Länderhopping durch 🇲🇰🇦🇱🇲🇪🇧🇦

Einreise nach Nordmazedonien

Samstag, 27.05.2023

  • Wetter: sonnig bis Regenguss
  • Gefahrene Strecke: 35 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Kloster Sveti Naum, Pfahlbauten-Museum und Ohrid

Wir wachen wieder bei bestem Sonnenschein auf, packen unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg zur nordmazedonischen Grenze. Die zwei Kilometer sind schnell zurückgelegt und der Grenzübergang ebenfalls. Wir brauchen gerademal eine Viertelstunde, inklusive einer sehr flüchtigen Womokontrolle auf albanischer Seite. 

 

 

Wenige Kilometer hinter der Grenze liegt das Kloster Sveti Naum, welches nicht nur zum UNESCO-Welterbe gehört, sondern auch eines der beliebtesten Touristenziele des Landes. Entsprechend groß ist der Parkplatz am Eingang. Wir haben noch keine Landeswährung, können aber netterweise die Parkgebühr in Euro bezahlen. Es ist zwar erst 10 Uhr morgens, aber die Anlage ist schon gut gefüllt, es gibt zig Souvenirstände, mehrere Restaurants und es werden Bootstouren angeboten. Nicht auf dem Ohridsee, sondern auf dem kleinen Gewässer zur Quelle St. Naum. Wir gucken uns mal nur das Kloster an bzw. die kleine Kirche in der Mitte an, hier passt grob eine Busladung Touristen rein. Alles in allem hübsch, vor allem mit dem Blick über den Ohridsee.

 

Kloster Sveti Naum / Манастир „Свети Наум“ am Ohridsee

Lage Google Maps, Wikipedia 

 

Einige Kilometer weiter liegt das Pfahlbauten-Museum „The Bay of Bones“ auf dem Ohridsee. Hier wurde ein Dorf auf dem Wasser rekonstruiert. Ende der 1970er Jahre fanden die ersten Ausgrabungen im See statt und dabei wurden am Seegrund zahlreiche Holzpfähle und seitdem auch diverse Scherben usw. gefunden. Vom oben an der Straße gelegenen Parkplatz sind’s ein paar Minuten bergab zum Seeufer – die meisten Touristen kommen übrigens wohl per Bootstour aus dem nahegelegenen Ohrid hierhin. Als wir ankommen legt ein größeres Ausflugsboot glücklicherweise gerade ab, so dass es überschaubar voll ist. 

 

Am Ticketschalter kann man hier übrigens jetzt nicht mehr mit Euro bezahlen, dafür aber wieder mit Karte, woran wir ja gar nicht mehr gewöhnt sind. Es gibt ein kleinen Ausstellungsbereich mit Scherben und Tonkrügen und dann geht’s über einen breiten Steg zu den Pfahlbauten. Hier sind rund 20 Hütten hier rekonstruiert und man kann sich vorstellen, wie die Bewohner hier früher gelebt haben.  

 

Museum „The Bay of Bones“ / Музеј „Залив на коските“ am Ohridsee

Lage GoogleMapsWebseite, Eintritt 160 Denar (2,70 Euro)

Wir folgen weiter der Landstraße den See entlang und biegen am Ortsanfang von Ohrid links zum Ufer ab. Hier befindet sich der kleine Campingplatz KJ Divono, einige Wohnmobile stehen schon da, dann stellen wir uns mal dazu. Es ist sogar noch ein Platz in erster Reihe frei, allerdings sind sich die beiden „Einweiser“ uneinig ob wir uns nun quer oder längs stellen sollen. Der eine sagt so, der andere wedelt mit seinen Händen genau andersherum. So wird das nichts. Wir stellen mal den Motor ab und warten einfach. Irgendwann ist dann klar, längs parken. Gut, einmal rückwärts einen Schlenker und schon stehen wir. Wir bekommen einen Anmeldezettel und machen es uns erst einmal drinnen gemütlich, denn prompt fängt’s an zu Regnen. Warum ich später auf die Idee komme, mir ein Fahrrad zu mieten und dann ohne Regenjacke in den Ort fahre, keine Ahnung. Eigentlich müssten wir ja das abwechslungsreiche Wetter inzwischen kennen. 

