Im Garten blühen die Osterglocken und die frühblühenden Tulpen gucken auch schon raus. Dazu haben sich gerade die ersten Blüten von unserem Kirschbaum geöffnet. Die Wohnung ist geputzt, das Eisfach leer und der letzte Inhalt unseres Kühlschranks ins Wohnmobil umgezogen.
Freitag, 29.03.2024
Und so starten wir unserer „Auszeit 2024 Tour“ am Karfreitag gen Süden. Mal gucken, ob uns unterwegs noch ein kreativerer Name für die Tour einfällt. So richtig gut gefällt der uns noch nicht.
Bei ungemütlichen, nieseligen 10°C freuen wir uns jetzt schon, dass es bald wärmer draußen wird.
Die Autobahnen sind heute am Feiertag leerer als erwartet und so kommen wir gut voran. Ab geht’s einmal über die Kasseler Berge gen Würzburg, über Nürnberg nach Regensburg, die zigmal gefahrene Strecke nach Österreich.
In Passau reicht’s dann aber doch für heute und so steuern wir den etwas außerhalb gelegenen, kostenlosen Wohnmobilstellplatz. Rappelvoll. Irgendwie hatten wir das über den Winter verdrängt, dass ja inzwischen jeder zweite ein Wohnmobil besitzt, dazu ja auch noch Feiertag und Ferien sind und somit ist’s wohl nicht verwunderlich, dass hier gefühlte 50 Wohnmobile kuscheln. Na gut, kein Platz mehr für uns. Dann gucken wir uns, eigentlich ohne große Hoffnung, den kostenpflichtigen, zentralen Stellplatz am Bahnhof mal an. Und siehe da, ordentlich viel Platz noch. Nicht wirklich hübsch der ehemalige Busparkplatz, dafür aber mit Dönerbude im HBF und für morgen früh einen Bäcker um die Ecke. Und so wirklich viele Züge sind hier nachts auch nicht gefahren. Die Stadt macht uns am nächsten Morgen noch ein nettes Geschenk, der Parkscheinautomat möchte gar keine 15 Euro haben, sondern genau Null und wünscht uns gute Fahrt.
Wohnmobilstellplatz Passau 🅿️
Eine Nacht in Passau
Samstag, 30.03.2024
Unser heutiges Ziel ist unser Lieblings-campingplatz Grimmingsicht in Bad Mitterndorf. Nachdem die letzten Wochen doch ein wenig anstrengend waren, wir hatten so ein paar kleinere Defekte an unserem Wohnmobil zu beheben, haben wir beschlossen einfach zwei Nächte hier zu verbringen und uns auszuruhen.
Bei unserer Ankunft haben wir richtig schönes Frühlingswetter, der Föhn-Wind pustet ordentlich und bringt somit warme Luft mit. Lediglich der Saharastaub trübt ein wenig die Sicht. Wir kaufen ein für’s Osterwochenende und kehren dann erst einmal auf eine leckere Brotzeit in unserer Lieblingshütte der Goaßhittn ein. Eine Preiselbeerbuttermilch, einen Most und leckeres Essen. Immer wieder schön bei Regina und Hubert.
Auf Camping Grimmingsicht ist die Wiedersehensfreude auch groß, gerade nachdem wir ja unseren Weihnachtsurlaub hier ja wegen der defekten Standheizung nach ein paar Tagen abgebrochen haben.
Goaßhittn in Bad Mitterndorf 🍽
Campingplatz Grimmingsicht in Bad Mitterndorf 🏕
Ankunft in Bad Mitterndorf
Den Ostersonntag starten wir mit dem Sammeln von Schokohasen im nahegelegenen Pötschenwald, wo die Frühlingsblümchen sehr hübsch ausschauen. Nach einem ausgiebigen Osterfrühstück und weiterhin bestem Wetter machen wir es uns vor dem Wohnmobil gemütlich. Wir haben angenehme 20°C, der Föhn hat den Saharastaub weggeweht und es ist klare Sicht. Sehr nett. Den restlichen Tag bekommt Vanja hier ihre Sommerfrisur, wie immer ist sie echt geduldig und lässt sich mit Pausen über mehrere Stunden scheren. Nur beim Feinschliff hat sie irgendwann keine Lust mehr, das verschieben wir auf morgen.
