Unterwegs in Albanien

Einreise nach Albanien

Samstag, 20.05.2023

  • Wetter: bewölkt
  • Gefahrene Strecke: 90 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: keine 

Als wir morgens aufwachen ist schon Land in Sicht und so geht es noch ein paar Stunde an der Küstenlinie entlang. Wir holen uns einen Frühstückssnack und leckeren Kaffee an der Bar und genießen die restliche Überfahrt. 

 

Unterwegs nach Igoumenitsa 

Mittags legen wir dann im Hafen von Igoumenitsa an. Immer wieder spektakulär, wie diese großen Fähren eine 180 Grad Drehung machen und dann rückwärts anlegen. Das Wetter ist bewölkt, bisher aber glücklicherweise kein Regen angesagt. Ursprünglich hatten wir ja mal überlegt noch ein, zwei Tage hier in Griechenland zu bleiben aber irgendwie zieht es uns weiter nach Albanien. Das ist so ein wenig, wie auf unseren Reisen nach Russland. Wir kommen mit der Fähre in Finnland an und irgendwie hat es uns immer direkt Richtung Grenze gezogen. Nur letztes Jahr haben wir tatsächlich eine Zwischenübernachtung in Finnland gemacht, kurz vor der russischen Grenze, aber das war der leider weiterhin aktuellen Situation geschuldet. Heute stellt sich ja nicht die Frage, ob wir wirklich in das Nachbarland einreisen wollen. 

 

Und so geht es raus aus dem Hafengelände, immer gen Norden zur albanischen Grenze, welche nur 30 km entfernt ist. Auf dem ersten Schotterparkplatz im Grünen machen wir Pause und Vanja stöbert durch’s hohe Gras. Auf der Fähre war es übrigens super, dass Vanja mit auf die Außendecks durfte, eine „Sandkiste“ für ihr Geschäft haben wir allerdings schon vermisst. 

 

Kurz vor dem Grenzübergang in Mavromati (Lage GoogleMaps) suchen wir unsere Papiere raus und sind gespannt, wie lange es an der Grenze wohl dauert. Gut, einmal aussteigen, Papiere vorzeigen und innerhalb von zehn Minuten sitzen wir wieder im Womo. Damit hatten wir jetzt nicht wirklich gerechnet. Und wie erwartet sieht es jetzt auf der anderen Seite auch nicht so groß anders aus, zumindest landschaftlich. Dafür kommen wir an einigen verlassenen Tankstellen vorbei und mehrere Schafsherden kreuzen unsere Straße.

 

Um auf die Halbinsel nach Ksamil zu kommen ist die Nutzung einer kleinen Ponton-Fähre notwendig (Butrint ferry Lage). Hier passen je nach Größe grob eine Handvoll Fahrzeuge drauf, wir waren zu zweit, da nicht mehr warteten und innerhalb von fünf Minuten ist man auf der anderen Seite. Ankunft ist direkt am Parkplatz von der Ausgrabungsstätte Butrint im gleichnamigen Nationalpark. Die haben wir uns für morgen vorgenommen. Heute wollen wir erst einmal im „neuen“ Land Albanien ankommen, d. h. wir brauchen erst einmal Geld und SIM-Karten. 

 

Einreise nach Albanien

Im Touristenort Ksamil angekommen geht’s somit direkt zum ersten Geldautomaten und dann zum Vodafone Shop. In letzterem wird netterweise Englisch gesprochen und wir kaufen und zwei SIM-Karten, welche nach rund 30 Minuten aktiv sind. Als erstes laden wir uns dann noch die albanische Vodafone App herunter, darin sehen wir dann nicht unseren Datenverbrauch, sondern bekommen wir die Registrierung auch noch 10 GB extra Datenvolumen. Damit sollten wir unterwegs hinkommen. Angeblich sollten unsere Karten auch noch Balkan Roaming können, d.h. in den benachbarten Ländern funktionieren, im Verlauf der Reise hat sich das aber nicht bestätigt. 