 

Camper Stop "K'j Divono" in Ohrid 🏕 🚐

Lage GoogleMapsWebseite, bezahlt in Euro 

Mit dem Fahrrad ist man übrigens schnell im Ohrid (Wikipedia), es sind so zwei bis drei Kilometer vom Platz. Und vor Ort macht sich auch schnell bemerkbar, dass wir keine Fahrradfahrer sind. Daran dass es hier teilweise recht steil bergauf bzw. bergab geht hab ich nicht gedacht, dazu gibt es zahlreiche Treppen. Besser wäre es gewesen, einfach das Fahrrad am Hafen abzustellen und den Rest zu Fuß zu machen. Im Zentrum gibt’s zig Restaurants, es ist eine nette Atmosphäre und dazu heute auch noch Ultratrail Lauf und der Ziellauf auf dem großen, zentralen Platz. Gut was los hier.

 

Mit dem Fahrrad durch Ohrid

Das Restaurant am Camping ist übrigens noch nicht geöffnet und auch sonst scheint’s hier in direkter Umgebung nichts zu geben. Nebenan ist zwar ein Hotel, da gibt es aber nur für Hotelgäste Büffet. Na gut, dann kochen wir wohl mal heute ausnahmsweise selbst ;-)

 

Abendstimmung am Ohridsee


Noch eine Nacht am Ohridsee

Sonntag, 28.05.2023

  • Wetter: sonnig bis regnerisch
  • Gefahrene Strecke: 25 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: -

Hier am Ohridsee gefällt es uns und so fahren wir heute einfach nur ein Stückchen auf die andere Seite, fahren fast bis zur albanischen Grenze und gucken uns unterwegs mehrere Campingplätze an. 

 

Wir drehen wieder um und checken bei Camping Rino 2 ein. Der Empfang ist sehr freundlich und wir stellen uns direkt ans Seeufer. Einige andere Wohnmobile sind auch da, von voll ist’s aber weit entfernt. Auf dem Kiesstrand stehen einige Bänke und da machen wir es uns jetzt schnell gemütlich, die dunklen Wolken in den Bergen sind schon zu sehen. Auf dem See dümpeln die Enten und ein Schwanenpaar mit seinen Jungtieren. Um die machen wir mal lieber einen Bogen. 

 

Campingplatz Rino 2 in Struga 🏕 🚐

Lage GoogleMapsWebseite, Preis: 16 Euro

 

Übernachtung auf Camping Rino

Dann kommt’s, wie erwartet, nass von oben und wir machen uns einen gemütlichen Nachmittag mit Ausblick aus dem Womo auf den See. Ein guter Moment zu überlegen, wohin es auf unserer Tour weitergehen soll.

 

Wir wollen gerne noch mit der Fähre über den Komani-Stausee fahren, überlegen ob von Nord nach Süd oder andersherum besser wäre, ob wir doch noch einen Schlenker durch den Kosovo nach Prizren machen, dorthin dann durch den Norden Nordmazedoniens nach Tetovo fahren oder einfach direkt von hier quer rüber an die albanische Küste usw. Nach 27 Diskussionsschleifen stellen wir fest, dass wir uns wohl am besten an den verfügbaren Tickets für die Fähre auf dem Komani-See orientieren. Wir sind ja nicht die einzigen, die hier gerade unterwegs sind. Und so geht’s übermorgen auf die Fähre und der Zwischenstopp im Kosovo ist gestrichen (dann haben wir noch einen Grund wieder hier in der Gegend Urlaub zu machen). In zwei Tagen werden wir schon irgendwie 260 km bis nach Fierza, dem kleinen Abfahrtsort der Komani-Fähre kommen.

 

Später gehen wir nach nebenan ins Restaurant vom Campingplatz. Man sitzt direkt am Wasser, schön überdacht, der Service ist freundlich, nur das Essen überzeugt uns leider nicht ganz, mag aber auch an uns gelegen haben. Der Campingplatz ist ansonsten echt spitze hier. 