Ostersonntag auf Camping Grimmingsicht
Montag, 01.04.2024
Für die weitere Strecke haben wir irgendwie die Qual der Wahl. Es gibt einfach so viele Routen, die man in die Türkei fahren könnte. Obenherum über Ungarn, Rumänien nach Bulgarien oder schräg und dabei dann nicht durch Rumänien, dafür aber durch Serbien oder untenherum, da hat man dann sämtliche Länder des Balkans zur Auswahl. Wir entscheiden uns einfach für „obenherum“.
Und so geht’s über die Autobahn vorbei an Graz und weiter nach Ungarn. Hier fällt uns direkt auf, dass die Obstbäume schon blühen und die Störchennester alle besetzt sind.
Wir fahren durch die hübsche, hügelige Landschaft, überlegen kurz an den Plattensee zu fahren, landen dann rund 50 km nördlich von ihm im kleinen Ort Somloszölös. Dieser liegt am Rand des markanten Hügels Somlo, einem erloschenen Vulkan, und an dessen Hängen liegt das gleichnamige Weinbaugebiet, welches wohl das kleinste Ungarns ist. Auf dem Hügel gibt es auch noch eine Burgruine anzuschauen.
Wir checken online auf dem Wohnmobilstellplatz von Somlo ein und stellen uns mit Aussicht auf den Hügel auf die saftig grüne Löwenzahn-Wiese. Sehr hübsch. Wir gehen eine Runde spazieren und kehren dann am zentralen Kreisverkehr mit Weinfass in der Dorfkneipe ein. Neugierig werden wir beäugt und vor Überraschung, dass das mit Englisch nicht mehr funktioniert, bestelle ich zwei Bier. Die sehe ich im Kühlschrank hinter der Theke. Das ist so die einzige Erklärung, die mir einfällt, warum ich ausgerechnet in einem Weinort Bier bestelle. Wir haben allerdings auch noch Hunger und auf der Theke liegt unter einer Abdeckhaube ein Frikadellenbrötchen. Das sieht doch gut auf und es ist echt lecker. Mit Übersetzungs-App geht’s dann doch einfacher und nach einiger Zeit kommt aus dem Nachbarhaus eine Frau mit einem großen Teller frischer Brötchen. Diesmal nicht nur Frikadelle, sondern auch kleine Schnitzel. Dazu nehmen wir dann auch einen lokalen Weißwein. Ein sehr netter Abend in Ungarn 🇭🇺😊
Später bekommen wir noch eine Email vom Betreiber, der uns aufgrund des erwarteten Regens bittet lieber mal auf dem Schotter zu parken. Es hat so viel geregnet in letzter Zeit, dass die Wiese leider etwas instabil geworden ist. Das machen wir mal lieber.
Wohnmobilstellplatz in Somloszölös 🏕
Unser erster Tag in Ungarn
Dienstag, 02.04.2024
Wir haben gut geschlafen und machen uns auf den Weg einmal quer durch Ungarn. Es ist angenehm hier zu fahren, die Landstraßen sind gut und es sieht immer wieder hübsch aus. Viel mehr passiert heute auch nicht. Ach doch, wir können es ja im Ausland nicht wirklich lassen und gucken uns gerne mal einen Aldi an. Und hier werden wir überrascht, denn in Ungarn wurde im Januar 2024 ein Pfandsystem für Getränkeflaschen namens REpont eingeführt (Pressemitteilung Ungarn heute vom 29.02.24). Des Weiteren sind die dünnen Plastiktüten bei Obst- und Gemüse nicht mehr kostenlos, sondern kosten umgerechnet vier Cent.