 

Tarif „Vodafone Tourist Pack“ 

Datenvolumen: 35 GB

Preis: 2000 Lekë, ca. 18 Euro 

WebseiteApp für’s Iphone

Die Suche nach einem passenden Campingplatz gestaltet sich danach ein wenig aufwändiger. Der von uns favorisierte Ksamil Caravan Camping erwartet ausgerechnet heute eine Gruppe. Wir hatten dies vorab auf deren Webseite gelesen, hatten aber doch die Hoffnung, dass für uns noch ein Eckchen frei ist. Schade. Der schräg gegenüber liegende Gaci’s Camping Ksamil ist voll, das war ja auch fast zu erwarten. Dafür hat Camping Sunset aber einen freien Platz für uns (vom nebenan liegenden Finn’s Camping ist nicht mehr viel übrig). Hier wird allerdings gerade gebaut, wie anscheinend überall gerade. Wir sind an zig Neubauten und Baustellen vorbeigekommen. 

 

Uns macht das aber nicht wirklich etwas, so leicht rustikalen Charme kennen wir ja schon von unseren anderen Reisen und so wundert es auch nicht wirklich, dass wir am Platz ein Waschbecken auf Backsteinen ohne Wasseranschluss vorfinden. Momentan laufen hier noch die Saisonvorbereitungen und dementsprechend wird der Strand hübsch gemacht, zig Strohsonnenschirme liegen quer, ein LKW bringt neue Steine, ein Bagger quert unseren Weg usw. Uns egal, wir stehen auf Rasen mit Meerblick, wurden sehr freundlich hier begrüßt und aus dem Duschkopf kommt heißes Wasser 🏝🚿

 

Sunset Camping in Ksamil 🏕 🚐

Preis: 15 Euro (in Euro bezahlt)

Lage Google Maps 

 

Urlaubseinstieg in Albanien

Über die Strandpromenade ist’s rund ein Kilometer bis zum zentralen Sandstrand von Ksamil. Die meisten Restaurants haben noch nicht geöffnet, aber man sieht dass überall gearbeitet wird. In der Poda Beach Bar nehmen wir erst mal ein kaltes Getränk, bevor wir dann abseits vom Wasser uns ein Restaurant suchen. Die Terrasse vom Poseidon ist leer, aber es sieht geöffnet aus und die Speisekarte sieht gut aus. Und so werden wir freundlich begrüßt, Vanja ist kein Thema, und so genießen wir unseren ersten Abend in Albanien mit gegrilltem Calamar, überbackenem Käse und leckerem Salat. So kann es weitergehen in unserem Urlaub.

 

Ein Abend in Ksamil


Von Ksamil nach Himarë

Sonntag, 21.05.2023

  • Wetter: bewölkt
  • Gefahrene Strecke: 80 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Ausgrabungsstätte in Butrint

Wir haben uns für diesen Urlaub vorgenommen, dass wir nicht ganz so lange Fahretappen machen. Bei den kleinen Ländern hier auf dem Westbalkan sind wir sonst schneller wieder zu Hause als es geplant war. Und so ist unser heutiges Tagesziel der Küstenort Himarë, rund 70 Kilometer nördlich von Ksamil. 

 

Zuerst stärken wir uns aber beim Bäcker mit einer gefüllten Teigtasche und fahren zur Ausgrabungsstätte Butrint zurück. Nachdem es hier gestern Mittag ziemlich voll war, sind wir mal lieber etwas früher da. Das ganze Gelände liegt auf einem bewaldeten Hügel, auf Lichtungen sind dann die alten Gemäuer zu finden. Angefangen vom Theater über Teile einer Basilika und diverse andere Gebäude des früheren Butrints. Die Hinweisschilder sind durchgehend in Albanisch und Englisch, so dass auch wir verstehen was wir da eigentlich sehen. Oben auf dem Hügel befindet sich im venezianischen Kastell noch ein Museum, welches wir aber nicht besucht haben. Alles in allem eine interessante Anlage. 