 

Abendessen am Ohridsee


Zurück in Albanien

Montag, 29.05.2023

  • Wetter: Sonnig und ganz ohne Regen ☀️
  • Gefahrene Strecke: 250 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: albanische Bergwelt

Bei angenehmem Wetter verlassen wir den Ohridsee und fahren nach Norden zur albanischen Grenze, die rund 60 km entfernt liegt. In Debar tanken wir noch einmal bei Makpetrol voll, denn in Nordmazedonien ist der Diesel 40 – 50 Cent günstiger als in Albanien.

 

Der Grenzübergang Blato ist wieder übersichtlich und einfach zu überqueren. Wir durchqueren einmal Peshkopia, was uns spontan gut gefällt. Für einen spontanen Zwischenstopp passt’s jetzt aber leider nicht, da wir ja unsere Fähre gebucht haben. Für’s nächste Mal merken wir uns schon mal den kleinen zentral gelegenen Campingplatz Peshkopi (Lage GoogleMaps, Webseite).

 

Hinter Peshkopi fahren wir nicht bis zur SH31, sondern biegen vorher schon rechts ab auf eine Landstraße, welche mehr oder weniger parallel zur SH31 führt. Unterwegs kommen wir an einem Kriegsdenkmal mit hübscher Aussicht vorbei (Lage GoogleMaps). Die Strecke lässt sich gut fahren, durchgehend asphaltiert, mal ein wenig schmal und ein paar recht enge Serpentinen waren auch dabei, aber alles harmlos. Einige Kilometer vor dem Flughafen von Kukës, dessen Landebahn man gut von oben sehen kann, kommen wir wieder auf die SH31. Der Flughafen sieht ziemlich nagelneu aus, kein Flieger zu sehen und irgendwie unpassend hier in der Landschaft. Beim Schreiben des Reiseberichts lesen wir bei WIkipedia, dass ein Scheich aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Flughafen bezahlt hat. Zwischen ersten Spatenstich und Aufnahme des kommerziellen Flugverkehrs lagen fast zwei Jahrzehnte, zwischenzeitlich ist Kukës gut per Landstraßen erreichbar und der Flughafen scheint nicht mehr so richtig notwendig zu sein (Wikipedia).

 

Wir überqueren einmal den Stausee Liqeni i Fierzës und folgen der SH23, die bis zur Grenze zum Kosovo gut ausgebaut ist. Nach dem Abzweig vor der Grenze gen Westen ist die Strecke auch immer noch topp, aber sehr schmal. Eher einspurig, aber immer mit Ausweichmöglichkeiten. Die brauchen wir aber nicht wirklich. 

 

In den kommenden zwei Stunden überholen uns genau zwei PKWs, neun kommen uns entgegen und vier Schildkröten kreuzen die Straße. Kühe, Schafe, Ziegen und Eidechsen haben wir nicht gezählt, das waren zu viele. Eindeutig der schönste Streckenabschnitt den wir bisher gefahren sind. 

 

Fahrt durch die albanische Bergwelt

Rund zehn Kilometer vor dem Fähranleger kommen wir in einer Kurve an einem Restaurant vorbei, nett am Fluss gelegen und passenderweise haben wir richtig Hunger. Wir fragen kurz ob wir bei ihnen vor der Tür schlafen dürfen, klar kein Thema. Wir bekommen sogar einen extra Platz am Rand zum Parken gezeigt. 

 

Die Terrasse unten am Flussufer wird aktuell neu angelegt, auch hier wird die kommende Saison vorbereitet, aber es gibt noch genügend Sitzplätze oberhalb gelegen. Zur Auswahl steht heute Abend Rind oder Lamm. Gut, dann nehmen jedes einmal. Wir bekommen zwei große Teller grob gehackte Fleischstücke und dazu einen gemischten Salat. Lecker. 

Zum Abschluss quatschen wir beim Kaffee und Kurzen noch nett mit den Besitzern und fallen dann glücklich und zufrieden am rauschenden Fluss ins Bett. 

 

Hotel Bar Restaurant „Avdi Rexha“  🍽 🚐

Lage GoogleMapsBooking.com

 

Lecker Essen im Avdi Rexha


Fähre fahren auf dem Komani Stausee

Dienstag, 30.05.2023

  • Wetter: Sonne – Regen – Sonne 
  • Gefahrene Strecke: 75 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Komani Stausee

 Um 8 Uhr kitzeln uns nicht die Sonnenstrahlen aus dem Bett, sondern direkt hinter unserem Heck läuft laute Musik. Und das Flussrauschen hört sich auch irgendwie anders an. Gestern Abend im Dunkeln hatten wir nicht gesehen, dass hier auf dem Vorplatz noch ein Autowaschplatz ist und hinter uns wird gerade ein Minibus geputzt. 

