terrasse Platz und stöbern mittels Übersetzungs-App in der Speisekarte. Nachdem wir eigentlich uns schon entschieden haben, was wir gerne essen möchten, fällt unserer Kellnerin ein, dass sie ja eine englischsprachige Speisekarte hat. Das können wir ja schlecht ablehnen und so gucken wir mal wie gut die Übersetzung ist. Passt! 

 

Italienisches Restaurant

Lage: 35.58781, 140.50127

Webseite: http://kujukuri.net/sb/

 

Mittagspause am Hasunuma Seaside Park

 

Nun neigt sich unser zweiter Roadtrip durch Japan wirklich dem Ende und wir steuern unseren letzten Übernachtungsplatz an. Auf diesen freuen wir uns allerdings wirklich! 

 

Die 20 km bis hierhin sind rasch gefahren und schon kommen wir auf dem Campingplatz Arinomi En an. An der Rezeption checken wir ein und bekommen unseren Stellplatz zugewiesen. Es ist bereits Nebensaison, gerade jetzt unter der Woche und somit ist es schon relativ leer. Überraschenderweise hat einer der anderen Camper von der FICC Rally hier uns ein kleines Geschenk im Kühlschrank hinterlassen. Sein Airstream Wohnwagen steht hier auf dem Platz, wenn er und seine Familie nicht unterwegs ist. Und so haben wir direkt auch ein Abschiedsgetränk. Lecker.

 

Und kurz drauf ist auch Familie Suzuki da und wir quatschen über unsere tolle Reise in Japan. Sehr sympathisch! 

 

Herzlich Willkommen auf Camping Arinomi En

Heute steht allerdings für uns noch das große Packen an. Unser Wohnmobil ist zwar wirklich nicht groß, aber zehn Tage reichen aus um unsere Dinge in allen Ecken diesen kleinen Mobils zu verteilen. Also alles einmal ausräumen und dann überlegen, wie dies alles in unsere beiden Rucksäcke passen sollen. 

 

Nur gut, dass das Restaurant vom Campingplatz in der Nebensaison momentan nur am Wochenende geöffnet hat. Denn wir müssen unsere Vorräte aufessen und so gibt es für uns heute Abend von Toastbrot über Nudelsuppe bis Schokolade alles querbeet. Mehr oder weniger ein Sieben-Gang-Menü, wobei die Portionen wirklich überschaubar sind. Auch die Getränkeauswahl ist recht kreativ und nicht unbedingt passend zum jeweiligen Gang :-)

 

Glücklicherweise ist es heute nicht ansatzweise so heiß wie im letzten Sommer. Da konnten wir uns kaum noch bewegen und haben letztendlich die Nacht draußen auf dem Boden schlafend verbracht. Heute krabbeln wir somit ein letztes Mal in unsere Every und schlummern gemütlich ein.

 

Campingplatz Arinomi En

Lage: 35.67457, 140.38438

Webseite: https://arinomi.co.jp, englisch: https://arinomi.co.jp/english/ 

 

Übernachtung auf Camping Arinomi En


Heimflug

Dienstag, 08.10.2019

 

Heute früh haben wir uns tatsächlich sicherheitshalber einen Wecker gestellt. Um halb 8 haben wir alles zusammengepackt und machen uns auf den Weg zum Flughafen. 

 

Foto Abschied

 

Die Abgabe bei Samurai Rental Cars klappt ohne Auffälligkeiten, wir zahlen unsere Mautgebühren der letzten zehn Tag. Angenehmerweise nicht so exorbitant hoch wie befürchtet. Rund 50 Euro bezahlen wir, wobei wir allerdings keine Ahnung haben für wie viele Kilometer dies ist. Bei unseren Fahrten quer durch Tokyo gab es an den ETC Schranken irgendwie keine Anzeige mit dem zu zahlenden, sodass wir es jetzt so gar nicht einschätzen konnten. Unsere blaue Tisch-Stühle Kombi lassen wir hier, mal gucken ob wir die tatsächlich beim nächsten Mal dann auch ausleihen können. 

 

Es dauert keine halbe Stunde und schon stehen wir am Terminal. Wir werfen einen kurzen Blick auf die Lage an der Sicherheitskontrolle – kaum was los – und beschließen erst mal wieder vor die Tür zu gehen. Und gut, dass wir nur mit Handgepäck reisen, da müssen wir uns auch nicht zum Koffer abgeben anstellen. 

 

Und irgendwann ist dann doch der Moment, wo wir dann doch rein müssen. Schweren Herzens schultern wir unsere Rucksäcke und los geht’s! 

 

Innerhalb von zehn Minuten sind wir nicht nur durch die Sicherheitskontrolle, sondern auch glatt auch schon durch die Passkontrolle durch. Es ist nichts los und dazu läuft es hier wirklich sehr einfach ab. 

 

Bis zum Abflug sitzen wir noch gemütlich in einem Café, gucken Flugzeuge auf’m Rollfeld und lassen unsere Reise Revue passieren. Das waren ganz schön viele Eindrücke in den letzten zwei Wochen. Angefangen vom trubeligen Tokyo über die wirklich tollen Tage in Fukushima bis zu unserem kleinen Roadtrip zum Abschluss. 

 

Wir kommen auf jeden Fall wieder J

 


Unsere Japanreise bei Googlemaps



Mit ♥ für euch geschrieben