 

Ausgrabungsstätte Butrint 

Eintritt: 1000 Lekë (bei uns kostenlos, keine Ahnung warum)

Lage GoogleMapsWebseiteWikipedia  

 

Besichtigung von Butrint

Zurück geht’s durch Ksamil und dann immer die Hauptstraße entlang, einmal an Saranda vorbei und weiter gen Norden. Es lässt sich gut hier fahren, es ist nicht viel los und alles in allem gemütliches Tempo, keine Raser, mal wieder ein paar Schafe und Ziegen und dann sind wir auch schon am Abzweig zum Campingplatz. Links abbiegen, drei Kehren bergab fahren und schon stehen wir in einer Baustelle. Wir hatten vorab schon gelesen, dass hier gerade eine neue Strandpromenade gebaut wird.

 

Und so warten wir kurz bis der Bagger den Erdhaufen abtransportiert hat und stehen kurz darauf vor dem Camping Kranea. Sehr hübsch angelegter Platz, wir stehen unter Olivenbäumen zwischen schattenspendenden Hecken und die Oleander blühen. Wir haben übrigens Glück, dass wir noch einen Platz bekommen haben. Hier ist momentan auch eine Reisegruppe mit ihren Wohnmobilen zur Übernachtung. Uns war gar nicht bewusst, dass es auch geführte Womo-Reisen hier auf dem Balkan gibt. Aber warum auch nicht. Und dank dieser Reisegruppe ist hier heute Abend Grillabend, an dem auch die anderen Gäste des Campings teilnehmen können. Da wissen wir doch schon mal was wir heute Abend machen.

 

Die Bucht mit Kiesstrand ist grob einen Kilometer lang. Aktuell gibt es eine Beachbar, welche zum neugebauten Prado Luxury Hotel nebenan gehört. Schon ein ziemlicher Kontrast zwischen den kleineren Hotelgebäuden am Anfang der Bucht und dem Neubau. Ansonsten gibt es momentan zwei kleinere geöffnete Minimärkte, einige weitere Restaurants und das war es. Die anderen Campingplätze, welche hier unten liegen sollen, haben noch nicht geöffnet. 

 

Wir spazieren mit Vanja am Strand entlang. Allerdings findet sie ja Kiesstrand irgendwie doof, da scheinen vier Pfoten nicht besser als zwei Füße zu sein. Später wird der große Grill am Platz angeworfen und gefühlt der komplette Platz versammelt sich an den Tischen. Zur Erweiterung bringen Einige noch ihre eigenen Tische und Stühle mit. Wir entscheiden uns für Fisch vom Grill, liebäugeln kurz mit den Grillwürstchen, nehmen als zweites dann aber doch die Muscheln von der normalen Karte. Beides wirklich sehr lecker und ein netter Abend hier am Platz. 

 

Camping Kranea bei Himarë 🏕 🚐

Preis: 20 Euro, bezahlt in Euro

Lage GoogleMaps, Webseite

 


Über Vlora zum Eco Camping

Montag, 22.05.2023

  • Wetter: eher wolkig als sonnig
  • Gefahrene Strecke: 80 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Lagora Pass

Nach diesem netten Aufenthalt auf Camping Kranea fahren wir heute weiter gen Norden. Auf geht’s über die Küstenstraße SH8 nach Vlora, welche erstens sehr hübsch zu fahren ist und zweitens über den Llagora Pass führt. Bis zum Aussichtspunkt, der noch vor der Passhöhe liegt, sind es zwar nur fünf Kehren, aber innerhalb kürzester Zeit befinden wir uns zig Meter weiter oben und genießen die Aussicht auf das Meer. Ein wenig schwindelfrei sollten Fahrer und Beifahrer allerdings sein, abseits der Straße geht es spektakulär in die Tiefe. Wie wir später bei Wikipedia lesen, liegen zwischen Passhöhe und Küste drei Kilometer und glatte 1000 Höhenmeter. So fühlte sich das auch an. 