 

Unser Übernachtungsplatz mit Waschplatz

Da machen wir es uns lieber in ein paar Kilometer entfernt am Fähranleger gemütlich. Hier hätten wir übrigens auch mit dem Wohnmobil übernachten können. Zumindest stehen bereits drei Wohnmobile hier am Ufer. 

 

Ein Stückchen weiter fährt übrigens die deutlich größere Alpin Ferry ab, in der Nebensaison allerdings nur am Wochenende. Insofern sind wir gespannt auf die kleine Berisha Fähre, welche grob gegen 12 Uhr ankommen und dann hoffentlich mit uns um 13 Uhr wieder ablegen wird.

 

Berisha Komani Lake Ferry ⛴

Lage GoogleMaps: Abfahrt in Fierza,  Ankunft in Koman, Webseite 

Online Preis: Fahrzeug 6 € /m2, Person 7 € + 400 LEK Hafengebühr zahlbar vor Ort (3,8 €)

 

Wir sitzen gemütlich im Schatten, die Sonne lässt den Stausee türkisfarben glitzern und hoffen, dass sich das Wetter möglichst lange so hält. Wie üblich ist ab mittags wieder Regen angesagt. Mal abwarten. Und dann kommt die Fähre auch schon angetuckert. Uih, groß ist sie wirklich nicht. Und ein Minibus hängt hübsch schräg auf der Laderampe. 

 

Morgens am Fähranleger der Berisha Ferry

Das Entladen dauert seine Zeit, aber da ja alle Fahrzeuge vorwärts stehen, ist das Runterfahren einfach. Spannend wird’s dann beim Beladen. Es geht rückwärts über die schmale Ladelucke. Zuerst die kleinen PKWs, welche unter den Aufbau mit der Steuerbrücke und den Sitzbereich für die Passagiere passen. Und dann kommen die Wohnmobile, welche inzwischen zahlreich versammelt sind. Der Einweiser ist echt klasse und zeigt einem genau, wie man einzuschlagen hat. Das Ganze ist dabei gefühlt Zentimeter-Arbeit und wir sind doch recht froh, dass wir direkt zu Beginn drauf können und uns das Spektakel dann gemütlich angucken können. Wir haben dazu das Glück, dass wir so eingeparkt werden, dass wir noch durch die Schiebetür rauskönnen. Die auf der anderen Seite haben die Wahl, entweder aussteigen oder die ganze Überfahrt im Auto sitzen. Und die dritte Reihe in der Mitte kann zumindest durch die Fahrertür wechseln. Nach einer guten Dreiviertelstunde sind alle an Bord und los geht’s.

 

Einparken auf der Berisha Ferry

Die Landschaft wechselt zwischen schroffen, steilen Felswänden und malerischen grünen Berghängen. Wirklich sehr idyllisch. Das Wasser glitzert türkis, zumindest so lange die Sonne scheint. Auf einem etwas breiteren Abschnitt des Flusstals machen wir einen Zwischenstopp, hier gibt es mehrere Guesthouses u. a. das "5 Stinet - Guesthouse in Komani Lake“ (Lage GoogleMaps, Webseite). Das ist bestimmt auch nett hier zu übernachten. 

 

Grob auf der Hälfte der Strecke fängt’s dann leider doch an zu regnen. Na gut, immerhin hatten wir ja einen schönen Einstieg. Ansonsten wird uns hier das erste Mal auf unserer Tour das Müllproblem im Land so richtig bewusst, denn auf dem Fluss dümpeln ziemlich viele Plastikflaschen. 