In der Stadt Szeged, aus der, wie wir lernen gar nicht das Szegediner Gulasch kommt, übernachten wir am Ufer der Theiß bzw. auf ungarisch Tisza. So heißt auch der Wohnmobilstellplatz. Noch zwei andere Camper sind da. Wir rufen die angegebene Telefonnummer an, suchen uns schon mal ein Plätzchen und nach zehn Minuten ist der Besitzer da und zeigt uns alles. Da noch keine Saison ist, haben die Restaurants hier am Ufer noch nicht geöffnet. Eines davon auf einem Schiff, welches hier vor Anker liegt. Da befinden sich auch die WCs und Duschen. Letztere allerdings doch sehr frisch.
In der Nähe befindet sich ein Supermarkt und eine Pizzeria. Das reicht für uns heute. Nach Stadtbesichtigung ist uns heute nicht so, auch wenn wir einen hübschen Flyer bekommen haben.
Wir schlendern zur Pizzeria Monkeys, die glücklicherweise eine große Terrasse hat. Mit Vanja hätte es wohl drinnen schlecht ausgesehen. Wir bestellen uns eine Pizza und sind sehr froh, dass wir uns für nur eine entschieden haben. Die ist echt riesig und dazu richtig lecker!
Wohnmobilstellplatz Tisza in Szeged 🏕
Lage, buchbar u. a. über ParknSleep
Über Nacht in Szeged
Mittwoch, 03.04.2024
Weiter geht’s gen Südosten, das Wetter ist wieder sehr angenehm. Bis zum ungarisch-rumänischen Grenzübergang sind es lediglich 35 Kilometer, die fix rum sind. Irgendwie gibt’s auch keine Tankstelle mehr, so dass wir wohl ein paar Forint mit auf unsere Reise nehmen.
Dafür gibt’s aber diverse „sozialistische Kugeln“ zu sehen, zumindest nennen wir diese kugelförmigen Wassertürme gefühlt seit Jahrzehnten so. Diesmal googeln wir erstmals danach und stellen fest, dass der Aquaglobus genannte Wasserturm 1966 in Ungarn entwickelt wurde (Wikipedia).
An der Grenze nach Rumänien angekommen sind so rund 20 Fahrzeuge vor uns, es geht allerdings langsam voran. Wir geben unsere Pässe und Fahrzeugschein ab und haben irgendwie den Eindruck, dass es bei uns länger dauert als bei den vorherigen Fahrzeugen. Spätestens als der Grenzbeamten zum zweiten Mal aus seinem Häuschen kommt und sich unser Kennzeichen genau anguckt, ist uns klar, wir haben wieder unser „Kennzeichen-Problem“. Ich hole fix einen der diversen Zettel mit „our number plate is MS-J 500, the stolen number plate is M-SJ-500“ raus und gebe diesen den Beamten. Ob’s hilft keine Ahnung, wir sollen uns erst einmal an den Rand stellen.
Nach einer guten Dreiviertelstunde ist alles geklärt, die Beamten waren alle sehr freundlich und es schien ihnen eher unangenehm, dass wir so lange warten mussten. Immerhin hatten wir so ausreichend Zeit uns schon mal online die rumänische Vignette „Rovinieta“ zu kaufen. Diese soll man eigentlich ausgedruckt mit sich herumfahren. Bei Nachfrage am Vignettenhäuschen, welches direkt hinter der Grenze ist, stellen wir fest, dass wir keine gemeinsame Sprache haben, sieht aber alles gut aus. Dann mal auf durch Rumänien 🇷🇴 😊
Über die Autobahn A1 geht es vorbei an Timisoara, dann ein kurzes Stück Autobahn A6 und schon biegen wir in die rumänische Idylle ab. Im Dörfchen Valea Lungo befindet sich ein kleiner Campingplatz bzw. die Besitzerin hat eher ihren Garten zu einem Camping umfunktioniert. Auf der großen Wiese kann sich jeder seinen Platz suchen und die Ruhe genießen. Es gibt einen Spülbereich, ein WC, nur die Dusche für den Platz haben sie noch nicht gebaut. Deshalb darf, wer mag, aktuell ihr Bad nutzen. Es gibt Sitzbereiche, ein Schaukelbett usw. und alles wirklich hübsch mit allerlei Deko angelegt. Adriana und ihre Tochter sprechen übrigens super Englisch und deren Junghund ist einfach nur knuffig.