 

Wie wir ja schon in Ksamil und Himare festgestellt haben, herrscht hier ein Bauboom dank des Tourismus und dies ist auch hier vom Aussichtspunkt zu sehen. Unten an der Küstenlinie wird gefühlt eine neue Touristenstadt gebaut. Passend dazu wird aktuell auch ein Tunnel gebaut, welcher dann von Vlora aus kommend in der untersten Kehre des Llagora Pass endet und 2024 eröffnet werden soll. Um zügig voran zu kommen, sicherlich eine gute Alternative, wir würden allerdings den Pass sofort wieder fahren. Spannend ist auch der Kontrast zwischen des eher kargen Küstenabschnitts und oben geht’s weiter durch Wald mit zahlreichen Ausflugsgaststätten. 

 Wikipedia: Pass und Tunnel

 

Unterwegs über den Llagora Pass

Vlorë ist die drittgrößte Stadt Albaniens und entlang der Küstenlinie Touri-pur. Und so wuseln wir uns einmal durch den Stadtverkehr, legen einen kurzen Zwischenstopp in einem niedlichen Friseursalon ein und beeilen uns dann wieder ins Grüne zu kommen.

 

Einmal quer durch Vlorë 

Ein paar Kilometer nördlich vom Stadtzentrum liegt auf einer schmalen Landzunge der Ecocamping Valona, schön mitten im Wald. Auf der einen Seite grenzt das Gelände des Campings an die Lagune und rund 500 Meter auf der anderen Seite dann das Meer. Nette Lage vom Platz. Die beiden Gastgeber Bess und Tony haben den Platz erst letztes Jahr eröffnet und da freuen wir uns natürlich sie zu unterstützen. Es gibt Openair WC und Duschen, Spülbecken und Küche, und quer über den Platz verteilt Steckdosen um das Womo anzuschließen. Uns gefällt es spontan echt gut hier. 

 

Am Strand am Meer befindet sich ein Strandrestaurant neben dem anderen, momentan ist alles noch geschlossen bzw. wird hergerichtet. In der Saison wäre das sicherlich nichts für uns. Aber jetzt passt’s schon. Am ersten Pavillon fragen wir nach einem Kaffee und klar gibt’s einen, auch wenn noch nicht geöffnet ist. Der junge Sohn lernt Englisch in der Schule und darf das direkt mit uns üben. Klappt schon prima.

 

Eco Camping Valona in Vlorë 🏕 🚐

Preis: 15€, bezahlt in Euro (ohne Strom)

Lage GoogleMapsWebseite 

 

 Ein paar Kilometer weiter nördlich liegt das kleine St. Mary Kloster auf einer Insel, welche über einen breiten Holzsteg mit dem Festland verbunden ist. Wir waren ein wenig faul und sind mit dem Womo die paar Kilometer gefahren. Das letzte Stück der Straße ist wirklich schmal und die kleinesten PKW heute bereits bei Gegenverkehr bzw. beim Parken am Straßenrand überfordert. Wirklich interessant und wir sind froh, dass niemand im Wasser landet. 

 

Manastiri i Shën Mërisë (St Mary's Monastery)

Lage GoogleMaps

Später am Abend überlegen wir, dass wir doch lieber essen gehen wollen. Die Strandrestaurants sind alle noch geschlossen, aber wenn man die Straße entlang zurück Richtung Vlorë läuft, dann gibt es an einer Kreuzung direkt mehrere Restaurants. Parallel zur Straße führt ein Fussweg quer durch den Wald, das ist viel schöner. Nur ein wenig zugemüllt. Selten so viele Autoreifen gesehen. 

 

Wir entscheiden uns für das neue Kaço Fish Restaurant, welches draußen einen netten Biergarten hat. Die beiden Kellner sind ein wenig irritiert, dass wir bei dem Wetter draußen sitzen wollen, dabei ist’s ja lediglich kalt und nicht nass draußen. Wir bestellen gefüllten Tintenfisch und einen Grillteller und bekommen vorab als Gruß des Hauses ein Teller eingelegte Sardinen. Unglaublich lecker. Gleiches gilt auch für unsere bestellten Hauptgerichte. Die Teller sind beide übrigens so groß, dass ich der festen Überzeugung bin, dass wir bestimmt aus Versehen einfach die doppelte Portion bestellt haben. Klingt erst mal abwegig, aber unsere Bestellung war schon lustig. Wie wir später beim Bezahlen feststellen, war es tatsächlich nur jeweils eine Portion. Na gut, wir haben jetzt noch ein weiteres Essen für morgen :-)

 

Kaço Fish Restaurant 🍽 🐠

Lage GoogleMaps

 

Bisher gefällt es uns wirklich ausgesprochen gut in Albanien. Tolle Landschaft und vor allem sehr nette Menschen hier.