 

Nach guten drei Stunden kommen wir dann am kleinen Fährhafen kurz vor der Staumauer an. Bereits von weitem ist zu sehen, dass es hier ganz schön trubelig ist. Zig Minibusse warten darauf, die Fußgänger-Passagiere abzuholen und wir sind mal gespannt wie sich dies hier auflöst, denn alle müssen durch einen schmalen Tunnel um dann weiterzufahren. Alles im Allem eine tolle Überfahrt, die wir durchaus auch noch einmal wiederholen würden 😊

 

Unterwegs auf dem Komani Lake 

Die Fußgänger, Minibusse usw. sortieren sich irgendwie und quetschen sich durch den kleinen Tunnel, der eigentlich gar nicht so schmal wäre, wenn auf der einen Seite nicht PKWs parken würden. Ich kann verstehen, dass der ein oder andere nicht mit dem eigenen Wohnmobil hier hinfährt, sondern lieber ne geführte Tour bucht. Im kleinen Örtchen am Fuße der Staumauer biegen die meisten Wohnmobile vor uns auf einen der Campingplätze ab, wir hingegen wollen heute noch bis Shkodra fahren. 

 

Bis nach Shkodra sind es zwar nur rund 70 Kilometer, aber die haben es wirklich in sich. Eindeutig die schlechteste Strecke auf unserer Reise. Wir brauchen gute drei Stunden über diese Holperstrecke. 

 

Fahrt nach Shkodra vom Komani Lake

Gut durchgeschüttelt kommen wir auf dem Campingplatz Legjienda am südlichen Stadtrand von Shkodra an. Dieser ist gut belegt, aber für uns findet sich noch ein Plätzchen und kurz drauf sitzen wir schon im Restaurant vom Campingplatz und genießen unseren letzten Abend in Albanien. Der Platz hat übrigens noch einen Pool, den wir aufgrund unsere Spätanreise und spontanem Hungergefühl allerdings nicht mehr genutzt haben. Und es gibt noch einen Aussichtsturm in der Mitte vom Platz. 

 

Campingplatz Legjienda in Skhodra 🏕 🚐

Lage GoogleMapsWebseite

Preis: 2300 LEK (22 Euro) inkl. Strom


Einreise nach Montenegro 🇲🇪

Mittwoch, 31.05.2023

  • Wetter: sonnig
  • Gefahrene Strecke: 60 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Steinbrücke Ura e Mesit

Gute zehn Kilometer nordöstlich vom Campingplatz befindet sich die sehenswerte Steinbrücke Ura e Mesit. Vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts führte über sie die Handelsroute in den Kosovo. Heute gehört sie zum kulturellen Erbe des Landes und der Autoverkehr führt über die nebenan neu gebaute Brücke. Von letzterer hat man einen prima Blick auf die alte Steinbrücke. 

Wir frühstücken hier erst einmal, denn direkt an der Straßenecke zur Brücke gibt es einen kleinen Grill, der wirklich hervorragende Wurstbrötchen zaubert. 

 

Brücke Ura e Mesit 

Lage GoogleMapsWikipedia

 

Besichtigung von Ura e Mesit

Wir fahren zurück nach Skhodra, diesmal über die neugebaute Umgehungsstraße und nicht nur den wuseligen Stadtverkehr. Nächstes Mal bleiben wir länger in Skhodra, es wirkt sehr nett. An der Grenze zu Montenegro ist recht viel los, zumindest deutlich mehr als an allen Grenzübergängen auf unserer bisherigen Reise. Wir kaufen uns einen Espresso und schon werden von einem Grenzbeamten unsere Papiere eingesammelt. Es dauert übrigens dann doch nur 20 Minuten bis wir auf der anderen Seite sind. 

 

Bei unserer Reiserecherche vorab hatten wir für Montenegro uns zwei verschiedene Routen überlegt, entweder die Panoramastraße im Hinterland am Skutarisee entlang, oder einfach runter ans Meer und die Uferlandstraße weiter gen Norden. Nachdem wir jetzt wirklich viele Berge gesehen und Serpentinen gefahren sind, ist uns irgendwie nach Strand und Meer. Und so fahren wir kurzerhand ins gerade mal 25 Kilometer Badeörtchen Utjeha und checken auf dem kleinen Camping Oliva ein. Wie der Name schon sagt, wir stehen hübsch unter sehr, sehr alten Olivenbäumen und machen es uns einfach gemütlich. 