Apropos Hund. Uns fällt auf, dass wir ja im Örtchen Valea Lungo sind und Vanja ursprünglich beim Züchter Valea hieß. Uns erinnerte dies damals an eine Mischung aus einem Duschgel von dm (Balea) und einen Van von Mercedes (Vaneo), so dass wir unseren Junghund beim Kauf einfach umbenannt haben. Wenn wir gewusst hätten, dass dies auf Rumänisch übersetzt „Schlucht“ bedeutet, wären wir vielleicht beim ursprünglichen Namen geblieben.
Vorab hatten wir gelesen, dass es hier auch die Möglichkeit gibt ein Abendessen zu bestellen und das machen wir doch glatt. Die Familie lebt vegetarisch, was wir positiv finden, und so gibt es später eine Gemüsepfanne und dazu Polenta. Sehr lecker.
Lotus Mellow Camping in Valea Lungo 🏕
Eine Nacht in Rumänien
Donnerstag, 04.04.2024
Wir verlassen den idyllischen Dorfcamping und machen uns wieder auf den Weg. Wir haben beschlossen nicht durch Serbien abzukürzen, keine Lust auf zwei Grenzen anstatt nur eine. Dazu wären das ja auch Non-EU-Grenzen. Von der rumänisch-bulgarischen Grenze Calafat/Widin haben wir allerdings auch nicht wirklich etwas Gutes gelesen. Na ja, Augen zu und durch.
In Calafat angekommen stauen sich die LKWs bereits ziemlich viele Kilometer vor der Grenze. Das dauert bestimmt ziemlich viele Stunden bis die drüben sind. Wir können angenehmerweise vorbeifahren, lediglich bei Gegenverkehr ein wenig aufpassen, da man ja seine Spur nutzt. Vor uns sind ähnlich viele Fahrzeuge wie bei der letzten Grenze, so 20-30 Stück. Die Beamten sind sehr freundlich, Pässe, Kfz-schein und grüne Versicherungskarte vorzeigen und das war es. Netterweise ist dies auch direkt eine Kombi-Grenze, d. h. die Papiere werden innerhalb des Häuschens von den Rumänen zu den Bulgaren gereicht. Praktisch. Und diesmal nichts mit „Kennzeichen-Problem“. Direkt vor dem Schlagbaum ist dann noch das Häuschen für die Brückenmaut über die Donau. Hier sind 6 Euro oder 27 Lei fällig. Wir drücken der Dame unser rumänisches Kleingeld in die Hand, das fand sie nicht ganz so witzig. Dazu hatte sich da auch noch eine ukrainische Griwna in unser Tütchen verirrt. Na ja, das kann bei unseren Münzgeld Vorräten schon mal passieren. Die bulgarische Vignette hatten wir uns übrigens vorab online gekauft.
Alles in allem verlief die Grenze bei uns völlig unkompliziert und wir fuhren nach 30 Minuten über die Donau.
Unterwegs nach Bulgarien
Am Grenzort Widin fahren wir vorbei – hier hätten wir mal Geld abheben sollen, denken aber in dem Moment nicht daran – und fahren zum nächsten Campingplatz, der rund 35 km hinter der Grenze liegt.
Im vorherigen Dorf Sinagovtsi kaufen wir im Minimarkt ein, eine Packung Heißwürsten. Die passen gut zu dem restlichen Essen von gestern Abend.
Der Camping Staritse Borove liegt am Ende eines kleinen Tals, umgeben von Hügel, sehr idyllisch hier. Wir werden freundlich begrüßt und bekommen alles gezeigt. Dazu hätten wir hier auch im Restaurant essen können, da gerade Hotelgäste da sind. Auch nicht schlecht, aber wir bleiben bei unserem ursprünglichen Plan. Später stellen wir dann fest, dass unsere Mini-Wiener noch einmal einzeln verpackt waren, natürlich erst nachdem wir sie gebraten hatten. Uns ist dann auch wieder eingefallen, dass das im Osten nicht ganz so ungewöhnlich ist, da man diese durchaus auch einzeln kaufen kann.