Unterwegs nach Berat

Dienstag, 23.05.2023

  • Wetter: sonnig bis wolkig
  • Gefahrene Strecke: 100 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Apolonia Park, Altstadt von Berat

Heute verlassen wir die Küste und wollen ins Landesinnere fahren. Unser Tagesziel ist das Örtchen Berat um das historische Zentrum zu besichtigen. 

 

Unterwegs legen wir eine Pause im Archäologischen Park Apollonia ein (Wikipedia). Die Anlage befindet sich in der Nähe der Stadt Fier und kommen wir quasi automatisch daran vorbei. An der Autobahnausfahrt an der SH4 gibt es große Hinweisschilder, ebenso an der neu wirkenden Zufahrtsstraße. 

 

Überraschenderweise endet diese auf einem großen, aus Rasengittersteinen bestehenden Parkplatz. Und da sind wir heute früh ganz alleine. Erster Gedanke ist, dass wir hier doch irgendwie falsch sind, denn es ist recht unwahrscheinlich, dass wir die Einzigen sind die sich die Ruinen angucken wollen. Auf dem Hügel nebenan steht dann bei genauerem Hinsehen auch ein Hinweisschild und ein kleiner Trampelpfad führt bergauf. Rund eine Viertelstunde später stehen wir vor dem Eingang, hier stehen auch diverse Reisebusse, Wohnmobile und PKWs. Gut, die sind hier wohl irgendwie anders hergekommen. Auf dem Gelände befindet sich neben dem alten Gemäuer auch ein Museum und das sehenswerte Kloster Saint Mary. Dazu hat man von den höheren Bereichen einen guten Ausblick über die Landschaft. 

 

Appolonia Archaeological Park (Parku Arkeologjik i Apolonisë)

Lage GoogleMapsWebseite 

 

Besichtigung des archäologischen Parks

Weiter geht es nach Berat, die Stadt der Tausend Fenster und seit 15 Jahren Welterbe (Wikipedia). Hier haben wir glatt mehrere kleinere Campingplätze zur Auswahl. Wir versuchen es zunächst bei Niko, einem laut Bewertungen im Netz sehr sympathischen Gastwirt, der eine Pension betreibt und Wohnmobile in seinem Garten aufnimmt. Das Ganze fußläufig zur Altstadt gelegen. 

 

Als wir zur Mittagszeit ankommen werden wir freundlich von Niko begrüßt und finden ein nettes Plätzchen im Garten – momentan sind wir drei Transporter hinter dem Haus. Später am Abend sind es sechs Fahrzeuge insgesamt. Wir sind ganz froh, dass wir hinten stehen, der Verkehr auf der Hauptstraße vor der Tür ist nicht wirklich ruhig. Es gibt ein kleines Sanitärhäuschen mit Toilette und Dusche, dazu auch Strom für die Wohnmobile Im vorderen Teil des Gartens befindet sich eine überdachte Terrasse, wo man morgens frühstücken kann. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen und bestellen direkt Frühstück für morgen früh. Da Niko alles selbst macht und er zeitgleich nur zwei Tische bedienen kann, wird einfach nacheinander gefrühstückt. Wir sind morgen gegen halb 10 dran, das passt für uns im Urlaub sehr gut.

 

Camping Niko in Berat 🏕 🚐

Preis: 12 Euro, in Euro bezahlt, Flasche Wein 6 Euro, Frühstück 5 Euro p. P. 