 

Campingplatz Oliva in Utjeha 🏕 🚐

Lage GoogleMapsWebseite, Preis: 22 Euro 

Wir verbringen den restlichen Nachmittag mit Planschen im Wasser, noch ist hier nicht viel los und keinen kümmert es, wenn Hunde mit am Strand sind. Auch die Strandliegen und Sonnenschirme sind noch nicht aufgebaut. Es kann aber nicht mehr lange dauern. 

 

Im Imbiss Istanbul essen wir einfach, aber lecker und haben einen schönen Sonnenuntergang über dem Wasser.

 

Abendstimmung in Utjeha


An der Küste entlang durch Montenegro

Donnerstag, 1.06.2023

Wetter: Sonne-Wolken-Mix

Gefahrene Strecke: 90 km

Besuchte Sehenswürdigkeiten: Altstadt von Kotor

 

Für unsere erste Reise nach Montenegro gehört Kotor als bekanntestes Touristenziel des Landes einfach dazu (Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Kotor). Als wir dann allerdings eine gute Stunde für gefühlte drei Kilometer zum geplanten Parkplatz brauchen, denken wir schon, dass das wohl eine ziemlich ungünstige Idee war. Gut, es war ein Unfall direkt am zentralen Kreisverkehr vor der Altstadt. Das kann ja schon mal passieren. Der Parkplatz am Rande der Altstadt (Lage GoogleMaps, 3 € pro Stunde, 15 € pro Nacht) liegt dafür tipptopp und der freundliche Parkplatzmeister versteht gar nicht, dass wir wirklich nicht über Nacht bleiben möchten. Wir stellen uns schön am Rand in den Schatten und laufen dann das kurze Stück ins Zentrum. Das Kreuzfahrtschiff MSC Lirica ist übrigens auch schon da und dementsprechend wuselig ist’s im Ort, der passenderweise aus unzähligen Souvenirshops besteht. Überraschenderweise gibt es aber auch leere Gassen und auf der Stadtmauer ist auch nicht wirklich viel los. Trotzdem ist’s uns hier einfach zu voll. Und die Fahrt über die Serpentinen nach oben zum tollen Ausblick auf Kotor heben wir uns auch direkt für unsere nächste Reise auf. 

 

Spaziergang durch Kotor

Wir kürzen die Bucht von Kotor ab und nehmen einfach die Fähre von Lepetane nach Kamenari (Lage GoogleMaps). Auf dem Weg dorthin staut es sich erneut ordentlich, wieder ein Unfall. Entweder sehr doofer Zufall oder beim Fahren in Montenegro ist die Wahrscheinlichkeit in einen Unfall verwickelt zu sein wirklich größer als in den südlichen Nachbarländern. 

 

Fähre fahren 

Im Örtchen Bijela direkt nach dem Fähranleger fragen wir beim ersten Campingplatz. Die zahlreichen Reservierungsschilder an den freien Stellflächen verheißen nichts Gutes. Doch wir haben Glück, ein Plätzchen mittendrin ist noch frei. Die Übernachtungspreise auf den Campingplätzen sind hier in Montenegro übrigens deutlich höher als weiter südlich, gleiches gilt auch für das Essen bzw. den Wein im Restaurant. Über 9 Euro für ein Glas Wein waren wir dann allerdings doch überrascht.

 

Camping Zlokovic in Bijela 🏕 🚐

Lage GoogleMaps, Preis: 25 Euro 


Einreise nach Bosnien-Herzegowina 🇧🇦

Freitag, 2.06.2023

  • Wetter: Sonne-Wolken-Mix und ein ordentliches Gewitter 
  • Gefahrene Strecke: 160 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Tekija Blagaj

Wir hätten vielleicht doch eher die montenegrinische Bergwelt erkunden sollen und eine der Panoramastraßen im Hinterland nehmen sollen (Montengro.travel Panoramastraßen). Mit der Küste sind wir auf den ersten Blick nicht so ganz warm geworden. 

 

Da gucken wir mal als Nächstes, wie es uns in Bosnien-Herzegowina gefällt. Der Grenzübergang Sitnica ist gerade einmal 30 km entfernt, liegt landschaftlich hübsch und wir sind in gefühlt zwei Minuten eingereist. Von oben geht’s in sanften Kurven bergab nach Trebinje und von dort immer am Rand einer Ebene entlang. 