Im Restaurant holen wir uns noch zwei Pintchen lokalen Rakija, lecker, aber ganz schön hochprozentig hier und bekommen von unserem Gastwirt noch einen Teller mit kleinen Snacks. Cool!
Wer mal einem lockeren Einstieg nach Bulgarien sucht, ist hier am Platz genau richtig.
Camping Starite Borove in Sinagovtsi 🏕
Lage, Hotel bei booking.com
Netter Übernachtungsplatz
Freitag, 05.04.2024
Unser erster Zwischenstopp heute ist in Belogradtschik an der gleichnamigen Festung. Diese wurde zwischen und rings um hübsche Felsformationen gebaut. Letztere haben besondere Namen und es ranken sich zig Legenden darum. Sehr hübsch anzuschauen.
Festung Belogradtschik 🏰
Durch die hügelige Landschaft fahren wir Richtung Sofia, der Hauptstadt Bulgariens, und fahren dann auf die Autobahn gen Osten. Dieser folgen wir eine ganze Ecke und biegen dann Richtung Vinogradets ab. Passend zum Ortsnamen kommen wir durch Weinfelder um an der Straße wird Wein verkauft.
Ab Varvara schlängelt sich die Landstraße durch ein schmales Tal, parallel zu einem kleinen Fluss und recht schmal aussehenden Gleisen. Später lesen wir, dass hier die Rhodopenbahn bzw. „Rhodope Narrow Gauge“ fährt (Webseite).
Unser Ziel ist Velingrad bzw. der dortige Thermalcamping. Diesen hatten wir uns vorab rausgesucht und sind glücklicherweise heut früh auf die Idee gekommen nachzufragen, ob noch ein Platz frei ist. Heut ist ja Freitag und somit startet das Wochenende. Und Glück gehabt, wir haben den letzten Platz erwischt. Und so stehen wir kurz drauf zwischen 30-40 bulgarischen Wohnmobilen. Der Platz ist hübsch gestaltet, die Parzellen sind nicht so klein, wie es auf den Fotos wirkt und so machen wir es uns in den warmen Sprudelbecken gemütlich. Dazu gibt es noch eine Sauna und ein Dampfbad. Daneben gibt es noch große Sitzbereiche, sowohl drinnen als auch draußen, einen großen Grill und eine Küche.
Echt gut gemacht.
Später gehen wir bei der Safari-Lodge um die Ecke essen. Wir hatten uns für Schaschlik mit Pommes entschieden und bekommen die Pommes auch ziemlich schnell. Nur unser Schaschlik kommt irgendwie nicht. Irgendwie war unsere Schaschlik-Bestellung ja auch ganz lustig, da wir diverse Male das Fleisch hin und her gewechselt haben und vielleicht liegt’s daran. So nach einer dreiviertel Stunde kommt dann unsere wirklich bemühte Kellnerin mit dem Schaschlik um die Ecke und entschuldigt sich ausgiebig. Kann passieren. Und der Schaschlikspieß schmeckt echt super!
Thermalcamping in Velingrad 🏕
Netter Zwischenstopp in Velingrad
Samstag, 06.04.2024
Morgens mit dem ersten Kaffee im warmen Sprudelbecken liegen, hat schon was. Den Campingplatz merken wir uns auf jeden Fall. War nett hier!
Von Velingrad geht es dann erst einmal die hübsche Schlängelstrecke wieder zurück nach Varvara und folgen dann der Landstraße mehr oder weniger geradeaus. Es geht einmal um die Großstadt Plovdiv herum, hier reiht sich auf der Umgehungsstraße ein Autohandel neben den anderen. Mal im Fahrbereiten Zustand, mal Schrottplatz.