Lage GoogleMaps, Guesthouse bei Booking.com

 

Übernachtung bei Niko

Unweit von Nikos Campingplatz liegen nicht nur die historischen Altstadtviertel mit ihren hübschen Häusern, sondern auch das imposante Gebäude des Hotel Colombo. Hierzu hatten wir Anfang des Jahres bei Galileo eine Reportage gesehen, welches auch bei Youtube zu sehen ist: „Alleine in einem 5 Sterne Palast: "Galileo"-Reporter Christoph Karrasch macht Urlaub in Albanien!“, Youtube, 15.02.2023). Wir schlendern durch die Gassen von Berat, ein wirklich hübscher Ort.

 

Spaziergang durch Berat

Später gibt’s zum Abendessen dasselbe, wie gestern. Da waren die Portionen so  groß, dass wir heute glatt von dem Mitgenommen noch einmal satt werden. Beim gefüllten Calamar erinnern wir uns an ein Gericht, welches wir auf einem Markt in Südkorea gegessen haben. Hierzu wird der Calamar in Scheiben geschnitten und mit Ei in der Pfanne gebraten. Das lässt sich auch ganz einfach im Wohnmobil zubereiten.

 

Sieht nicht nur lecker aus, sondern schmeckt auch gut


Unterwegs zur Osum Schlucht

Mittwoch, 24.05.2023

  • Wetter: sonnig mit einigen Regengüssen
  • Gefahrene Strecke: 140 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Osum Schlucht, Burg von Berat

Hier in Berat klettern übrigens die Temperaturen tatsächlich mal auf über 25°C, bereits morgens ist es ungewohnt heiß für uns. Nachdem gestern Abend noch einige weiter Womos angekommen sind, scheint die Frühstücksplanung bzw. -reihenfolge ein wenig durcheinandergekommen zu sein. Macht nichts, wir sitzen gemütlich im Gras in Nikos Garten und warten einfach bis wir dran sind. Nur gut, dass wir nicht zu den ganz frühen Frühstücker gehören. Lecker war es auf jeden Fall! Frischer Orangensaft, leckere Marmelade, warmes Gebäck, da ist für jeden etwas dabei.  

Wir starten heute gen Süden und folgen der schmalen Landstraße zur Osum Schlucht. Vorbei an kleinen Ortschaften, bergauf, bergab, immer mit tollem Blick in die Berge. Für die 70 Kilometer zum ersten Aussichtspunkt in die Schlucht brauchen wir bei gemütlicher Fahrweise rund 2,5 Stunden. Klingt jetzt nicht wirklich schnell, aber das Fahren macht uns hier übrigens wirklich Freude. Der Blick in die Schlucht ist phänomenal, lohnt sich. Wir halten direkt an mehreren Stellen und gucken in die Tiefe. Wer mag, kann hier auch Rafting Touren buchen und von oben sehen die Boote winzig aus. 

 

Wir fahren noch ein Stückchen weiter, bis zum Abzweig nach Permet (Lage GoogleMaps). Hinter Permet liegen die Thermalbecken Llixhat e Bënjës, in denen wir gerne baden wollen. Vom Abzweig sind nur noch 4x4 Fahrzeuge auf der Piste zu gelassen, das ist auch unübersehbar ausgeschildert. Wir fahren ein Stückchen rein, beschließen dann aber, dass das dann doch nicht so unser Ding ist und drehen wieder um. 

 

Osum Schlucht Aussichtspunkt

Lage GoogleMapsWikipedia

 

Ausflug zur Osum Schlucht

Und so landen wir ein paar Stunden später wieder in Berat und entscheiden uns diesmal auf dem Castle Camping Berat zu übernachten. Dieser liegt genau auf der anderen Seite des Ortes als Niko Camping und wie der Name schon sagt, ist’s nicht ganz so weit hoch zur Burg von Berat. Der dieses Jahr neu eröffnete, kleine Campingplatz hat nicht nur Stellplätze für Wohnmobile bzw. Wohnwagen, sondern auch eine Zeltwiese. Die Begrüßung ist auch wieder sehr freundlich, es wird Englisch gesprochen und wir stellen uns auf den Platz vor Kopf. Die Stellflächen sind mit schattenspendender Plane überdacht, bei den aktuellen Temperaturen für uns weiterhin nicht wirklich notwendig, auch wenn es sich so langsam doch nach Sommerurlaub anfühlt. 