 

Unterwegs nach Blagaj

Das kleine Örtchen Blagaj liegt keine 15 Kilometer südlich von Mostar, und ist bekannt für sein Dervish Kloster. Dort angekommen gucken wir uns dieses auch direkt als erstes an. Der Fußweg vom Parkplatz ist gesäumt mit Souvenirhäuschen, dazu befindet sich eine große Restaurantanlage direkt vor dem Eingang. Das passt zu den Reisebussen auf dem Parkplatz.

Hübsch ist’s trotzdem, besonders von der anderen Seite des Flusses Buna, dessen Quelle hier direkt in einer Felsenhöhle liegt. Laut Wikipedia eine der stärksten Kaarstquellen in Europa. 

 

Tekija in Blagaj bei Mostar

Lage GoogleMapsWebseite, Wikipedia, Eintritt: 5 € 

 

Besichtigung der Tekija

Zurück im Ort haben wir in wenig die Qual der Wahl, denn es gibt hier zig kleine Campingplätze. Viele direkt am Ufer der rund 10°C kalten Buna gelegen, im Hochsommer ist diese wohl die ideale Abkühlung hier. Bei uns schaut es gerade eher nach ordentlich Abkühlung von oben aus und wir sind froh, dass wir bereits bei Camping Holiday auf der Wiese stehen, als es so richtig anfängt zu schütten.

 

Die Begrüßung ist sehr freundlich, beim Begrüßungsgetränk auf der Terrasse erfahren wir per Übersetzungs-App, dass der Sohn der Paares Englisch spricht und heute Nachmittag vorbeikommt. Der Kirschsaft, vorne am Platz stehen etliche kleinere Kirschbäume, schmeckt sowohl mit als auch ohne Alkohol sehr lecker. Als der Regenguss endlich nachlässt stellen wir uns erst einmal richtig hin und können dann den Abend sogar bei wolkenlosem Himmel ausklingen lassen. 

 

Autocamp Holiday in Blagaj 🏕 🚐

Lage GoogleMapsWebseite, Preis: 10 Euro 

 

Übernachtung auf Autocamp Holiday


Noch eine Nacht in Blagaj

Wir fühlen uns hier pudelwohl und so bleiben wir einfach noch eine Nacht hier. Es ist wirklich idyllisch. Ente watscheln über die Wiese, unsere Gastgeber ernten die Kirschbäume ab und das Sanitärhäuschen ist tipptopp. Gestern hatten wir nach einer Waschmaschine gefragt, klar, gibt’s diese auch. Wir sollen einfach unsere Sachen heute früh vorbeibringen. Gesagt, getan. Und ein paar Stunden später baumelt unsere Wäsche am Rezeptionshäuschen auf der Leine.

 

Der Platz ist übrigens nicht zu verwechseln mit dem Autocamp Blagaj, welches genau nebenan liegt und auf dem man, wenn man der Straße folgt, direkt landet. Zum Autocamp Holiday kurz vorher links abbiegen, an ein paar Neubauten vorbei auf die grüne Wiese. Ein wenig irritiert uns, dass es nebenan richtig voll ist, wohingegen wir bei uns zu Fünft stehen. Uns gefällt’s auf dieser Seite der Hecke eindeutig besser.

 

Im Ort ist in rund zehn Minuten zu Fuß eine Bäckerei erreichbar, ein Stückchen weiter dann ein Supermarkt, dazu ein Metzger. Nur einen funktionierenden Geldautomaten finden wir nicht, es gibt zwar einen, der spuckt aber kein Geld aus. Gut, dass wir entweder mit Euro oder mit Karte bezahlen können.

 

Am Nachmittag begrüßen wir dann das übliche Gewitter, welches hier in den Hügeln ordentlich laut ist. Und auch dieses verzieht sich netterweise nach einer Zeit wieder und wir haben wieder Abendsonne. 

 

Sollte irgendwer von euch mal in Blagaj sein, legt hier ruhig einen Zwischenstopp ein. Das ist wirklich ein Wohlfühlort.

 

Ein Tag auf dem Autocamp Holiday in Blagaj



Mit ♥ für euch geschrieben