Bei Assenowgrad gucken wir uns das Kloster Batschkowo an, welche eine der wichtigsten bulgarisch-orthodoxen Klosteranlagen in Bulgarien ist. Bereits im 11. Jahrhundert wurde das Kloster gegründet und ist weiterhin aktiv. Im Inneren gibt es mehrere Kirchen mit zahlreichen Malereien im Inneren. Sehr hübsch.
Kloster Batschkowo / Бачковски манастир „Успение Богородично“
Weiter geht es gen Süden zum Grenzübergang Makaza nach Griechenland (Achtung nur für Kfz < 3,5t). Die bewaldete Landschaft der Rhodopen gefällt uns übrigens. Wir tanken noch einmal günstig in Bulgarien und sind dann auch schon an der Grenze. Ein PKW vor uns fährt gerade weiter und so sind wir direkt dran. Cool. Dazu ist’s ne Kombigrenze, d.h. die Beamten beider Länder sitzen im gleichen Häuschen und in gerade mal zwei Minuten dürfen wir auch schon weiterfahren. Das hat ja mal was. Willkommen in Griechenland 🇬🇷
Von der Grenze geht es erst einmal ziemlich viele Kilometer ordentlich bergab, da waren wir wohl vorher ganz schön hoch. Wir sehen die ersten Olivenhaine, die Häuser links und rechts sind weiß verputzt, sieht glatt so aus wie wir uns Griechenland vorgestellt haben 😉
Bis zur Hafenstadt Alexandropouli brauchen wir rund eine Stunde über die Landstraße, welche durch erschreckend kahle Hügel führt. Im letzten Sommer hat hier ein gigantischer Waldbrand die Landschaft zerstört. Das muss bitter für die lokale Bevölkerung gewesen sein.
In Alexandropouli checken wir auf dem städtischen Campingplatz ein. Wir bekommen eine hübsche Parzelle mit Rasen. Am Strand gibt es auch noch betonierte Bereiche mit Schattenspendenden Dächern, die scheinen aber noch nicht in Betrieb zu sein. Das erinnert uns an unsere erste große Tour, als wir auf dem Rückweg vom Baikalsee einen Zwischenstopp in Athen gemacht haben. Bei 40°C waren wir schon froh über das Bastdach über dem Wohnmobil, aber so richtig gut erträglich waren die Temperaturen trotzdem nicht.
Der Campingplatz liegt direkt an einem breiten Kiesstrand und da ja jetzt noch nichts los ist, können wir auch mit Vanja ne Runde am Strand spazieren gehen.
Abends gehen wir in der kleinen Taverne am Platz essen, in der es heute fünf verschiedene, regionale Gerichte zu essen gibt. Wir hatten einmal einen Eintopf mit so ganz grob Schwein, Möhren und Auberginen und als zweites eine Art Schweinerollbraten mit allerlei Kräutern. Es schmeckte beides gut, nur preislich fanden wir es ein wenig zu hoch.
Camping Municipal in Alexandropouli 🏕
Unser erster Abend in Griechenland
Bevor wir den eher abenteuerlichen Teil unserer Tour starten und ins Nachbarland wechseln, bleiben wir einfach noch eine Nacht hier. Das Wetter startet sonnig und beim Spaziergang mit Vanja stellen wir fest, dass es vorne am Strand noch eine Campingwiese gibt. An der Rezeption bekommen wir nur den Hinweis, dass es da aber keinen Stromanschluss gibt, aber den brauchen wir eh nicht. Und so stehen wir jetzt direkt am Strand. Herrlich!
Direkt gegenüber vom Camping befindet sich das kleine archäologische Museum von Alexandropouli in dem Funde aus der Region ausgestellt sind. Und so lernen wir direkt etwas über Thrakien und das Volk der Thraker.
Archäologisches Museum von Alexandropouli
Leider wechselt das Wetter zum Nachmittag und ein ordentliches Gewitter geht über uns nieder. Netterweise klart es zum Sonnenuntergang wieder auf, so dass wir doch draußen essen können 😊
Das war die Anreise – morgen geht’s weiter in die Türkei 🇹🇷
Mit ♥ für euch geschrieben