 

Camping "The Castle of Berat" 🏕 🚐

Preis: 15 Euro, bezahlt in Euro 

Lage GoogleMapsWebseite

 

Über Nacht auf dem Burg Campingplatz

Während es sich Jens und Vanja auf dem Platz gemütlich machen, laufe ich noch eine Runde den Hügel nach oben um mir die Burganlage anzuschauen. Auch hier befinden sich die hübschen alten Häuser mit den vielen Fenstern, cooler ist allerdings tatsächlich der Blick von oben auf die Unterstadt. Da ist’s gar nicht mehr so schade, dass wir in der Osum Schlucht umgedreht sind. 

 

Abendspaziergang zur Burg von Berat


Unterwegs zum Thermalcamping

Donnerstag, 25.05.2023

  • Wetter: sonnig bis wolkig bis ordentlich Regen
  • Gefahrene Strecke: 200 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Thermalquellen Llixhat e Bënjës

Nach einem netten Abend auf dem Burg Camping machen wir uns heute erneut auf den Weg zu den Thermalquellen Llixhat e Bënjës (Lage GoogleMaps). Diesmal „außenrum“. Wir fahren entspannte 200 Kilometer quer durch die hübsche Bergwelt, zunächst folgen wir der gut ausgebauten Autobahn und danach einer passablen Landstraße. Hübsch ist’s hier. 

 

Wer übrigens einen schnellen Überblick zum Straßenzustand der Hauptverbindungsachsen in Albanien bekommen möchte, hier der Link zur Übersicht in Wikipedia. Alternativ bietet sich wohl der Reiseführer vom Hobo Team an, den wir selbst zwar nicht haben, aber über den wir nur Gutes gelesen haben (Webseite). 

 

Wettertechnisch zeigt sich so langsam ein Standard Tagesablauf, wir starten mit Sonne, später ziehen Wolken auf und zwischendurch gewittert es. 

 

Unterwegs zu den Thermalquellen

 Als wir bei den Thermalquellen ankommen ist der Himmel wolkenverhangen. Wir gucken uns kurz den Parkplatz vor Ort an, hier stehen zig Wohnmobile, und bevorzugen es dann aber auf dem nahegelegenen Campingplatz zu übernachten. Hier gibt’s genug Platz für uns, Strom, ein Sanitärhaus mit zwei WCs und einer Dusche, und überall Steckdosen. 

 

Zu Fuß ist man auch von hier in fünf Minuten an den Thermalbecken. Über eine alte, hübsche Steinbrücke geht’s einmal auf die andere Flussseite und dort befinden sich dann zwei Becken zum Planschen bzw. gemütlich rumsitzen. Ein kleineres direkt am Fuß der Brücke und ein größeres ein Stückchen weiter. Beide sind gut belegt und nicht ganz so warm wie gedacht. Macht nichts, wir wollen ja nicht mehrere Stunden hier verbringen. Der Blick in die Berge ist schon klasse. Leider scheint das Wetter auch heute nicht ganz so stabil zu sein und als es wieder mal grummelt, machen wir uns schnell auf den Weg zu unserem Womo.

 

Baden in den Thermalquellen Llixhat e Bënjës

Direkt neben dem Camping befindet sich ein Lokal und da wollen wir mal gucken, was es dort zum Essen gibt. Die ältere Dame ist sehr freundlich, unsere händisch-füssisch Kommunikation klappt super. Wir bekommen ein kleines Tellerchen zum Probieren und bestellen daraufhin zweimal leckeren Bohneneintopf, dazu einen Salat. 

 

Gerade als wir fertig gegessen haben, fängt es ordentlich an zu schütten. Was ein Wolkenbruch. Da wechseln wir doch mal fix den Tisch und hoffen, dass unser Womo gleich nicht klatschnass von innen ist. Na gut, ein wenig schon. Da werfen wir doch erst mal die Heizung an und trocknen mal unser Bettzeug ;-)

 

Camping Vjosa Explorer nahe der Thermalquellen 🏕 🚐

Preis: 12 Euro, bezahlt in Euro

Lage GoogleMaps 


Weiterfahrt zum Ohridsee

Freitag, 26.05.2023

  • Wetter: sonnig und überraschenderweise kein Gewitter oder Regen
  • Gefahrene Strecke: 190 km
  • Besuchte Sehenswürdigkeiten: Auferstehungskathedrale in Korça

Die dicken Wolken haben sich über Nacht verzogen und wir werden von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Herrlich.

Unser heutiges Tagesziel ist die im Osten des Landes gelegene Stadt Korça / Korçë (Wikipedia) bzw. die dortige Auferstehungskathedrale. Dazu hatten wir vorab uns einmal über die Route informiert, größtenteils eine unasphaltierte Strecke aber wohl ganz gut zu fahren. Dann wollen wir mal gucken.

 

Zunächst geht’s die SH75 gen Süden. Wir wechseln ein Stück auf die SH80, welche bis zur griechischen Grenze führt und deutlich angenehmer zu fahren sein soll, um dann über die SH65 bei Leskovik wieder auf die SH75 zu kommen. Bis dahin ist die Strecke wirklich in Ordnung, erst danach fahren wir über eine aus unserer Sicht ganz passable Piste. Landschaftliche tipptopp, immer wieder hoch und runter, wenig Verkehr, dafür viele Schafe und Kühe. An einigen Abschnitten ist Baustelle, hier werden am Straßenrand gerade Kabel verlegt. Allrad oder Schwindelfreiheit ist für die Strecke nicht wirklich erforderlich, zumindest wenn es wie bei uns trocken ist, eher Geduld und eine gewisse Gelassenheit. Unterwegs kamen wir noch am Campingplatz der Farma Sotira vorbei (Lage GoogleMaps, Webseite), den merken wir uns schon mal fürs nächste Mal. 

 

Alles in allem brauchen wir ohne große Pausen für die 130 Kilometer von den Thermalquellen bis Korça rund vier Stunden.

 

Unterwegs nach Korça

In Korça angekommen, fahren wir zur Kathedrale und bekommen sogar direkt einen Parkplatz davor. Laut Straßenschild benötigen wir einen Parkschein, aber ein Parkscheinautomat ist nicht in Sicht. Dafür zwei Typen die mit Zetteln rumlaufen und das sind nicht wie zuerst gedacht Lose, sondern Parkscheine. Die Auferstehungskathedrale "Ringjallja e Krishtit" (Lage GoogleMaps, Wikipedia) wurde nach dem Umsturz in Albanien neu gebaut und erst 1995 eröffnet. 

 

Besichtigung der Kathedrale von Korça

Nördlich des Zentrums von Korça gibt’s hinter dem Stadion eine Übernachtungsmöglichkeit für Wohnmobile (Camper Site Dorcas Albania, Lage GoogleMaps). Wir wollen aber weiter und fahren noch 40 Kilometer bis nach Pogradec an den Ohridsee. 

 

Am östlichen Ortsrand befindet sich Camping Arbi, nur zwei Kilometer von der nordmazedonischen Grenze entfernt. Ein Rasenplatz, sehr hübsch angelegt, mit grüner Hecke ringsherum und unweit vom See. Hier lässt sich der Tag gut ausklingen.

 

Wie gefühlt alle anderen Reisenden gehen wir abends im Restaurant vom Platz essen. Wir waren irgendwie die letzten, die sich auf den Weg zum Essen gemacht haben, und dementsprechend lange warten wir auf unser Essen. Das wurde uns aber direkt zu Beginn gesagt. Macht nichts. Wir sitzen sehr nett hier im Garten und der später servierte, gegrillte Fisch ist wirklich sehr lecker.

 

Camping Arbi in Pogradec 🏕 🚐

Preis: 14 Euro ohne Strom, bezahlt in Euro

Lage GoogleMaps

 

Übernachtung auf Camping Arbi



Mit ♥ für euch geschrieben